Winterberg. Ein Paar aus Silbach stellt eigenen Gin-Likör her und kann große Erfolge vorweisen. Und die Gin-macher haben noch große Zukunftspläne:

Was für ein großer Erfolg für ein Winterberger Unternehmen. Auf diese Auszeichnung ist der Silbacher Oliver Becker mächtig stolz. Denn der 48-Jährige hat gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und Geschäftspartnerin Sonja Birkholz (46) einen klangvollen Preis abgeräumt. Ihr selbst kreierter Goldapfel Gin-Likör wurde bei den internationalen World Liqueur Awards 2023 in England der Titel „Bester Aperitif der Welt“ verliehen. Außerdem heimsten die Spirituosen-Newcomer einen weiteren Preis für ihren Brombeer Gin-Likör ein.

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Nicht nur die Flasche ist ein Hingucker.
Nicht nur die Flasche ist ein Hingucker. © Soliver Gin

Sehr weicher Gin

Erst Ende 2019 hatten die beiden nebenberuflich ihre eigene Firma, die Solivér GIN GbR, gegründet. Der Name „Solivér“ setzt sich aus den Vornamen der Hersteller – Sonja und Oliver – zusammen. Außerdem ist darin das spanische Wort für Sonne – Sol – enthalten. Und nun direkt dieser Erfolg. „Wir haben uns natürlich wahnsinnig gefreut. Das ist schon eine große Ehre“, sagt der gebürtige Hesse Becker, der im Hauptberuf als Ausbildungsleiter in der Metallbranche arbeitet. Birkholz ist in einem Autohaus beschäftigt.

Die Idee, eine eigene Spirituose zu entwickeln, entstand in einer Kölner Bar, in der Becker seinen Geburtstag gefeiert habe. Diese stelle alle Schnäpse und Destillate für ihre Cocktails selbst her. Das beeindruckte ihn und seine Partnerin so sehr, dass beiden auf die Idee kamen, einen eigenen Schnaps herzustellen und zu vermarkten. Zumindest habe der Hesse über Erfahrung im Bereich Kelterei von Apfelweinen aufweisen können. Auch mit eingelegtem Obst wie Birnen und Brombeeren experimentierte er schon früh. Doch jetzt machten er und Birkholz Ernst und suchten eine Destillerie, die nach ihren Maßgaben einen sehr weichen Gin mit weniger Wacholder herstellen sollte. Das Rennen machte dann eine renommierte Destille an der Mosel.

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Verkaufszahlen sind Firmengeheimnis

Das Getränk sei so vielseitig, erklärt Becker, dass durch die Zugabe verschiedenster Botanicals jeder Gin der unterschiedlichsten Hersteller auch entsprechend anders schmecke. „Wir haben einen Gin-Likör kreiert, dazu einen weicheren Gin entwickelt, bei der die typische Wachholder-Note nicht ganz so stark im Vordergrund steht. Unser Gin-Likör ist eher ein Likör auf Ginbasis und enthält neben den typischen Botanicals noch verschiedene Aromen“, so der Unternehmer. Das Produkt gehe in die Richtung Früchte, die die Spirituose eher süß und besonders aromatisch machten.

Dabei sei der Alkoholgehalt von 25 Prozent nicht so hoch wie beispielsweise bei normalem Gin und lasse sich perfekt mit Tonics mischen. Außerdem eigne er sich als Aperitif, in Cocktails, Dessert aber auch pur. Der Geschmack scheint aber nicht nur bei der Jurys des internationalen Preises gut anzukommen. „Wir konnten die Anzahl der verkauften Flaschen, sowie auch den Umsatz zum Vorjahr mehr als verdoppeln“, sagt Becker. Dennoch schweigt man sich über die genauen Verkaufszahlen aus - Firmengeheimnis. Bisher erhält man die besonders auffällig geformten Flaschen in Supermärkten in Winterberg, Medebach und Schmallenberg. Mittlerweile auch in mehreren Winterberger Gastronomiebetrieben. Durch die vielen Urlauber sorge das für weitere Aufmerksamkeit.

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Die Bestellungen aus dem Ausland würden immer zahlreicher, so Becker. Umso ärgerlicher, dass gerade der Onlineshop des kleinen Unternehmens aufgrund einer technischen Panne nicht abrufbar sei. „An dem Problem arbeiten wir“, so der Firmengründer. Das ist auch nötig, denn in Silbach denken sie an eine große Zukunft. So haben man sich zum Ziel gesetzt, dass Vertriebssystems auszubauen und den Absatz auch außerhalb der Winterberger Gastronomie zu steigen. „Wir wollen weitere neue Produkte ebenfalls erfolgreich auf den Markt bringen und die Menschen mit unseren neuen Cocktailempfehlungen begeistern“, sagt Becker.