Hochsauerlandkreis. Erkältung, Corona, RS-Virus, Grippe: Viele Menschen sind zurzeit krank. Welche Rolle Corona spielt und wie die Lage in den Kliniken ist.

„Wir befinden uns mitten in einer Coronawelle“, sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Die Inzidenzzahlen schießen wieder in die Höhe, hört man in den Nachrichten. In fast allen Bereichen gibt es Personalausfälle wegen Krankheit. Heißt das, dass auch die Krankenhäuser im HSK überlastet sind? So schätzt das St.-Marien-Hospital in Marsberg die Lage ein.

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Inzidenzzahlen wenig aussagekräftig

Die Zeit der Corona-Quarantäne ist vorbei. „Die Leute testen sich zu Hause, gehen gar nicht mehr zum Arzt und können arbeiten gehen, auch wenn sie sich mit dem Virus infiziert haben. Daher sind die Inzidenzzahlen wenig aussagekräftig“, schätzt Pressesprecher des HSK, Martin Reuther, die Statistiken ein. Die Dunkelziffer der Corona-Patienten dürfte also hoch sein. Auch die Grippewelle rollt durch das Sauerland sowie der RS-Virus.

Krankenhaus Marsberg: wenig Coronafälle

Ähnlich entspannt sieht auch Dr. med. Peter Liese, der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktionen im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokrat), die derzeitige Situation. „Wir sollten uns von Herrn Lauterbach und Corona nicht das Weihnachtsfest verderben lassen. Das Risiko, durch einen Atemwegsinfekt schwer zu erkranken, ist heute im Wesentlichen auf dem gleichen Niveau wie vor der Pandemie“, so Lieses Einschätzung.

Auch in Marsberg ist die Lage nicht dramatisch. „Wir haben zurzeit zwei Patienten mit Corona. Von ihnen liegt aber niemand auf der Intensivstation“, teilt die Pressesprecherin Simone Yousef vom St.-Marien-Hospital auf Anfrage der WP mit.