Bredelar. Die van-den-Broek-Nolte Stiftung aus Amsterdam gibt es nicht mehr. Sie hat nicht nur den gläsernen Kunstraum am Kloster Bredelar finanziert.

Die van-den-Broek-Nolte-Stiftung aus Amsterdam war ein wichtiger Sponsor und Mäzen des Klosters Bredelar. Dahinter steckte die 2015 verstorbene Anne van den Broek-Nolte. Sie stammte aus Bredelar und fühlte sich dem Kloster immer stark verbunden.

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Dank der Stiftung und ihrer 1,5 Millionen-Euro-Spende konnte die gläserne Ausstellungshalle als Kunstraum Sauerland in 2018 im Südflügel realisiert werden. Dank der Stiftung fanden die regelmäßigen Skulptur-Ausstellungen im Kloster mit überregionalem Echo und namhaften Künstlerinnen und Künstlern und Nachwuchskünstlern statt.

Diese 4,5 m hohe Statue aus Schiffsstahl von Helmut Nouwens mit dem Titel
Diese 4,5 m hohe Statue aus Schiffsstahl von Helmut Nouwens mit dem Titel "Wasser" weist auf die Skulptur 2018 zum Thema "Eisen" hin. © Annette Dülme

Vor zwei Jahren hat sich die van-den-Broek-Nolte Stiftung aufgelöst. Ob das dem Vorstand bekannt sei, wollte ein Mitglied des Fördervereins Kloster Bredelar zum Ende der Jahreshauptversammlung wissen. „Ja“, das sei ihnen bekannt, erwiderte Fördervereinsvorsitzender Johannes Schröder. Die Gründe wisse er aber nicht.

Auflösung der Stiftung

Zweimal hätte Dirk van den Broek nach der Auflösung der Stiftung das Kloster besucht und sich über die baulichen Fortschritte der gläsernen Ausstellungshalle und des gesamten Klosters informiert. Ein aktuelles Engagement zum Kloster gebe es aber nicht, aber man sei im Gespräch, so Johannes Schröder. Es gebe noch eine zweite van-den-Broek-Nolte Stiftung, die kümmere sich um Kinder und Jugendliche in der dritten Welt.

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Etwas Besonders ist der gläserne Kunstraum im Südflügel des Kloster und etwas Besonderes waren die Skulptur-Ausstellungen. Schon die Auftaktveranstaltung im Sommer 2014 unter dem Thema „unter dem Schutz der Haut hat die Zukunft bereits begonnen“. 2016 folgte die Ausstellung „Hybrid Modus“, 2017 die Ausstellung Natura 2017. 2018 zur Eröffnung der neuen gläsernen Ausstellungshalle die Ausstellung Herbert Nouwens „Eisen 2018“, u. a. mit Nachwuchskünstlern der Kunsthochschule Kassel.

Der Vorstand des Fördervereins Kloster Bredelar mit dem scheidenden Schriftführer Hubert Aßhauer (4. von rechts) und seiner nachfolgerin Milja Bußmann (4. von links).
Der Vorstand des Fördervereins Kloster Bredelar mit dem scheidenden Schriftführer Hubert Aßhauer (4. von rechts) und seiner nachfolgerin Milja Bußmann (4. von links). © Annette Dülme

Je Ausstellung wurde ein Kunstobjekt erworben. Angedacht war zuerst ein Skulpturenpark im Umfeld des Klosters zu installieren. Momentan sind sie an exponierten Stellen im Kloster ausgestellt.

Der Rotary-Club Brilon/Marsberg hat sich aktiv in das Skulptur-Projekt des Klosters eingebracht. Denn auch Dirk van den Broek ist Rotarier. Seit 40 Jahren ist sein Club in Amsterdam mit den Brilon-Marsberger Rotariern freundschaftlich verbunden. Freundschaftstreffen fanden immer im Haus Nolte in Bredelar statt, dem Elternhaus der verstorbene Anne van den Broek.

