Winterberg. Der Winter ist mit klirrender Kälte zurück: Minustemperaturen und Beschneiung sorgen in Winterberg und Willingen für erstklassige Bedingungen.
Die Wintersportler rund um Winterberg haben Grund zur Freude: Die Temperaturen fallen und sorgen für winterliche Bedingungen. Obwohl es am vergangenen Wochenende nur wenig Neuschnee gab, konnten die Skifahrer und Snowboarder beispielsweise auf dem Poppenberg von guten Schneeverhältnissen profitieren. Das liegt an den Schneekanonen, die dort seit Samstag im Einsatz sind. Insgesamt sechs Lifte des Skiliftkarussells hatten geöffnet.
Trockene Kälte mit viel Sonne bestimmt die nächste Zeit. In der ersten Hälfte der Woche sinken die Temperaturen in der Nacht teils bis in den zweistelligen Minusbereich. „Das sind beste Bedingungen zur effektiven und somit energiesparenden Schneeproduktion“, heißt es vonseiten der Wintersportarena.
Durchweg sonnig und kalt
Bei der Kälte werden allerorts die Schneeerzeuger surren und aus klarem Wasser die benötigten Schneedecken entstehen lassen. Innerhalb weniger Tage oder der entsprechenden Anzahl an Nächten können die Betreiber auf diese Weise die Pisten mit der benötigten Menge an Schnee bedecken. Rund 30 Zentimeter sind dazu erforderlich.
Die meisten Betreiber werden allerdings die sehr kalte erste Wochenhälfte für die Schneeproduktion nutzen, um den Rest der Saison zu sichern. Darum wird der überwiegende Teil der Lifte erst ab Mitte dieser Woche nach und nach öffnen, teilt die Wintersportarena mit. Zum Wochenende deutet sich aus Norden Schneefall an. Verbreitet werden die Wintersportgebiete dann geöffnet sein. Skilanglauf wird bis zum Wochenende aber wohl noch nicht möglich sein.
Laut WP-Wetterexperte Julian Pape geht es Mittwoch sonnig oder teilweise sogar wolkenlos weiter, die Temperaturen steigen allerdings auf den Bergen an und erreichen nachmittags bei sehr geringer Luftfeuchtigkeit rund 0 Grad. In geschützten Tälern bleibt es frostig. Auch der Donnerstag ist noch nahezu durchweg sonnig und auf den Bergen teilweise milder als im Tal.
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Hessen haben noch Schulfrei
Zumindest die Schüler können aus Nordrhein-Westfalen können das schöne Wetter nicht in vollen Zügen auf eine der Skipisten genießen. Denn die NRW-Weihnachtsferien sind seit Sonntag vorbei. Lediglich die hessischen Ferienkinder dürfen sich noch auf eine schöne Winterwoche freuen.
Aus NRW-Sicht waren die Weihnachtsferien wenig winterlich. Die Skigebiete haben jedoch alles daran gesetzt, den Gästen wenigstens ein kleines Grundangebot über die Feiertage und den Jahreswechsel hinweg zu bieten. Die Wetterbedingungen dazu waren denkbar ungünstig. Nicht in erster Linie milde Temperaturen, sondern vor allem Sturm und Regen zehrten die Schneedecken, die Anfang Dezember angelegt wurden, nach und nach fast auf. Trotz des vergleichsweise kleinen Angebots sei die Stimmung in den Skigebieten aber überwiegend gut gewesen, lässt die Wintersportarena verlauten. Besonders Familien hätten die Angebote dankbar angenommen, um wenigstens ein paar Schneeerlebnisse in den Ferien genießen zu können. Die geöffneten Pisten seien daher gut besucht gewesen. Für den Rest der hessischen Winterferien erwarten die Skigebiete nun eine wachsende Nachfrage bei gleichzeitig deutlich gestiegenem Angebot.
Karl-Heinz Tielke leitet die „Neue Skischule Winterberg“. Seine Zwischenbilanz ist eher durchwachsen: „Wir starteten am ersten Dezemberwochenende mit optimalen Schnee- und Pistenverhältnissen sowie Rekordvorabreservierungen in eine vielversprechende Saison“, sagt er. Mit mehr als 100 Ski- und Snowboardlehrern habe man eigentlich besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Winter vorweisen können. Jedoch kam es anders als erwartet. Aufgrund von Extremwetterwarnungen mit starkem Regen, Wind und hohen Temperaturen schmolz der Schnee nicht nur, sondern die Skischule verzeichnete auch einen Rückgang bei den Buchungen. Obwohl man keine Kurse absagen musste, hatte man aufgrund der Wetterbedingungen weniger Kunden, was dazu führte, dass nicht alle Skilehrer ausgelastet gewesen seien.
„Einigen Kollegen in den umliegenden Skischulen ging es noch schlechter. Während wir dank des hervorragenden Einsatzes des Pistenteams im Bereich Rauher Busch, Büre und Poppenberg den Skischulbetrieb aufrechterhalten konnten, mussten andere Skischulen aufgrund von Schneemangel schließen“, sagt er. Allerdings gebe es aufgrund der aktuellen Wetterlage Hoffnung. Die Schneeerzeuger würden bei gefüllten Teichen und Minustemperaturen bis zum Wochenende dafür sorgen, dass sich die Bedingungen deutlich verbessern und alle Skischulen wieder öffnen könnten.
Der Januar sei bislang, mit Ausnahme der Wochenenden, von den Buchungen eher ruhig. Ab dem 1. Februar starten in Niedersachsen die Winterferien und die zweite Hauptsaison beginnt. Danach folgen die Karnevalsflüchtlinge, die dänischen Gäste und ab Mitte Februar werden wieder viele Gäste aus den Niederlanden erwartet. Denn dort beginnen dann die Krokusferien. „Da die Osterferien in diesem Jahr recht früh beginnen, hoffe ich auf eine gute Nachsaison, um so vielleicht den fehlenden Umsatz vom Saisonanfang abzufangen“, sagt Tielke.