Olsberg/Bigge. Das Schulgebäude soll für eine langfristige Nutzung saniert werden. Im Mittelpunkt stehen notwendige energetische und bauliche Änderungen.

Für die Weiterentwicklung des Grundschulstandortes Bigge und die Gebäudesanierung der St.-Martinus-Grundschule gibt es jetzt einen „Fahrplan“: Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses Bildung, Sport, Freizeit dafür aus, das Schulgebäude für eine langfristige Nutzung zu sanieren und moderate bauliche Änderungen vorzunehmen. Im Mittelpunkt sollen dabei unbedingt notwendige energetische und bauliche Änderungen stehen – immer unter Beachtung der pädagogischen Vorgaben.

Ebenso einstimmig beauftragten die Ausschussmitglieder die Stadtverwaltung, in Abstimmung mit der Schulleitung ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten und eine Kostenschätzung vorzulegen. Erst danach soll über die konkrete zeitliche Umsetzung entschieden werden. Hintergrund: Im Februar hatte der Stadtrat beschlossen, in den kommenden zwei Jahren 2,5 Millionen Euro, die eigentlich für das AquaOlsberg bestimmt waren, für die Bigger Grundschule bereitzustellen. Denn anders als noch vor einigen Jahren erwartet, gehen die Schülerzahlen an der St.-Martinus-Grundschule nicht zurück – im Bereich der OGS steigen sie. Und zum anderen soll der bauliche Zustand verbessert werden – weil es lange Zeit Unklarheit über die Zukunft der Schule gab, hatte sich die Stadt Olsberg auf das Nötigste beschränkt.

Die Liste für die Sanierung ist lang

Richard Köhler vom Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung stellte eine ganze Reihe von Maßnahmen vor, die Schritt für Schritt angegangen werden sollen: Die Sanierung der Heizungsanlage samt Heizkörpern zählt ebenso dazu wie die Erneuerung der Elektro- und Sanitärinstallationen, die Erneuerung von Bodenbelägen, der Austausch von Rauchschutztüren und weitere Arbeiten am Gebäude. Hinzu kommen Maßnahmen, die für den Schulbetrieb Vorteile bringen und in die anstehenden Arbeiten integriert werden können – wie etwa der Einbau von Akustikdecken, die Errichtung eines Vordachs am südlichen Eingang, ein außenliegender Sonnenschutz für die Fenster und das Öffnen von Räumen durch verglaste Innentüren.

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Darüber hinaus hat das Ingenieurbüro Energielenker die energetische Gebäudesanierung untersucht. Auch, wenn der Abschlussbericht noch nicht vorliegt, deuten sich bereits Ergebnisse an, so Richard Köhler: Energetisch sinnvoll und auch wirtschaftlich tragfähig seien vor allem die Dämmung der obersten Geschossdecke im Bauteil 1, die Außenwanddämmung aller Gebäudeteile, eine Dämmung der Kellerdecke sowie der Einbau einer Photovoltaik-Anlage – auch vor dem Hintergrund einer nötigen Erneuerung der 30 Jahre alten Heizungsanlage. Gerade für die energetischen Maßnahmen soll geprüft werden, ob die Stadt Olsberg hier von Fördermitteln profitieren kann.

Der Fahrplan bis zur Sanierung

Für das weitere Vorgehen soll nun bis zum Sommer gemeinsam mit den Nutzern ein Raumkonzept erstellt und die nötigen baulichen Veränderungen festgelegt werden. Bis zum Herbst könnten dann die technischen Sanierungsmaßnahmen aufgelistet und eine Kostenschätzung für alle Elemente des Gesamtprojekts erstellt werden. Auch mögliche Förderprogramme sollen dabei in den Blick genommen werden. Im Herbst könnte dann in Fachausschuss und Rat eine Entscheidung über das Gesamtprojekt gefällt werden, bevor dann eine Zeitplanung für alle Bauabschnitte erstellt wird. Ebenfalls im Herbst könnte dann die bauliche Umsetzung beginnen – und zwar im Bereich der ehemaligen OGS- sowie Verwaltungsräume. Die OGS könnte zum neuen Schuljahr im früheren Kindergarten Sonnenschein mehr Platz bekommen.

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Die Planungen stießen auf breiten Rückhalt der Ausschussmitglieder. Zum einen wurde begrüßt, dass auf diese Weise der Schulstandort Bigge langfristig gestärkt und auch gesichert werde. Und zum anderen stellte Ausschussvorsitzender Stephan Hoevels klar, dass man so den Handlungsbedarf am Schulgebäude Schritt für Schritt abarbeiten könne: „Punkte, die nicht darstellbar sind, stellen wir zunächst hinten an.“ Elisabeth Nieder, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, verwies auf die angestrebte Kostenschätzung, die im Herbst vorliegen soll. Dann könne man sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln der konkreten Ausführung des Projektes immer weiter annähern: „Wir können modulhaft immer weitermachen.“