Marsberg. Im Interview erzählt Max Mutzke übers Sauerland, den Schwarzwald und vor sein Konzert mit Konzert mit der Big Band der Bundeswehr in Marsberg.

Swing, Rock und Pop vom Feinsten verspricht das Konzert der Big Band der Bundeswehr gemeinsam mit dem Sänger Max Mutzke am Freitag, 9. Juni, zu werden. Dazu eingeladen hat der Lions-Club Marsberg. Der Erlös ist, wie berichtet, für zwei besondere Projekte gedacht, zum einen das so genannte „Marsberger Modell - Musik vom Kindergarten bis zum Abitur“, eine pädagogische Verzahnung von Chorarbeit und instrumentaler Ausbildung mit den örtlichen Bildungsträgern. Jedem Kind in Marsberg soll damit die Heranführung an Musik und das Erlenen eines Instrumentes ermöglicht werden. Zum anderen wird der Lions-Club gemeinsam mit dem DLRG Marsberg zusätzliche Schwimmkurse für Kinder anbieten, da insbesondere nach der Coronazeit die Zahl an Kindern, die nicht oder nicht ausreichend sicher schwimmen können, auch in Marsberg zugenommen hat.

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Diese zwei Sponsoringgründe sind bei der aus Funk und Fernsehen bekannte Journalistin Sabine Heinrich aus Köln (WDR II Morgenmagazin; Das große Deutschland-Quiz im ZDF) sehr gut angekommen, wie Lions-Mitglied Ulrich Eilebrecht im Gespräch mit der WP sagt. Er ist seit langer Zeit mit ihr und ihrem Lebensgefährten befreundet und hat ihr bei einem Besuch in Köln davon erzählt. „Sie fand die Förderziele gleich bärenstark gut und wollte sich unbedingt einbringen.“ Weil sie sich aber zeitgleich für eine Aufzeichnung einer Sendung in München aufhalten müsse, könne sie selbst leider nicht zu dem Konzert kommen. Da sie aber privat auch noch mit Max Mutzke befreundet ist, „hat sie sich spontan dazu bereit erklärt mit ihm für den Lions-Club über das Konzert und die Kinderförderung zu sprechen.“

Hier das Interview mit der Journalistin Sabine Heinrich mit dem Sänger Max Mutzke.

Sabine Heinrich: Max, Du bist Schwarzwälder und am 9. Juni zu Gast im schönen Sauerland, was verbindest Du mit dieser Region?

Der Sänger und Songwriter Max Mutzke tritt als Solo-Künstler bei dem Konzert auf.
Der Sänger und Songwriter Max Mutzke tritt als Solo-Künstler bei dem Konzert auf. © Max Mutzke | Max Mutzke

Max Mutzke Als Schwarzwälder kenne ich die Fragestellung, wo fängt der Schwarzwald an und wo hört er auf, gut – und ich glaube, so ist es auch im Sauerland, oder? Jedenfalls ist das Sauerland sehr bewaldet und da, wo Wald ist, da fühle ich mich wohl. Sobald ich in Regionen komme, die ländlich sind, fühle ich mich wohl, gut aufgefangen und mit einem guten Gefühl daheim. In diesen Regionen gibt es auch nicht so oft so große Konzerte – anders als zum Beispiel in Berlin, wo es an einem Abend 20 bis 30 verschiedene Veranstaltungen gibt, und das wissen die Menschen dann auch anders zu schätzen und gehen ganz anders mit, das ist oft intensiver.

Du spielst mit der Big Band der Bundeswehr, ihr kennt euch?

