Olsberg. An der A46 hinter Nuttlar soll ein Mobilitätshof entstehen. Anvisiert ist Baubeginn 2025. Allerdings gibt es noch ein paar Hürden.

Die Planungen zum Mobilitätshof, der hinter Nuttlar an der A46 entstehen soll, liegen aktuell laut Raiffeisen Vital noch im Zeitrahmen. 2025 soll Baubeginn sein, auch wenn ein Sprecher einräumt, dass es auch Anfang 2026 sein könnte - je nach Witterung. Allerdings müssen die Planungen noch einige Hürden überwinden, die Markus Schulte vom Schmallenberger Vermessungsbüro Schulte genauer erläutert.

Mobilitätshof bei Olsberg und Nuttlar: Das sind die Pläne

Kurz zum letzten Stand des Projektes: Wenn es nach der Raiffeisen-Vital-Tankstellengesellschaft geht, soll der Autohof im Bereich der A46-Auffahrt in der Knickhütte bei Olsberg entstehen. Geplant ist eine moderne Tankstelle mit dem „kompletten Energie-Mix der Mobilität“. Hinter dem Begriff Mobilitätshof verbirgt sich das modern interpretierte Autohof-Konzept. Es soll Park- und Rastmöglichkeiten für Pkw und vor allem Lkw geben, eine Tankstelle und einen kleinen Bistro-Shop. Ingo Brunert, Leiter des Projekts, hatte vor einem halben Jahr noch bestätigt, dass das Grundstück, auf dem der Mobilitätshof entstehen soll, jetzt der Tankgesellschaft gehört.

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Zu dem Zeitpunkt waren auch die faunistischen Untersuchungen abgeschlossen worden. Vorab hatte es einige Kritik gegeben, denn: Der Verein für Umwelt- und Naturschutz Hochsauerland (VUNH), der verbandsklageberechtigt ist, hatte schon angekündigt, sein Recht wahrzunehmen. Vorstandsmitglied Winfried Rampe hatte dazu schon drastische Worte gefunden: „Natur- und Umweltschutz sowie Lebensqualität verkommen Stück für Stück zu Sprechblasen.“ Denn: die etwa 1,5 Hektar große Fläche grenzt unmittelbar an das Naturschutzgebiet Ruhr an und ist knapp 50 Meter von dem dort beginnenden FFH-Gebiet Ruhr entfernt. Die markigen Worte Rampes hatten eine Diskussion ausgelöst (die WP berichtete).

Die Autobahnbrücke bei Bestwig, hier soll bald ein Autohof für Rast-Möglichkeiten sorgen.
Die Autobahnbrücke bei Bestwig, hier soll bald ein Autohof für Rast-Möglichkeiten sorgen. © WP | Thomas Winterberg

Umweltgutachten zum Autohof bei Olsberg fällt positiv aus

Markus Schulte erklärt nun: „Die Voruntersuchungen sind abgeschlossen, das finale Umweltgutachten wird gerade verfasst. Aber schon die Vorprüfung mit Blick auf das FFH-Gebiet sind positiv ausgefallen.“ Schulte betont im Gespräch mit der WP, dass allen bewusst sei, dass das FFH-Gebiet ein sehr hohes Schutzgut sei. „Wir hätten mit dem Verfahren nicht weitergemacht, wenn es KO-Kriterien gegeben hätte. Das FFH-Gebiet ist nach unseren Kenntnissen aber nicht gefährdet, es existiert keine Betroffenheit.“ Das sagt auch Ingo Brunert: „Die faunistische Untersuchung hat ergeben, dass es keine Beeinträchtigungen für Tier- und Umwelt gibt.“ Man habe in dem Verfahren unter anderem die Umweltbehörde beteiligt, ebenso den Umweltrat. Mit dem VNUH habe man aber bisher keinen direkten Kontakt gehabt, so Ingo Brunert. Der VNUH hat sich also noch nicht geregt. Raiffeisen Vital will auf Nummer sicher gehen und es scheint, das Projekt soll schnell an den Start gehen.

Ganz in Nähe der Autobahnabfahrt Olsberg soll der Autohof liegen.
Ganz in Nähe der Autobahnabfahrt Olsberg soll der Autohof liegen. © Joachim Aue | Joachim Aue

Baubeginn des Autohofs Olsberg noch ungewiss

„Parallel erstellen wir den Bebauungsplan“, erklärt Schulte. Dazu wird ein zweistufiges Verfahren durchgeführt. Die Unterlagen werden, sobald sie fertig sind, der Stadt Olsberg zur frühzeitigen Beteiligung zugestellt. Angepeilt ist ein Beschluss im Bauausschuss oder dem Rat im August, so Schulte. Er erläutert, dass es bewährte Praxis sei, dass die Kommunen bei Bauprojekten stets auch die Baupläne zur Kenntnis nehmen. Danach beginnt eine Abwägungsphase, in der Änderungen oder Anpassungen des Planes noch umgesetzt werden können.

Beteiligung der Öffentlichkeit

Dann wird es eine Öffentlichkeitsbeteiligung geben. Schulte: „Natürlich hoffen wir, dass es dazu keine Stellungnahmen gibt, die Änderungen hervorrufen, denn dann beginnt der Prozess von neuem. Wenn es diese aber nicht gibt, dann können wir den Zeitplan einhalten.“ Dieser hatte einen Baubeginn 2025 vorgesehen. Markus Schulte gibt sich dahingehend weiter optimistisch, Ingo Brunert eher verhalten. Man gehe von einem Baubeginn Ende 2025 oder Anfang 2026 aus, denn auch der Flächennutzungsplan müsse abgeändert werden, sobald das Projekt startklar sei. Ein Prozess, der auch mal dauern kann. An den Plänen, die schon einmal durch Raiffeisen Vital erläutert wurden, hat sich aber nichts geändert - man plane weiterhin einen Mobilitätshof mit den entsprechend erläuterten Angeboten.