Winterberg. Das katholische Familienzentrum in Winterberg bietet Babysitterkurse an. Was Babysitter können müssen und auf was Eltern achten sollten:
Manchmal wollen Eltern wieder einmal einen Abend für sich haben. Einfach mal ins Kino gehen, schlemmen im Restaurant oder sich mit Freunden treffen. Doch wenn die Kinder noch klein sind, braucht man einen Babysitter. Doch woran erkennt man einen guten Aufpasser und welche Fähigkeiten müssen die mitbringen? Im katholischen Familienzentrum Edith Stein Winterberg kennen sie die Antworten darauf. Dort bietet man seit bereits 2010 Babysitterkurse an, berichten die Leiterin der Einrichtung, Sandra Görg und die pädagogischen Fachkräfte Katrin Baumann und Nicole Steden. Hier vermitteln sie auch Absolventen des Kurses an Eltern.
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Die Nachfrage nach einem solchen Kurs und nach Babysittern sei bisher immer groß gewesen, sagt Baumann. Bis zu 20 Teilnehmer haben sie hier schon gezählt. Wobei Teilnehmer wirklich der falsche Begriff ist, denn die angehenden Babysitterinnen sind fast allesamt weiblich und zwischen zwölf und 14 Jahren alt. An zwei Tagen bekommen die Jugendlichen dann den richtigen Umgang mit Kindern beigebracht. Dabei gibt es mehrere Eigenschaftenv, die man braucht, um ein guter Babysitter zu sein.
1. Spaß am Umgang mit Kindern
Um überhaupt für diesen Job in Frage zu kommen, sollte man Spaß daran haben, sich auf Kinder einzulassen, sagt Nicole Steden.
2. Empathie
Man sollte dazu fähig sein, sich auf das Kind einlassen zu können. Dessen Bedürfnisse erkennen und verstehen. „Ich muss wissen, wann einem Kind gut oder schlecht geht. Ich muss auch in der Lage sein, ein Kind trösten zu können“, sagt die pädagogische Fachkraft Katrin Baumann. Deshalb sei es sehr wichtig, frühzeitig eine Bindung zum Kind aufzubauen. Deshalb ist der nächste Punkt auch sehr wichtig.
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3. Bindung zum Kind aufbauen
Bevor man mit seinem Schützling alleine ist, sollte man als Babysitter sich möglichst vorher einmal gemeinsam mit den Eltern und dem Kind zusammensetzen, damit sich das Kind an einen selbst gewöhnen kann. Dies sei ein sehr wichtiger Aspekt, finden die Erziehungsprofis. Früher sei es für Touristen in Winterberg sogar möglich gewesen, sich spontan einen Babysitter zu organisieren. Das ist nun aber aus gutem Grund nicht mehr möglich, erklärt Görg.
4. Spaß an Spiel und Bewegung
Angehende Babysitterinnen sollten in der Lage sein, ihre Schützlinge bei Laune zu halten und deren Bedürfnissen entsprechend zu beschäftigen. In dem Babysitterkurs bekommen die Teilnehmerinnen dafür auch das entsprechende Rüstzeug wie Spiele oder Kinderlieder beigebracht.
5. Praktische Erfahrungen
Ein guter Babysitter sollte außerdem fähig sein, eine Flasche Milch warmzumachen oder eine Windel zu wechseln. Alles das bekommen die Teilnehmerinnen des Kurses vermittelt. Außerdem wird dort die Frage geklärt, ab wann man den Kindern beispielsweise einen Keks anbieten kann.
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Eltern raten die Experten dazu, sich auch ein Stück weit auf ihr Bauchgefühl zu verlassen. „Der erste Eindruck vom potenziellen Babysittern ist wichtig“, sagt Sandra Görg. Im Vorfeld sollte man sich zudem unbedingt die Zeit nehmen und Kind sowie Babysitter zusammen zu bringen. Da könne man schon schnell feststellen, ob der eigene Nachwuchs einen Draht zu seinem möglichen Aufpasser entwickeln könne. Sich einen Babysitter über eine Onlineplattform zu suchen, sei aber laut den Winterbergerinnen nicht nötig. Jemanden über persönlichen Wege oder über Mundpropaganda zu finden sei da der bessere Weg. Auch beim Winterberger Familienzentrum wird man fündig, denn dort gibt es eine Kartei mit mehreren Babysitter, die bereits einen Babysitterkurs absolviert haben. Ein Babysitterzertifikat sei natürlich auch ein Nachweis, dass der- oder diejenige für den Job gut geeignet ist.
Bei der Bezahlung sollten Eltern besonders darauf achten, dass die Betreuung der Kinder an einem Nachmittag natürlich deutlich herausfordernder sei. Deshalb, so Görg, können Babysitter da um die zehn Euro pro Stunde verlangen. Am Abend könne man dann eine Pauschale vereinbaren.
Der nächste Babysitterkurs findet am Freitag, 12. Mai von 16 bis 19.45 Uhr und am Samstag, 13. Mai, von 9 bis 14 Uhr statt. An zwei Tagen werden in Kleingruppen Themen erarbeiten und natürlich gibt es Zeit um Fragen zu stellen. Nach dem Wochenende bekommt jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin ein Babysitterzertifikat. Verbindliche Anmeldung bitte bis zum 3. Mai im katholischen Familienzentrum Edith Stein unter der Telefonnummer 02981 1815 oder per Mail: edith-stein@kath-kitas-hsk.de. Der Kurs ist kostenlos. Im Anschluss unterstützt das Team des Edith Stein Familienzentrums, die zukünftigen Babysittern bei der Vermittlung von Jobs.