Wir kennen uns von mehreren Konzerten, aber nun kommt noch ein sehr persönlicher Bezug dazu. Es wird das erste Konzert sein, das ich mit meinem Bruder Menzel in der Big Band spiele, er spielt Trompete. Also ich habe schon oft mit Menzel auf einer Bühne gestanden und gespielt, aber er ist nun in die Big Band der Bundeswehr eingetreten. Und zwar mit allem was dazu gehört: er hat bei der Bundeswehr zunächst seine Grundausbildung gemacht und ist jetzt fest in der Big Band. Und das aus einer Familie, in der wir alle

Freikarten zu gewinnen

Die Big Band der Bundeswehr gibt gemeinsam mit dem Sänger Max Mutzke ein Konzert am Freitag, 9. Juni, ab 20 Uhr bei Holz-Tusche in Marsberg. Veranstalter ist der Lions-Club Marsberg. Der Gesamterlös ist für zwei Projekte der Kinder und Jugendarbeit gedacht (s. Interview). Der Lions-Club stellt vier Freikarten für eine Verlosungsaktion zur Verfügung.

Wer sich das Konzert nicht entgehen lassen möchte, die WP verlost zweimal zwei Freikarten. Einfach eine email schicke an: marsberg-wp@funkemedien.de. Einsendeschluss: Dienstag, 30. Juni. Die Glücksfee entscheidet und sie erhalten eine Nachricht von uns, ob sie einer der glücklichen Gewinner der Freikarten sind. Viel Glück!

Kriegsdienstverweigerer sind. Ich freue mich mit ihm an dem Abend zu spielen, das wird sehr familiär.

Was schätzt Du an der Big Band?

Ich schätze die Idee der Big Band – die werden von uns Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern finanziert und dürfen für die Konzerte kein Geld einnehmen. Sie spielen also entweder für staatliche Anlässe oder eben für caritative Zwecke und dann gibt es für alle auf sinnvolle Weise Kultur zurück. Das ist ein reines Zurückgeben an die Gesellschaft, eine schöne Idee.

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Spielen die in Uniform?

Wenn sie zum Beispiel mit mir auftreten, dann haben sie normale Anzüge an. Wenn sie aber für andere, offizielle Anlässe spielen, dann haben die auch entsprechende Uniformen.

Was schätzt Du noch an der Big Band?

Das sind sehr junge Musiker, die alle ihr Instrument studiert haben. Die sind sehr fresh und lustig – sowohl hinter der Bühne, als auch auf der Bühne und sie haben eine große Spielfreude.

Wer sucht die Songs aus?

Die Journalistin und Fernsehmoderatorin Sabine Heinrich aus Köln.
Die Journalistin und Fernsehmoderatorin Sabine Heinrich aus Köln. © Privat | Privat

Ich darf mir die Songs aussuchen, aber wir gucken zusammen, was geht, denn das muss ja auch vom Arrangement passen. Wir spielen gerne Soulstücke - „Me and Mrs Jones“ wird zum Beispiel ein großes Highlight an dem Abend.

Wir beklagen, dass immer weniger Kinder schwimmen können und das macht dem örtlicher Serviceclub große Sorgen. Deshalb soll der Erlös des Konzertes dafür genutzt werden, Schwimmkurse zu finanzieren, an denen jedes Kind teilnehmen kann. Außerdem sollen alle Kinder in Marsberg ab dem Kindergartenalter professionell mit Musik in Kontakt kommen, Musik systematisch lernen – sowohl gesanglich als auch mit Instrumenten. Wie stehst Du zu diesen Plänen?

Das ist der Wahnsinn. Ich kenne das bislang nur aus Monheim und das ist so unheimlich gut, das wünsche ich mir eigentlich deutschlandweit. Kultur fällt immer als Erstes weg, wenn Geld fehlt und in der Schule fällt auch immer sofort Musik aus, wenn es knapp wird. Dabei ist Musik intelligenzfördernd – wer Musik macht, das ist wissenschaftlich nachgewiesen, der lernt auch besser andere Dinge: Fremdsprachen zum Beispiel. Außerdem macht es glücklich und Du sorgst dafür, dass Kinder glücklich werden. Ich denke, dass es keine bessere und friedlichere Gesellschaft gibt, als die, die früh mit Kunst und Kultur betraut ist. Daraus entstehen Bands und Vereine und ich weiß wie es ist, früh in einer Band zu spielen. Das könnte doch ein Leuchtturmprojekt werden, wenn das andere Städte hören. Du hättest damit einen Keim gesetzt und es könnte weiter aufgehen. Irgendwann spielen die Kinder, die in Marsberg Musikunterricht und ein Instrument bekommen haben, die Konzerte in der eigenen Stadt.

