Marsberg. Vermutlich wollte sie den Tumult zur Flucht nutzen. Eine Frau (40) soll versucht haben, ihr Zimmer in der LWL-Klinik Marsberg in Brand zu setzen.

Wegen schwerer Brandstiftung muss sich eine 40-jährige Frau ab dem 28. Juni vor der 4. Großen Strafkammer des Landgerichts Arnsberg verantworten. Der Angeklagten, die vorläufig in der LWL-Klinik Eickelborn untergebracht ist, wird vorgeworfen, am 11. Januar dieses Jahres Papier in das untere Fach ihres Schrankes im Zimmer der LWL-Klinik Marsberg gelegt und dieses angezündet zu haben.

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Vorwurf: Bettwäsche in Brand gesetzt

Zudem soll sie Bettwäsche in Brand gesetzt haben. Ihr – nicht erreichtes – Ziel soll es gewesen sein, während des brandbedingten Tumultes fliehen zu können. Ihr Zimmer, so das Landgericht in seinem Presse-Spiegel, soll unbewohnbar geworden sein. Zudem soll die Station wegen des Brandes geräumt worden sein.

Ein Mitarbeiter der Klinik verletzt

Gegen 5 Uhr morgens war ein Alarm ein bei der Feuerwehr Marsberg aufgelaufen. Eine Brandmeldeanlage war angeschlagen. In einem Patientenzimmer war es zu einem Vollbrand gekommen. Drei Klinikmitarbeiter hatten die 19 Patienten zügig evakuieren können. Ein Mitarbeiter wurde dabei verletzt. Brandermittler der Kriminalpolizei hatten daraufhin die Untersuchungen aufgenommen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde.

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Vor dem Hintergrund der mutmaßlichen Erkrankung der Beschuldigten, hatte die Staatsanwaltschaft beantragt, die Fortdauer der Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung anzuordnen. „Ich halte sie für schuldunfähig und auch für gefährlich“, hatte der ermittelnde Staatsanwalt Klaus Neulken kurz nach dem Feuer zur WP gesagt.