Medebach. Der Ortsvorsteher von Titmaringhausen blickt positiv auf 2023 zurück. Zudem hat er für dieses Jahr einen Wunsch für seine Nachbarn
Der Ortsvorsteher von Titmaringhausen bei Medebach, Franz Imöhl, blickt positiv auf das, was seine Dorfgemeinschaft ausmacht. Zwar gebe es in dem Ort schon aufgrund der Einwohnerzahl von 170 Menschen nicht so viele Feste und Veranstaltungen wie in größeren Kommunen, dennoch könne sich das, was die Titmaringhausener auf die Beine stellen, sehen lassen. „Wir versuchen jedes Jahr ein zünftiges Schützenfest mit Vogelschießen zu feiern. Zudem veranstalte man, wenn es die Anmeldungen zuließen, ein Mountainbikerennen“, sagt er.
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Eines der Highlights sei aber immer wieder der traditionelle Bullenball, der alle zwei Jahre stattfindet. Im vergangenen Jahr heizte die Coverband GearDown den Partygästen bei der „Rock Edition“ des Balls so richtig ein. Etliche Helfer in ihren knallroten Bullenshirts kümmerten sich wie gewohnt um den ständigen Nachschub von Güllepott und Stierblut an Bullenbar und Viehtränke sowie Bullenburgern an der Futterkrippe.
Beim Mr und Mrs Bullrider-Contest konnten die Gäste aus Medebach-Berge zeigen, was in Ihnen steckt: Der 23-jährige Chris Strackerjan hielt sich 57 Sekunden und Ronja Sauerwald (20) 36 Sekunden auf dem wilden Bullen vor der Schützenhalle. Damit sicherten sie sich den jeweils ersten Platz und bekamen dafür je einen Wochenendgutschein für zwei Personen in einem H-Hotel ihrer Wahl in Deutschland überreicht.
Komplett renoviert
Doch neben diesem Highlight bietet der Veranstaltungskalender in Titmaringhausen auch noch andere Events, wie das in unregelmäßigen Abständen stattfindende Open-Air-Festival. „So haben wir im Mai 2023 recht erfolgreich mit sehr guter Beteiligung der umliegenden Ortschaften das 400-jährige Jubiläum unseres Kirchenbaus gefeiert“, sagt Ortsvorsteher Franz Imöhl. Er freue sich darüber, dass das Sportlerheim und der Sportplatz weiterhin in einem guten Zustand sei. Zudem habe der Schützenverein dafür gesorgt, dass der Versammlungsraum schallgedämpft ausgebaut und komplett renoviert wurde. „Als Ortsvorsteher bin ich nach wie vor stolz auf unsere eigene Planung einer Nahwärmeversorgung durch die Biogasanlage Frese“, sagt Imöhl.
Die Familie Frese betreibt seit vielen Jahren eine Biogas-Anlage mit Blockheizkraftwerken, die Strom erzeugen und inzwischen ganz Titmaringhausen und den Nachbarort Referinghausen im Hochsauerlandkreis bei Medebach mit alternativ erzeugter Wärme versorgen.
Park und Friedhof
Die Freses sind im Sauerland Pioniere in Sachen Biogasanlagen. Schon in den 80er Jahren baute die Familie in Titmaringhausen auf ihrem damals noch landwirtschaftlich betriebenen Hof eine erste Anlage für die eigenen Energieerzeugung durch Gülle. Seitdem wurde der Betrieb immer wieder erweitert, professionalisiert und modernisiert. Inzwischen gibt es drei Blockheizkraftwerke auf dem weitläufigen Gelände. „Gefüttert“ werden die Biogasanlagen heute mit Speiseresten aus Großküchen von Krankenhäusern, Senioren-Einrichtungen, Gastronomie und Hotelgewerbe.
Für die Titmaringhauser habe diese viele Vorteile, so Ortsvorsteher Imöhl. Mittlerweile seien alle Bewohner an das Netz angeschlossen. Zudem heize man um die Hälfte günstiger als früher. Hinzu komme, dass man durch diese Form der Energiegewinnung kein CO2 verursache.
2024 müsse man, wie jedes Jahr, dafür sorgen, dass der Park und der Friedhof in einem ordentlichen Zustand erhalten bleiben. „Mein größter Wunsch ist Zufriedenheit in den Familien im Ort und die Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt“, sagt Franz Imöhl zum Abschluss.