Hochsauerlandkreis. Der Hochsauerlandkreis plant die Einführung des Deutschlandtickets als Ersatz fürs Sozialticket. Gratis wird es das nicht geben. Das ist geplant:
Der Hochsauerlandkreis plant die Einführung des Deutschlandtickets als Ersatz für das bisherige Sozialticket. Mit dieser Maßnahme soll die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger weiterhin gefördert und die Teilhabe an öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert werden.
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Durch einen großzügigen Zuschuss von zehn Euro pro Monat sollen die Ticketkosten auf 39 Euro reduziert werden. Am 20. Oktober soll dieser Antrag nach Beratungen in mehreren Ausschüssen vom Kreistag des Hochsauerlandkreises beschlossen werden.
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Seit 2011 hat das Land Nordrhein-Westfalen Zuwendungen zur Förderung von Sozialtickets im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gewährt, um allen Bevölkerungsschichten die Teilhabe an einem mobilitätsorientierten Leben zu ermöglichen. Berechtigte Personen konnten vergünstigte ÖPNV-Tickets im Abonnement erhalten, wenn sie bestimmte Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und laufende Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz erhielten.
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Förderung bis 2025 verlängert
Im Jahr 2017 wurde im Hochsauerlandkreis das Sozialticket unter dem Arbeitstitel „MobiTicket,“ eingeführt. Dieses Monatsticket galt entweder für die jeweilige Stadt/Gemeinde oder den gesamten Kreis und wurde in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Verkehrsunternehmen RLG angeboten. Die Einführung des MobiTickets war von der Landesförderung abhängig, und eine Beteiligung des Kreises an der Finanzierung wurde ausgeschlossen. Die Landesförderung wurde bis zum 31. Dezember 2025 verlängert und variierte in den vergangenen Jahren je nach verfügbaren Landesmitteln und teilnehmenden Kommunen.
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Trotz zeitweiser Rückgänge in der Nachfrage, insbesondere während der COVID-19-Pandemie und der befristeten Einführung eines 9-Euro-Tickets im Jahr 2022, erfreute sich das MobiTicket weiterhin großer Beliebtheit. Im vierten Quartal 2022 wurde ein Höchstwert von 7.805 Nutzern erreicht. Die Verkaufszahlen für die Jahre 2017 bis 2022 betrugen: 2017: 23.308, 2018: 27.421, 2019: 26.311, 2020: 23.653, 2021: 20.314, 2022: 18.267.Die Weiterentwicklung des MobiTickets beinhaltet die Einführung des Deutschlandtickets, was eine Anpassung der Bedingungen erforderlich machte. Das Deutschlandticket kostet derzeit 49 Euro pro Monat. Nach Vereinbarung der Landesgremien der Tariflandschaft NRW, darunter das Verkehrsministerium, Verkehrsverbünde und Verbünde im WestfalenTarif, wird der Abo-Preis für Anspruchsberechtigte nach den Richtlinien des Sozialtickets auf 39 Euro pro Monat reduziert. Der Hochsauerlandkreis übernimmt die Differenz von monatlich 10 Euro, finanziert aus den Fördermitteln des Landes.
Zuschuss wird vollständig durch Fördermittel des Landes abgedeckt
Bisher wurde das kreisweit gültige MobiTicket mit 52,70 Euro bezuschusst, basierend auf der Differenz zwischen dem Referenzticket für 89,70 Euro und dem Eigenanteil von 37 Euro. Aufgrund der gestiegenen Nutzerzahlen im vierten Quartal 2022 wird von weiterhin starken Verkaufszahlen ausgegangen. Bei einem Durchschnitt von 2.600 Nutzern pro Monat und einem Zuschuss von zehn Euro pro Nutzer würde der jährliche Zuschussbedarf bei 312.000 Euro liegen, der vollständig durch Fördermittel des Landes gedeckt wird.
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Aufgrund der preislichen Nähe zum neu angebotenen MobiTicket mit deutschlandweiter Gültigkeit soll zukünftig auf das Kreisticket für 37 Euro monatlich verzichtet werden, heißt es in dem Antrag. Das Ticket mit Gültigkeit für eine Stadt-/Gemeinde wird hingegen beibehalten und zum Preis von 29 Euro monatlich angeboten. Bislang beträgt der Eigenanteil für dieses Ticket seit dem Jahr 2019 unverändert 27 Euro und stellt somit nach nunmehr über 4 Jahren die erste Preisanpassung dar. Die Einführung des Deutschlandtickets in das Sortiment ist für den 1. Januar 2024 geplant, vorbehaltlich der Fortführung des Deutschlandtickets über den 31. Dezember 2023 hinaus durch Bund und Länder.