Hochsauerlandkreis. Nach dem Ende der Pandemie zieht der Landkreis Bilanz. Insgesamt wurden 371.665 Impfungen verabreicht. Das kam den HSK teuer zu stehen.

Die Lage nach der nach der Coronakrise hat sich wieder normalisiert. Die Infektionszahlen sinken, die Maßnahmen werden gelockert und die Menschen gehen ihrem gewohnten Leben nach. Corona spielt mittlerweile kaum noch eine Rolle in den Köpfen der Menschen. In den letzten sieben Tagen wurden gerade einmal vier laborbestätigte Ansteckungen im HSK festgestellt, dabei lag der Schnitt im Jahr 2021 sogar bei bis zu 7000 Infektionen pro Woche.

Die Pandemie hat das Leben der Menschen im Hochsauerlandkreis beeinflusst und die Region vor große Herausforderungen gestellt. Die Corona-Pandemie hat das Leben der Menschen im Hochsauerlandkreis grundlegend verändert und die Region vor beispiellose Herausforderungen gestellt. Nun, da sich langsam eine gewisse Normalität einzustellen scheint, ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen und die Auswirkungen dieser turbulenten Zeit auf den Hochsauerlandkreis zu betrachten.

Insgesamt 371.665 Impfungen

Das Impfzentrum in Olsberg, Hochsauerlandkreis, wurde vom 8. Februar 2021 bis zum 26. September 2021 im Rahmen der Corona-Pandemie betrieben. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 371.665 Impfungen an Bürgerinnen und Bürger verabreicht. Das gesamte Kostenvolumen für die Organisation des Impfgeschehens gegen Covid-19 ist für den Hochsauerlandkreis auf rund 4.710.000 Euro zu beziffern.

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Die Kosten wurden jeweils zur Hälfte von Bund und Land getragen. Nach der landesweiten Schließung aller Impfzentren in Nordrhein-Westfalen zum 30. September 2021 sollte das Impfgeschehen laut Erlasslage überwiegend von der niedergelassenen Ärzteschaft sowie der Betriebsärzteschaft übernommen werden. Um das Impfgeschehen zu begleiten, wurden ab dem 1.Oktober 2021 sogenannte „Koordinierende Covid-Impfeinheiten (KoCI)“ eingerichtet. Diese hatten die Aufgabe, das lokale Impfgeschehen zu überwachen, Impfangebote in (teil-)stationären Einrichtungen und Diensten mit besonders vulnerablen Personengruppen zu unterstützen, flächendeckende Auffrischungsimpfungen für die Allgemeinbevölkerung zu planen und niedrigschwellige Impfangebote zu organisieren und zu koordinieren. Im Hochsauerlandkreis wurden bereits ab Ende Juli 2021 flächendeckend mobile und niedrigschwellige Impfangebote mit Hilfe eines Impfbusses gemacht, die sehr gut von der Bevölkerung angenommen wurden.

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Bus war ebenfalls im Einsatz

Ab Mitte Oktober 2021 war der Impfbus regelmäßig in verschiedenen Städten und Gemeinden im Einsatz, um die Impfungen durch die Ärzteschaft zu unterstützen. Die mobilen Impfangebote konzentrierten sich zunächst auf die größeren Städte und Gemeinden, in denen der Bedarf an ergänzenden Impfangeboten am größten war. Die Koordinierende Covid-Impfeinheit begleitete kontinuierlich alle Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen (außer den teil-/stationären Pflegeeinrichtungen) und sorgte dafür, dass allen Bewohnerinnen und Bewohnern ein individuelles Impfangebot unterbreitet werden konnte. Dazu fand ein regelmäßiger Austausch mit den Einrichtungen und der zuständigen WTG-Behörde statt. Im Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis 31. Dezember 2022 wurden insgesamt 41.849 Impfungen in den öffentlichen oder beauftragten Impfstellen im Hochsauerlandkreis durchgeführt.

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Umfangreiche Impfversorgungsstruktur

Davon waren etwa 1.857 Impfungen gegen Covid-19 in den letzten drei Monaten bis zur Schließung der öffentlichen Impfstellen am 20. Dezember 2022. Es wurden 5.433 Erstimpfungen, 5.125 Zweitimpfungen, 25.268 erste Auffrischungsimpfungen, 3.445 zweite Auffrischungsimpfungen und 26 dritte Auffrischungsimpfungen verabreicht. Nach den Daten des Robert Koch-Instituts wurden insgesamt 660.719 Impfungen durchgeführt. Dabei kamen verschiedene Impfstoffe zum Einsatz, darunter BionTech, Moderna, Valneva und Novavax. Besonders in den letzten Wochen des Jahres 2022 wurden die angepassten Impfstoffe von BionTech BA1 und BA4/5 häufig verwendet.

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Zusätzlich erhielten 2.552 Personen den Johnson & Johnson-Booster. Auch die jüngere Bevölkerung wurde nicht vernachlässigt. In der Altersgruppe von fünf bis elf Jahren wurden 1.574 Erstimpfungen, 1 690 Zweitimpfungen und 66 dritte Impfungen durchgeführt. Die staatlichen Impfangebote deckten dabei durchschnittlich etwa zwölf Prozent des monatlichen Impfgeschehens im Hochsauerlandkreis ab und erreichten in der Spitze sogar bis zu 25 Prozent. Die Kosten für diese umfangreiche Impfversorgungsstruktur belaufen sich auf insgesamt 1.710.000 Euro. Dabei entfallen die größten Ausgaben mit rund 1,18 Millionen Euro auf die Personalkosten.

Die Kosten wurden je zur Hälfte von Bund und Land getragen. Für das Jahr 2023 hat der Hochsauerlandkreis beschlossen, das staatliche Impfgeschehen einzustellen und die Impfungen durch Ärzte und Apotheker abdecken zu lassen. Es wird davon ausgegangen, dass kein dauerhafter Bedarf für staatliche Impfangebote besteht.

Spende an die Ukraine

Des Weiteren wurden die nicht genutzten Güter, die für den Betrieb der Impfzentren angeschafft wurden, gemäß dem Beschluss des Haushalts- und Finanzausschusses (HFA) vom 17. März 2023 zur gemeinwohlorientierten Verwendung und zur Weiterverwendung in anderen Aufgabengebieten der Kreisverwaltung zur Verfügung gestellt. Eine großzügige Lieferung an Spritzen, Kanülen und weiterem Material wurde für karitative Zwecke an zwei Vereine übergeben, die den Transport in die Ukraine übernehmen werden.