Das Sommersaison 2023 im Bikepark Winterberg neigt sich langsam dem Ende entgegen. Chef Nico Brinkmann über den Boom und die Risiken.

Winterberg. Der Bikepark in Winterberg zieht reihenweise Besucher an. Besonders in den Sommermonaten ist der Andrang groß und viele wollen bei gutem Wetter mit ihren Bikes die Pisten herunterfahren. Geschäftsführer Nico Brinkmann zieht eine Bilanz und berichtet von Sicherheitsvorkehrungen im Bikepark.

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Die Sommersaison 2023 ist für Nico Brinkmann und sein Team vom Bikepark gut gelaufen. „Wir haben schon gemerkt, dass wieder mehr Leute Flugreisen ins Ausland machen – ganz im Gegensatz zu den letzten Jahren. Nach ihrem großen Urlaub haben viele Familien dann jedoch auf Kurz- oder Tagestrips zurückgegriffen und den Bikepark Winterberg als Ausflugsziel genutzt“, so der Geschäftsführer. Im Juni und Juli musste der Bikepark aufgrund von schlechtem Wetter und Regen Einbußen verzeichnen – solche Besucherschwankungen seien jedoch normal. Dafür konnte der August mit gutem Wetter punkten und lockte an starken Tagen mehr als 100 Besucher an.

Gäste kommen von überall her

Zusätzlich hatten im August die meisten Regionen Sommerferien: Ein Großteil der deutschen Bundesländer sowie die Niederlande hatten Freizeit, um dem Bikepark Winterberg einen Besuch abzustatten. „Unsere Gäste nehmen teilweise mehrere Stunden Autofahrt und bis zu 500 Kilometer Entfernung auf sich“, verrät Nico Brinkmann. Winterbergs guter Ruf als Urlaubsort eilt ihm voraus – sogar bis nach Belgien und Dänemark. „Das liegt natürlich an der schönen Natur und den Bergen. Viele Besucher kosten ihren Aufenthalt im Sauerland deshalb aus und testen nicht nur unseren Bikepark, sondern auch die in Willingen und Schmallenberg. Sozusagen die komplette Bikepark-Erfahrung“, sagt er und lacht.

Der Bikepark Winterberg: Extrem beliebt. Die Gäste kommen teilweise von weit her.
Der Bikepark Winterberg: Extrem beliebt. Die Gäste kommen teilweise von weit her. © WP | Benedikt Schülter

Die Anreise zum Bikepark ist nicht nur mit dem Auto möglich: Von Dortmund fährt ein Zug bis Winterberg durch. „Wer viel Equipment dabeihat, für den ist es natürlich einfacher das Auto zu nehmen. Viele Minderjährige greifen jedoch auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurück – das fällt besonders abends auf: Wenn unser Bikepark um 17.30 Uhr schließt, ist der nächste Zug nach Dortmund voll“, verrät der Geschäftsführer. Außerdem sei es möglich, mit dem FlixBus von den Niederlanden durchs Ruhrgebiet nach Winterberg zu gelangen.

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Seit der Pandemie boomt der Mountainbike-Sport wieder mehr. Um den Besuchern Abwechslung zu verschaffen, hat das Team vom Bikepark auch in diesem Jahr wieder neue Trails angelegt – blaue, rote und schwarze Abfahrtsstrecken locken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Fortgeschrittene Fahrer können auch drei naturbelassene Trails testen, die technisch besonders anspruchsvoll sind.

Schutzausrüstung ist ein Muss

Im Bikepark gehören auch Unfälle immer wieder dazu: „Mountainbike fahren ist natürlich eine Risikosportart – da lassen sich Unfälle nicht vermeiden. Davon gab es diesen Sommer nicht mehr und auch nicht weniger als im letzten Jahr. Deshalb empfehlen wir den Besuchern eine passende Schutzausrüstung mit Protektoren und es gilt die Fullface-Helmpflicht“, so der Geschäftsführer. „Jeder Benutzer sollte nur die Strecken befahren, die seinem eigenem Anforderungsprofil und Können entsprechen und sich nicht überschätzen!“ Er appelliert an die Selbstverantwortung jedes Besuchers und rät, erst einmal die einfachen Strecken zu testen und sich dann langsam zu steigern. Dafür bietet die Bikeschule einen Fahrtechnikkurs an.

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Zusätzlich hat Nico Brinkmann ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem eingeführt. „Unser eigenes Rettungsteam, bestehend aus ausgebildeten Sanitätern, steht jederzeit bereit, um erste Hilfe zu leisten. Sie können die Verletzungen der Besucher besser einschätzen und falls nötig einen Krankenwagen rufen“, sagt er. Darüber hinaus sorgen festangestellte Mitarbeiter dafür, dass die Strecken in gutem Zustand sind. Jeden Morgen und Abend werden sie auf Äste, Laub etc. kontrolliert und saniert, damit der Abfahrt mit dem Bike nichts im Wege steht.

2023 ist für den Bikepark Winterberg ein ganz besonderes Jahr: Nico Brinkmann und sein Team feiern 20-jähriges Bestehen. Dafür haben sie sich extra Aktionen einfallen lassen. „Wir feiern diesen Monat den SHREDtember mit 20 Prozent Rabatt auf die regulären Tagesticketpreise“, so der Geschäftsführer. Wer sich drei Tage vor seinem Bikepark-Besuch online eine Eintrittskarte kauft, erhält einen Frühbucher-Rabatt.

Zusätzlich steht am Samstag, 16. September,ein Jubiläumsevent an: „Wir haben eine Foto-Session organisiert – den ganzen Tag werden mehrere Fotografen im Bikepark unterwegs sein und von den Gästen beim Fahren Bilder machen, die nachher online erhältlich sind!“

Die Besucher erwarten außerdem verschiedene Wettkämpfe und Chancen auf Preise bei der Tombola, so Geschäftsführer Nico Brinkmann.