Hochsauerlandkreis/Marsberg. Die Bilanz der Landwirte im Sauerland fällt für das Jahr 2023 durchwachsen aus. Sorgen bereiten den Bauern ein Preisverfall – und der Wolf.

Im Rahmen eines Erntedankpressegesprächs des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hochsauerland auf dem Betrieb der Familie Aßhauer aus Marsberg-Udorf stellte der Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Kühn (Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband, Kreisverband Hochsauerland) fest, dass die Ernte 2023 wetterbedingt je nach Grünland oder Ackerstandorten unterschiedlich ausgefallen ist. Der Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Kühn hierzu: „Die wochenlangen Niederschläge führten oft dazu, dass das Getreide auf dem Halm keimte. Brotgetreide konnte kaum erzeugt werden, Futtergetreide hatte mindere Qualitäten, die Milchpreise befinden sich im Sinkflug“.

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Traditionell überreichten die Sauerländer-Landfrauen, dieses Jahr aus dem Stadtverband Marsberg, eine Erntekrone. Die Erntekrone wird in Kürze im Kreishaus zu besichtigen sein. Für der Kreislandfrauenverband teilte Frau Juliane Brandenburg-Hütter mit, dass Schulungen für Frauen im ländlichen Raum angeboten werden, die sich im Bereich der Lokalpolitik engagieren wollen.

Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft

Im Rahmen der Betriebsbeschreibung des ausrichtenden landwirtschaftlichen Betriebsinhabers Sebastian Aßhauer, ging es um das Thema Pflanzenschutz. „Mittels modernster Technik bringt Sebastian Aßhauer Pflanzenschutzmittel auf seinen Ackerflächen auf. Das Gespann (Schlepper mit Spritze) wird selbstfahrend über GPS gesteuert. Die Düsen im Bereich der Pflanzenschutzspritze steuern zielgerecht die Pflanzenschutzmittel in einer Dosis, wie sie die Pflanze das Pflanzenschutzmittel benötigt“, heißt es in einer Mitteilung des Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverbands. Mittels dieser Technik komme es zum geringen Pflanzenschutzmittel-Einsatz berechnet auf die Gesamtfläche.

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„Der Einsatz modernster Technik kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass das Jahr 2023 für uns Schweinehalter sehr problematisch war. Über einen langen Zeitraum waren die Schweinepreise nicht kostendeckend“, so Sebastian Aßhauer. Christian Otto als stellv. Kreisverbandsvorsitzender (Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband, Kreisverband Hochsauerland) stellte für die Weidehaltung klar, dass die heimische Weidehaltung zum scheitern verurteilt ist, wenn sich der Wolf etabliert.