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Wie war das in Deiner Kindheit mit Musik?

Ich hatte das Glück in einem Haus aufzuwachsen, in dem alles da war. Mein Vater hat als Arzt gearbeitet, aber eben auch in einer Band gespielt. Meine Mutter war Schauspielerin und daher war es bei uns zuhause sehr musisch. Wir sind in einem Fachwerkhaus im Schwarzwald auf dem Dorf aufgewachsen und mein Vater hatte einen Probenraum für seine Band in dem auch andere Bands proben durften. Der Raum war aber nicht in einem muffigen, dunklen Keller, sondern im Dachgeschoss mit Blick auf die Alpen. Es war hell und sonnig und ein bisschen wie Bullerbü. Die Nachbarschaft im Dorf fand das auch toll, und es hat sich niemand beschwert. Da sind dann Patienten zu meinem Papa gekommen und haben gesagt (Max spricht jetzt schwäbisch): „Herr Doktor, also gestern, als sie gespielt haben, da haben wir uns mit einem Bier ins Fenster gesetzt und zugehört. Das war so schön.“ Bei uns zuhause war Musik also immer schon da.

Und wie ist es mit Deinen Kindern?

Die lieben Musik zum Hören. Sie spielen auch Instrumente und bei uns stehen auch sehr selbstverständlich Instrumente zur Verfügung: Klavier und Cello zum Beispiel. Musik ist bei uns absoluter Alltag und sie haben auch große Kenntnis, aber wir wollen sie nicht unter Druck setzen.

Mögen sie es, wenn Du spielst?

Sie lieben es und sind auch gerne bei meinen Konzerten dabei. Es geht ja auch an dem Abend darum, Spenden zu sammeln, damit Kinder Schwimmen lernen. Da muss man gar nicht lang drüber reden, wie wichtig das ist. Ich lese das im Sommer so oft, dass so viele Kinder ertrinken, weil sie nicht schwimmen können. In meiner Generation war das ganz klar, dass wir Schwimmen lernen und zusammen das Seepferdchen machen und es muss einfach Schwimmunterricht geben. Es wird immer heißer und natürlich wollen die Kinder sich abkühlen und in den See springen. Nach Corona gibt es auch in den Gärten viel mehr Pools – ich habe von einem Pool-Bauer gehört, wie viele Menschen mehr sich einen Pool in den Garten bauen lassen, oder einfach so ein übergroßes Schwimmbecken zum Zusammenstecken aufstellen. Die Kinder müssen aber schwimmen können und sicher sein. Hier geht es nicht um ein schöneres Leben mit Instrumenten, hier geht es ums Überleben. Es braucht Initiativen für Kinder.

Der Lions-Club und die Gäste freuen sich auf den Abend mit Dir und der Big Band der Bundeswehr in Marsberg.

Und ich freue mich wahnsinnig über diese Initiative und den Grund, weshalb wir spielen – das ist einfach ein toller Anlass und dafür spiele ich erst recht gerne. Das wird ein Familientreffen, mit meinem Bruder auf der Bühne und ich bin ja Kinderfan und würde mir auch wünschen, dass viele Kinder kommen. Bringt eure Kinder mit, dann sehen sie auch direkt alle Instrumente der Big Band: in bester Form und perfekt gespielt. Kinder haben doch hoffentlich freien Eintritt?

Na klar.

Klasse. Vielleicht ist das ein Startschuss und wir können zusammen an dem Abend wirklich was bewegen.