Diemelsee. Familie Ströthoff hat ein besonderes Unternehmen übernommen. Was man alles aus seinen eigenen Bildern machen kann und wieso sie erfolgreich sind.

Eigentlich sind die Ströthoffs eine ganz normale Familie, die seit 2014 ihre eigene Druckerei betreiben. Mit „SBS-Druck“ haben sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und setzten seitdem jede Menge Aufträge in Printform um. 2015 passierte dann das Entscheidende: Familie Ströthoff ging eine Kooperation mit dem Unternehmen „MakeMyMosaic“ (MMM) ein und begann deren Aufträge auf Papier, Leinwand und Co zu drucken. Zwei schwedische Auslandsstudenten waren einst auf der Suche nach einem Fotogeschenk und aus ihren Überlegungen ging schließlich die Gründung des Unternehmens hervor.

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Die Einzigartigkeit in jedem Stück

„Als Druckereifamilie kannten wir uns schon vorher gut mit der Materie aus, inzwischen ist jedes Fotomosaik für uns etwas Einzigartiges“, so Marion Ströthoff. Die beiden Gründer der inzwischen weltweit erfolgreichen Firma haben diese zuerst an einen Mitarbeiter verkauft, der aus dem naheliegenden Giershagen agierte und die Druckerei der Ströthoffs in der Gemeinde Diemelsee als optimalen Kooperationspartner ansah. „Die Überlegung, dass wir MakeMyMosaic ganz übernehmen, stand schon länger im Raum. 2021 haben wir uns dann als Familie gemeinsam dazu entschlossen“, berichtet die Geschäftsführerin.

Hinter MakeMyMosaik steht die geballte Familienpower der Ströthoffs: Marion (v.li.), Katrin Luckey, Uwe, Joshua und Florian. 
Hinter MakeMyMosaik steht die geballte Familienpower der Ströthoffs: Marion (v.li.), Katrin Luckey, Uwe, Joshua und Florian.  © WP Brilon | Jan Weber

Charakteristisch für die Produkte, die so genannten Fotomosaike, ist, dass verschieden große Fabrikate erstellt werden, die individueller nicht sein könnten. Mindestens 50 Bilder werden benötigt, damit die Software von MMM ein lebendiges Bild zusammenstellen kann. Bis zu 2.000 Bilder sind auch möglich, denn die Druckmaschinen können Bestellungen von mehreren Quadratmetern Größe anfertigen. Unter anderen können Poster, Leinwände, Acryl- und Aluminiumplatten bedruckt werden. Teilmosaike, bei denen nur ausgewählte Bereiche mit zahlreichen kleinen persönlichen Fotos bestehen, sind inzwischen auch bestellbar.

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Nachfrage auf jedem Kontinent

„Wir möchten unseren Kunden in Zukunft noch mehr Selbstgestaltungsmöglichkeiten bieten und entwickeln die Webseite und unsere Software immer weiter“, sagt Marion Ströthoff. Als Alleinstellungsmerkmal sieht sie die ausgeklügelte Version der Bestellungsvorschau. Es sei möglich im Vorhinein eine detailgenaue Ansicht zu erhalten, bei der sogar jedes einzelne Element und Bild erkennbar sind. Da sich die Bestellungen aus dem nicht europäischen Ausland immer mehr häufen, wurde eine weitere Druckerei im schweizerischen Luzern etabliert. Für den nordamerikanischen Raum, besonders Kanada und die Vereinigten Staaten, kooperiert MakeMyMosaic schon seit Jahren mit einem Druckzentrum in Seattle.

Zwischen 50 und 2.000 individuelle Einzelbilder können ein gewünschtes Mosaik zusammensetzen. 
Zwischen 50 und 2.000 individuelle Einzelbilder können ein gewünschtes Mosaik zusammensetzen.  © WP Brilon | Jan Weber

Der Job sei keiner, der festgelegte Arbeitszeiten hat. „Nachdem wir den europäischen Markt abgearbeitet haben, werden die Amerikaner wach. Über lange Tage wollen wir uns aber nicht beschweren“, so Marion Ströthoff, die sich gegen Abend um die Vorschau der Bestellungen aus dem amerikanischen Raum bemüht. Bestellungen aus dem ozeanischen Raum, Südamerika und Afrika würden sich ebenfalls häufen, sodass das Unternehmen die Charaktereigenschaft „weltweit“ wirklich verdiene. Alle Stufen der Produktion werden im eigenen Haus in der Gemeinde Diemelsee angefertigt und versandt.

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Am 22. Mai dieses Jahres hat es ein Werk der Familie Ströthoff sogar in den Weltraum geschafft. In Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ (inzwischen „Kinder forschen“) wurde die Forschungsrakete „MAPHEUS-13“ von Schweden aus ins All geschickt. Ein Mosaik mit 2.000 Einzelbildern, die von Kita-Kindern aus der Region gemalt worden sind, ist an der Rakete befestigt über 225 Kilometer weit weg von der Erdoberfläche geflogen.

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