Kunst im Kloster

Kunst im Kloster soll es aber weiterhin geben. Der Kunstkreis Papengesellschaft Marsberg plant einen Kunst-Workshop in der 1. Juniwoche mit dem neuen Vereinsmitglied Stefan Heithorst und Peter Engels. Vorsitzender der Papengesellschaft. Der Workshop sei als Vorprojekt gedacht, so Johannes Schröder, für weitere hsk-weite Workshops.

Ansonsten sei es nicht einfach, aktive Künstler für Ausstellungen zu akquirieren. Eine Ausstellung mit einem Künstler aus Dortmund sei allerdings schon fest gewesen. Johannes Schröder: „Wir haben die Kosten von 8000 Euro nicht finanziert bekommen.“ Kommunen hätten für den Kunstbereich keine Gelder zur Verfügung. Darüber hinausgehende Förderungen bräuchten zwei Jahre Vorlaufzeit.

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Alte Putzhütte

Die Putzhütte am Kloster Bredelar mit Lehr- und Schaugießerei soll saniert werden.
Die Putzhütte am Kloster Bredelar mit Lehr- und Schaugießerei soll saniert werden. © Kloster Bredelar

Die alte Putzhütte aus der Zeit der Theodorshütte am Kloster Bredelar mit Lehr- und Schaugießerei soll komplett saniert werden. Die Bauanträge sind gestellt. Durch Corona und Mitarbeiterwechsel bei den Behörden sei es zu Verzögerungen gekommen, so Rainer Willeke, Vorstandsmitglied des Fördervereins Kloster Bredelar. Nachforderungen zum Bauantrag galt es abzuarbeiten, wie Brandschutzkonzept und Emmissionsschutz. Willeke hofft auf einen positiven Bescheid in den nächsten vier Wochen, so dass „wir mit der Putzhütte weiterkommen.“

Lehr-und Schaugießerei

Das Dach der Putzhütte war einsturzgefährdet, deshalb wurde sie in 2007 stillgelegt. Der LWL hat 11.300 Euro zugesagt für die Fenstersanierung an der Putzhütte Die soll 60.000 Euro kosten. Für die Dach- und Mauerwerksanierung stehen insgesamt 250.000 Euro zur Verfügung. Sie stammen je zur Hälfte aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes, sowie der NRW-Stiftung.

Alte Schienenführungen aus der Eisengießerei, mit denen die Gussteile aus der Putzhütte zum Bahnhof transportiert worden sind, sind im Boden aufgefunden worden und sollen wieder hergestellt werden. „Erfreulich“, so Willeke, dass in der Lehr- und Schaugießerei junge Leute mitmachen würden, die gerne demnächst bei den Vorführungen mitarbeiten wollen und so das Kloster mit Leben füllen werden.

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Das geschieht auch bei den Klosterführungen, die Pfarrer Markus (2. Stellvertretender Vorsitzender) für die Kinder durchführt und Andreas Melliwa (1. Stellvertretender Vorsitzender) für Erwachsene.

Das Kloster habe sich für Veranstaltungen jeglicher Art längst etabliert, so Johannes Schröder. Es sei ein beliebter Ort für Trauungen und Hochzeitsfeiern, aber auch Beerdigungs-Cafés würden dort abgehalten.

Konzert mit Ulla Meinecke

Das coronabedingt verschobene Konzert mit Ulla Meinecke soll am 21. Oktober nachgeholt werden. Zum Sauerlandherbst kommt im Oktober das Gewandhaus-Brass-Quintett. In einem Raum in der zweiten Etage ist eine Dauerausstellung des Vereins für Natur- und Vogelschutz (VNV) geplant. Der VNV hat im Kloster seine Büroräume.

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Vorstandsmitglied Andreas Hesse berichtete von den neuen Brandschutzmaßnahmen, die den Südflügel und das ganze Kloster umspannen, mit Anpassung der Flucht- und Rettungswege und Anbringen von Rauchmeldern, Sicherheits- und Notbeleuchtung und den damit verbundenen Kosten.

Hubert Aßhauer war 16 Jahre Schriftführer des Fördervereins Kloster Bredelar. Zur neuen Schriftführerin wurde die neue Leiterin des Schul- und Kulturamtes, Milja Bußmann, gewählt.