Erlinghausen. In Erlinghausen sollen weitere Windanlagen errichtet werden. Jetzt meldet sich der Investor. Das Dorf bei Marsberg droht eingekesselt zu werden.

Die Westfalen Wind Planungs GmbH & Co. KG aus Paderborn will südlich von Erlinghausen bei Marsberg (im Bereich Platte, vor dem Kump) einen Windpark mit elf Riesen-Windrädern bauen. Das Gebiet liegt außerhalb der städtischen Windkraftvorrangzone. Bislang gab es nur wenige Informationen zu dem Groß-Projekt. Nun gibt das Unternehmen Details bekannt.

Auf der Hochfläche bei Erlinghausen könnten sich künftig bis zu zehn weitere Windenergieanlagen (WEA) drehen und, so das Unternehmen in einer Mitteilung, sauberen Strom produzieren. Das Unternehmen Westfalen Wind aus Paderborn plant dieses Projekt südlich des Ortes.

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Jüngst trafen sich Projektverantwortliche der Westfalen Wind mit dem Dorfbeirat und Vertretern der Stadt Marsberg, um die Planungen und mögliche Beteiligungsmodelle vorzustellen. Mit dem überwiegenden Teil der Flächeneigentümer sind bereits Nutzungsverträge geschlossen worden. Auch wenn sich das Projekt noch im Anfangsstadium befinde, wolle der Projektierer nun auch die Bürger über den Stand der Planung informieren.

Jährlicher Verbrauch von rund 40.000 Haushalten abgedeckt

Bis zu zehn Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe von 260 Metern (Nabenhöhe 175 Meter) sollen in Erlinghausen errichtet werden. Der gewählte Anlagentyp verfügt über eine Leistung von sieben Megawatt, 16 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt eine Anlage pro Jahr. Die geltende 1000-Meter-Abstandsregel für Windräder zu Wohnsiedlungen wird eingehalten.

„In Erlinghausen könnte bei Realisierung der jährliche Verbrauch von rund 40.000 Haushalten abgedeckt werden“, rechnet Projektleiterin Rahel Leifhelm vor. Die Planerin meint zudem: „Dies würde einem starken Beitrag zur Energiewende entsprechen.“

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Fest stehe schon jetzt, dass die Bürger vor Ort von den Windenergieanlagen profitieren sollen, so Westfalen Wind. „Wir sind bekannt dafür, dass wir die Einwohner bei den Projekten mitnehmen. Dort, wo sich Windräder von uns drehen, profitieren die Menschen von günstigeren Strompreisen“, verspricht Projektleiter Gregor Wessel. Auch mit der Verwaltung sei das Unternehmen im Gespräch darüber, welche der in der Flächenkulisse enthaltenen städtischen Flächen für die finale Planung berücksichtigt werden könnten, um die Kommune an den Pachteinnahmen zu beteiligen. „Über den genauen Umfang von Akzeptanzmaßnahmen und Beteiligungsmodellen können wir allerdings erst dann konkreteres sagen, wenn feststeht, wie viele Anlagen letztlich tatsächlich errichtet werden“, so Gregor Wessel weiter.

Unternehmen kündigt eine Bürger-Informationsveranstaltung

Die Planer gehen davon aus, dass die Baugenehmigung Mitte/Ende 2024 erteilt wird. Projektleiter Marcel Papenfort zeigt die nächsten Schritte auf: „Nachdem die ersten Flächen gesichert sind, geht es nun an die Erstellung der Gutachten für das Genehmigungsverfahren.“

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Bevor die Anträge gestellt werden, kündigt das Unternehmen eine Bürger-Informationsveranstaltung vor Ort an. Zuletzt hatte es in Erlinghausen bereits eine Versammlung gegeben, auf der das Thema – allerdings noch ohne Detailwissen – debattiert wurde. Auf hessischer Seite drehen sich nördlich von Erlinghausen bisher schon 30 Windkraftanlagen. Die Stadt hat mit 1120 Hektar Flächen (6,2 Prozent) ihr bisheriges Soll erfüllt. Aber das Gebiet gilt als besonders windhöfig. Bei der Windkraftvorrangzonenplanung habe man bewusst den Süden von Erlinghausen herausgenommen, da Erlinghausen ansonsten fast komplett von Windrädern umzingelt sei, hatte Helmut Löhring vom Bauamt im Rahmen der Versammlung gesagt.