Hochsauerland/Korbach. Es könnte laut werden nachts. Wo die Kampfhubschrauber „Tiger“ aus Fritzlar in den nächsten Wochen zu Übungsflügen unterwegs sein werden.
Es ist in den vergangenen Wochen etwas ruhiger geworden um die Kampfhubschrauber „Tiger“. Aber nach wie vor ist das Hochsauerland rund um Medebach (hier speziell die Höhenlagen rund um Deifeld und Referinghasuen) ein beliebtes Übungsgebiet für die Fluggeräte, die bei niedriger Anflughöhe nicht nur Spaziergänger durch ihr plötzliches Auftauchen tief beeindrucken können. In der nächsten und übernächsten Woche (4. und 5. Kalenderwoche) sind sie wieder unterwegs.
Lesen Sie auch
- Asphalt Anton“ befeuert die Schneekanonen in Neuastenberg
- Hack auf Südwestfalen IT: Sicherheitslücke war bekannt
- Unfalltod bei Egger: Richter kritisiert Sicherheitsproblem
„Zur Herstellung und Erhaltung der Einsatzbereitschaft unserer Piloten sowie zur Weiterbildung junger Kameraden führen wir in den Kalenderwochen ab 22. und ab 29. Januar von montags bis donnerstags Nachtflüge durch“, so Michael Meysing, Hauptmann und Presseoffizier des Kampfhubschrauberregiments 36 in Fritzlar. Es werde Tiefflug mit Kampfhubschraubern stattfinden. Eine Gebietseinschränkung könne nur grob vorgenommen werden.
Bis zu 290 km/h Fluggeschwindigkeit
Genannt werden die Räume Alsfeld, Marburg, Allendorf, Korbach, Warburg, Göttingen, Mühlhausen und Bad Hersfeld. Bei einer maximalen Geschwindigkeit von 290 km/h kann man sich aber vorstellen, dass die Übungsgebiete - je nach Wetter- und Sichtlage - schnell geändert werden können. Dabei ist Tiefflug unter 100 Fuß geplant. Die Bundeswehr: „Dabei kann es möglicherweise zu einer erhöhten Lärmbelastung kommen. Es wird versucht, das Übungsgebiet stetig zu wechseln. Wir fliegen üben für Ihre Sicherheit und bitten um Verständnis.“ Für etwaige Beschwerden ist eigens das Bürgertelefon unter 0800 8620730 geschaltet.
Auch für Katastrophenhilfe im Einsatz
Auf der Internetseite der Bundeswehr ist nachzulesen: „Das Kampfhubschrauberregiment 36 „Kurhessen“ hat den Auftrag, alle am Gefecht beteiligten Streitkräfte und Spezialisierten Kräfte im Verbund, national und multinational, aus der Luft im Kampf zu unterstützen. Das Hauptwaffensystem des Regiments ist der Kampfhubschrauber ,Tiger’. Er bekämpft feindliche Luft- und Bodenziele, auch bei Dunkelheit und schlechter Witterung (...) Außerdem ist das Kampfhubschrauberregiment 36 befähigt, Verbindungs- und Erkundungsflüge durchzuführen, Informationen zu sammeln und Rettungsoperationen zu unterstützen. Gleiches gilt für Operationen zur Katastrophenhilfe und für humanitäre Einsätze im nationalen Bereich.“
Das Regiment in Kassel hat 1200 Angehörige; so ein Hubschrauber schafft eine Geschwindigkeit von 290 Kilometer in der Stunde. Die Bundeswehr will sich nicht an der Modernisierung des „Tiger“ beteiligen, sondern die Maschinen auf Dauer in Rente schicken. Stattdessen soll ein ziviles Modell zum Kampfhelikopter umgebaut werden.