Winterberg. Neues Wohnprojekt in Winterberg: „Weitblick Sauerland“ wird im Bauausschuss mit einer Parkraum- und Erstwohnsitzdebatte konfrontiert

Das Projekt sorgte für Diskussionsbedarf im Bauausschuss. Am Waltenberg in Winterberg ist die Planung eines großen Mehrfamilienwohnhauses mit 52 Wohneinheiten namens „Weitblick Sauerland“ im Gange. Derzeit werden die Wohnungen bereits über das Internet vermarktet. In Bezug auf den vorliegenden Bauantrag hat kürzlich der Bau- und Planungsausschuss das Projekt erörtert. Offensichtlich bestehen noch Fragen und politischer Beratungsbedarf, insbesondere hinsichtlich der Parkplatzsituation und der vorgesehenen Erstwohnsitz-Vorgabe.

Die Kritik im Detail

Die Stadt Winterberg hatte sich deshalb bereits im Vorfeld der Sitzung an das zuständige Architekturbüro gewandt. Als kritisch bewertet wird die Nutzung der Geh- und Parkflächen im Bereich der Straße „Am Waltenberg“. Nach der aktuellen Planung ist, so die Stadtverwaltung, die Zufahrt zu insgesamt 25 Stellplätzen über diese öffentlichen Flächen vorgesehen. Ein Problem, das bei der Ausschuss-Beratung deutlich wurde: Dadurch würden zwölf öffentliche Stellplätze in diesem Bereich wegfallen. Das sahen die Ausschussmitglieder mehrheitlich kritisch. Es wurden erhebliche Bedenken geäußert. Angeregt wurde, dass der Architekt nochmal nach einer anderen Zufahrtslösung suchen sollte und eventuell wegfallende Parkplätze an anderer Stelle unbedingt neu geschaffen werden sollten. Als nicht problematisch angesehen werden dagegen einige bauliche Befreiung, die für das Bauprojekt beantragt wurden (z.B. Veränderung der Dachneigung auf der Talseite zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage).

Sollen nur Erstwohnsitze erlaubt werden?

Der Vorentwurf für das „Weitblick-Sauerland“-Projekt ist bereits vor einem Jahr im Bau- und Planungsausschuss der Stadt vorgestellt worden. 
Der Vorentwurf für das „Weitblick-Sauerland“-Projekt ist bereits vor einem Jahr im Bau- und Planungsausschuss der Stadt vorgestellt worden.  © Jutta Klute-Zerbs | Jutta Klute-Zerbs

Aufgeworfen wurde in der Sitzung auch die Wohnsitz-Thematik. Hintergrund ist, dass der Bebauungsplan Nr. 20 „Am Waltenberg“ neu aufgestellt werden soll. Das Verfahren läuft zurzeit. Ziel ist es, dass dauerhafte Wohnen in diesem Bereich zu stärken und zustäzliche Ferienwohnungs-Nutzungen einzuschränken. Um das Ziel zu erreichen, hat der Rat der Stadt Winterberg eine „Veränderungssperre“ erlassen. Dementsprechend können während der Neuaufstellung des Bebauungsplanes keine Bauvorhaben ausgeführt werden. Es sind aber Ausnahmen möglich. Doch aufgrund der noch offenen Fragen und Bedenken hat der Ausschuss einer solchen Ausnahme in seiner jüngsten Sitzung nicht zugestimmt.

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Die Stadtverwaltung hatte das Architekturbüro im Vorfeld der Bauausschuss-Sitzung nochmal schriftlich auf die Parkplatz-Problematik als auch die geplante Erstwohnsitz-Vorgabe hingewiesen. Darauf habe das Architekturbüro den Wunsch an die Stadt herangetragen, die Planungen noch einmal bei der Stadt vorzustellen. Es gäbe Überlegungen, die Wohnungsgrundrisse zu überarbeiten, da nach der bisherigen Aquise ein Bedarf an größeren Wohnungen feststellbar sei. Dies würde zu weniger Wohneinheiten als bisher geplant führen und bringe auch eine Verringerung der Parkplatz-Zahl mit sich. Auch über die im Bebauungsplan-Entwurf vorgesehene Erstwohnsitz-Pflicht würden Architekt und Investor demnach gerne nochmal Gespräche führen, um eine einvernehmliche Lösung mit der Stadt abzustimmen.

Der Vorentwurf für das „Weitblick-Sauerland“-Projekt ist bereits vor einem Jahr im Bau- und Planungsausschuss der Stadt vorgestellt worden. Damals wurde beschlossen, das Bauvorhaben grundsätzlich zu unterstützen. Auch in der jüngsten Sitzung wurde das Gesamtprojekt positiv bewertet. Der Vorschlag, nochmal die aktuelle Planung vorzustellen und mit dem Architekturbüro zu besprechen, wurde allgemein begrüßt.

Vermarktung gestartet

Schon jetzt kann man sich im Internet einen Eindruck über das geplante Wohnungsprojekt verschaffen. Nach aktuellem Stand sollen dort 52 Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Wohnungsgrößen von ca. 60 bis 160 Quadratmetern entstehen. Die Wohnungen sollen barrierearm ausgebaut werden und über einen Balkon- bzw. eine Terrassenfläche und einen Fahrradkeller verfügen. Geplant sind insgesamt fünf Geschosse (zwei Untergeschosse, ein Erd-, ein Ober- und ein Dachgeschoss. Auf der Seite des Bauträgers, der Schönbach Immobilien GmbH heißt es: „Hier trifft innovatives Wohnen auf Sauerländer Tradition, denn trotz modernster Ausstattung wird das Wohngebäude dem Winterberger Stadtbild bestmöglich angeglichen.“

Weitere Infos: www.weitblick-sauerland.de