Marsberg. In Marsberg soll es bald ein neues Eltern-Kind-Angebot geben. Annika Stute möchte „FenKid“-Kurse anbieten. Sie verrät, was dahintersteckt.
Annika Stute ist Ergotherapeutin und Gesundheitsmanagerin. Ab Januar bietet die Marsbergerin, die zurzeit in Elternzeit ist, „FenKid“-Kurse für Eltern und Kinder an. Die 33-Jährige verrät, warum sie dieses Konzept für Eltern mit Kindern im Alter von drei Monaten bis drei Jahren ideal findet und was die Teilnehmer/innen erwartet.
„Hinter FenKId steht ein tolles Konzept. Es lehnt sich unter anderem an die Montessori-Pädagogik an und hat einen bindungsorientierten Ansatz. Das finde ich gut“, erklärt Annika Stute. Es steht für „die frühe Entwicklung des Kindes begleiten“ und begeistert sie selbst auch als Mutter einer zehn Monate alten Tochter. Von anderen Müttern weiß sie, dass es Bedarf für ein solches Angebot gibt und Eltern ganz bewusst Kursangebote wie dieses suchen. Wichtig ist ihr: Bei FenKid handelt es sich um ein Konzept zur Eltern-Kind-Begleitung in Gruppen, das sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert und auf bekannte pädagogische Konzepte stützt.
Entwickelt worden ist das Konzept von der Beratungsstelle für Natürliche Geburt und Elternsein e.V. mit Sitz in München. Auf der Homepage kann man nachlesen, dass es inspiriert ist von Emmi Pikler, Maria Montessori, Elfriede Hengstenberg und Jesper Juul sowie verschiedenen Methoden der Achtsamkeitsschulung. Um zu erklären, was da konkret hinter steckt, gibt Annika Stute einige Beispiele: „Ein wichtiger Baustein ist zum Beispiel, dass das Kind mit in die Pflege einbezogen wird. Es geht darum, dem Kind Zeit zu lassen, sich im eigenen Tempo zu entwickeln. Es geht nicht darum, Fähigkeit x im Zeitraum y zu erreichen, sondern das Kind seinen eigenen Weg gehen zu lassen. Ohne: Wir müssen aber heute ...“ Stattdessen sei es wichtig, dem Kind Raum und Zeit zu lassen.
Kind bekomme altersgerechte Materialien zur Verfügung gestellt
Dementsprechend seien, so Annika Stute, auch die Kurse aufgebaut. Sie finden in einer „vorbereiteten Umgebung“ statt. Das heißt: Das Kind bekomme altersgerechte Materialien zur Verfügung gestellt, suche sich aber selbst aus, womit es sich beschäftigen möchte. Das Ziel beschreibt die Marsbergerin so: „Die Kinder sollen sensorische Erfahrungen machen und mit anderen Kindern in Kontakt kommen und ihrem Forscherdrang nachgehen.“ Sie hat eine Weiterbildung zur FenKid-Kursleiterin absolviert und setzt das Konzept in ihrem Kurs um. Auch früher schon habe sie als Ergotherapeutin in einer Praxis vorrangig mit Kindern gearbeitet, erzählt Annika Stute, die Gesundheitsmanagement studiert und mit dem Bachelor abgeschlossen hat. Seit 2020 leitet sie die LWL-Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
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Start des Programms ist am 22. Januar 2024
Am 22. Januar soll ihr erstes FenKid-Angebot in Marsberg starten. Teilnehmen können maximal acht Eltern-Kind-Paare. „Es geht darum, eine feste Gruppe anzubieten und eine Vertrauensbasis zu schaffen“, erklärt Annika Stute. Ein Kurs umfasst zehn Einheiten und dauert jeweils 75 Minuten. Die Veranstaltungen haben eine feste Struktur und einen Rahmen. Am Anfang gibt es eine Begrüßungsrunde mit einem Lied zur Einstimmung. Es folgt eine kleine Runde mit einer Einstiegsfrage, also zum Beispiel, wie die Woche war, was es Neues gibt, was die Teilnehmer/innen bewegt.
Fester Bestandteil sind, so Annika Stute, Achtsamkeitsübungen zur Entspannung der Eltern - „es geht um das Zu-mir-Kommen“ und „achtsame Beobachtung“. Dabei bewegt sich das Kind in einer vorbereiteten Umgebung und die Eltern und beobachten das Kind: Was macht das Kind? Was fällt mir auf? Die Kursleiterin macht deutlich, worum es dabei geht: „Das dient der Entschleunigung und die Eltern lernen, ihr Kind selbst tätig werden zu lassen und auf seine Signale zu achten. Die Eltern können sich zurücklehnen, zur Ruhe kommen und einen anderen Blickwinkel einnehmen und ihre Eindrücke besprechen.“
Es sind noch wenige Plätze im Kurs frei
Zum Schluss soll es jeweils eine Abschlussrunde zu bestimmten Themen geben, wie zum Beispiel Ernährung, Beikost, Stillen, Pflege - „Themen aus dem Alltag, die Eltern bewegen. Und natürlich darf auch am Ende ein Lied nicht fehlen. Das gibt dem Ganzen einen Rahmen“, so Annika Stute. Auch zwischendurch sollen immer wieder Lieder, Reime und Krabbel-Spiele eingesetzt werden.
Der Kurs für Kinder bis 12 Monate beginnt am 22. Januar und findet einmal wöchentlich montags um 14.30 Uhr im Familienzentrum Ev. Jona-Kindergarten in Marsberg statt. Es sind noch wenige Plätze frei. Geplant ist ein weiterer Kurs für Kinder ab 12 Monate, für den man sich bereits auf eine Warteliste setzen lassen kann. Weitere Infos gibt es bei Annika Stute, Tel. 0175-8701790, E-Mail-Kontakt: fenkid-in-marsberg@web.de