Hochsauerlandkreis. Trauriger Rekord: Laut AOK war der Krankenstand im HSK noch nie so hoch wie 2022. Häufigste Ursache: Atemwegsinfekte.
Im Hochsauerlandkreis gab es 2022 so viele Fehlzeiten wie noch nie zuvor. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK NordWest hervor. Danach ist der Krankenstand bei den rund 51.000 bei der AOK NordWest versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im vergangenen Jahr auf 7,2 Prozent gestiegen, in 2021 betrug der Wert noch sechs Prozent.
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Wegfall der Abstandsregeln
„Ursache waren in erster Linie deutlich mehr Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und Erkältungskrankheiten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider. Durch den Wegfall der Abstands- und Hygieneregeln sind insbesondere die Infektionskrankheiten in 2022 rasant angestiegen. „Auch vor Corona gab es immer mal wieder starke Grippe- und Erkältungswellen. Doch diese außergewöhnlich hohen Krankenstände gab es noch nie“, so Schneider. Der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen an allen AU-Fällen habe 2022 bei 25 Prozent und so mit weitem Abstand an erster Stelle gelegen.
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26,2 Fehltage
In 2021 hingegen lag deren Anteil bei nur 14,8 Prozent. „Husten, Schnupfen, Bronchitis und andere Erkältungskrankheiten verursachten damit 68,9 Prozent mehr Arbeitsausfall als im Vorjahr“, so Schneider. Danach folgten erst die Muskel- und Skeletterkrankungen (12,3 Prozent), Verdauungserkrankungen (5,6 Prozent) und Verletzungen mit einem Anteil von 5,6 Prozent an allen AU-Fällen.
Die Erwerbstätigen im Hochsauerlandkreis fehlten im letzten Jahr durchschnittlich an 26,2 Tagen im Job. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 19,6 Prozent. Im Jahresschnitt 2021 waren sie noch 21,9 Tage krankgeschrieben.
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Die durchschnittliche Krankheitsdauer je Arbeitsunfähigkeit ist allerdings rückläufig: von 12,4 Tage in 2021 auf 10,8 Tage im vergangenen Jahr. Im Branchenvergleich ist der höchste Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern im Hochsauerlandkreis im Jahr 2022 mit 8,2 Prozent im Verarbeitenden Gewerbe zu beobachten.
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Der niedrigste Wert war bei den Banken und Versicherungen mit 4,6 Prozent festzustellen. Der AOK-Gesundheitsbericht wertet auch den Krankenstand nach Alter und Geschlecht aus. Danach lag bei den Männern im Hochsauerlandkreis der höchste Krankenstand mit 13,1 Prozent in der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren, der niedrigste in der Altersgruppe von 30 bis 34 Jahren mit 5,4 Prozent. Bei den Frauen lag der höchste Krankenstand zwischen 60 bis 64 Jahren bei 11,3 Prozent, der niedrigste im Alter von 30 bis 34 Jahren bei 4,9 Prozent.