Brilon. Mit dem Blues aus „La Boum“ will sich das Ehepaar Muckermann auf der Kreuzfahrt nicht blamieren. Deshalb besuchen sie einen Tanzkurs.

Das Ehepaar Muckermann plant schon seit vergangenem Januar eine fünfwöchige Kreuzfahrt in die Karibik. Um auf dem Schiff in einer Pianobar auch tanzen zu können, haben sie sich dazu entschlossen, einen Anfängerkurs Standard/ Latein beim TSG Brilon zu besuchen. Obwohl sie schon seit 15 Jahren ein Paar sind, haben sie es bisher nicht geschafft, einen Tanzkurs zu belegen. Beruflich hat es nie gepasst, immer fehlte die Zeit.

Bisher konnten die beiden nur den Blues, wie man ihn aus „La Boum - Die Fete“ kennt. „Wir haben gedacht, dass können wir auf der Kreuzfahrt nicht bringen“, erzählt Martina Muckermann. „Wenn wir eine Kreuzfahrt machen, wollen wir uns auch zu langsamer Musik schön bewegen können.“

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Auf jeden Fall weitertanzen

Der Lieblingstanz von Emma und Kilian ist der Tango
Der Lieblingstanz von Emma und Kilian ist der Tango © WP | Maike Engelke

Wer einmal mit dem Tanzen angefangen hat, hört nicht mehr auf. Das ist auch das Motto des Ehepaares. Seit Mai sind sie nun dabei und wollen auch nach ihrer Reise weitertanzen. „Wir haben tolle Trainer, viel Spaß und lachen sehr viel, wenn wir mal wieder falsche Schritte machen“, erzählt Martina Muckermann über das Training. Beim TSG Brilon kann das Paar alle Angebote des Vereins nutzen. Sie planen vielleicht auch am Discofox-Kurs teilzunehmen. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihnen auch die Workshops. „Es hat Spaß gemacht, mit fortgeschrittenen Paaren zusammen zu tanzen. Von ihnen haben wir auch viel gelernt“, berichtet Uwe Muckermann.

Bei ihrem Lieblingstanz sind sich die beiden nicht ganz einig. Uwe Muckermann braucht gar nicht lange zu überlegen. Der Langsame Walzer hat es ihm angetan. Seiner Frau gefallen die Lateintänze Samba und Rumba sehr gut.

Tanzen hat Freundschaft verändert

Für Emma Becker und Kilian Schwermer ist der Tanzkurs beim TSG Brilon nicht der erste Tanzkurs. Die 17-Jährigen haben vor über zwei Jahren mit dem Tanzen begonnen. „Alles hat mit dem Tanzkurs in der neunten Klasse angefangen“, erzählt Emma Becker. Danach mit dem Tanzen aufzuhören kam nicht infrage, also belegten sie einen Tanzkurs in einer Tanzschule- damals noch mit anderen Tanzpartnern. Dass sich das Tanzpaar zusammengefunden hat, sei ein glücklicher Zufall gewesen, da beide Tanzpartner abgesprungen seien. Eine Tanzschule sei jedoch auch mit hohen Kosten verbunden, weshalb sie in einen Verein wechselten. Sie zahlen einen deutlich günstigeren Schülerbeitrag und sehen, wie das Ehepaar Muckermann, den Vorteil, nicht nur an einem einzigen Tanzkurs teilnehmen zu können. „Im Herbst haben wir ausgeholfen und konnten auch den Raum nutzen“, berichten die beiden.

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Sie belegen zurzeit den Grundkurs. Obwohl sie schon länger tanzen, sei das aber kein Problem. Die Tanzlehrer würden auf jedes Paar einzeln eingehen. Bei wem die Schritte schon sitzen, lernt etwas mehr Technik.

„Durch das Tanzen hat sich auch unsere Freundschaft verändert, da man den anderen nochmal ganz anders kennen lernt“, erzählt Emma Becker. Bei Standard/Lateintanz müssen die Tanzpartner sich gegenseitig vertrauen können und ein gutes Team sein. Das merkt man, wenn man Emma und Kilian beim Tanzen zuschaut. Auch bei ihrem Lieblingstanz sind sich die beiden einig: Der Tango.

Junge Leute begeistern sich fürs Tanzen

In ihrem Tanzkurs sind die 17-Jährigen mit Abstand die Jüngsten. „Viele junge Leute schrecken auch vor dem Altersdurchschnitt in den Tanzkursen zurück, was sehr schade ist“, sagt Kilian Schwermer. Dass Jugendliche sich generell auch fürs Tanzen interessieren, hat das Tanzpaar selbst erlebt. „Nächsten Sommer ist unser Abiball. Viele haben noch nie einen Tanzkurs gemacht, deshalb haben wir gefragt, ob wir ihnen ein paar Tanzschritte beibringen sollen. Bis auf zwei, drei Hände sind alle sofort nach oben gegangen“, erzählt Emma Becker.

Nach der Schule werden sich die Wege von Emma und Kilian aber wahrscheinlich trennen, da sie in unterschiedlichen Städten studieren wollen. Für Kilian geht es nach Aachen und für Emma nach Lüneburg oder Enschede. Beide hoffen aber, an der Uni dort weiterzutanzen.

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