Winterberg. Beeindruckendes Training der Bergwacht und des DRK in Winterberg: Die Bilder, die am Skiliftkarussell produziert werden, sind atemberaubend:

Bereits zum dritten Mal kreiste Christoph Dortmund vergangenen Freitag und Samstag stundenlang über dem Skiliftkarussell in Winterberg. Glücklicherweise war kein Ernstfall Grund für die Präsenz des Rettungshubschraubers, genau für den wurde allerdings intensiv trainiert. Seit Mai 2022 hat der Dortmunder Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung eine fest installierte Winde, mit ihr ist es möglich, Menschen aus unwegsamen Gelände auf der einen Seite medizinisch zu versorgen und zu bergen. So wie im Mai 2022 in Schüren bei Meschede. Dort verletzte sich ein Waldarbeiter schwer, die Crew von Christoph Dortmund wurde alarmiert, kümmerte sich um den Mann und brachte ihn ins Krankenhaus nach Bochum.

Lesen Sie auch: Hilferuf aus dem HSK: Landrat will mehr Härte in Asylpolitik

Volle Konzentration ist angesagt. Bei den Manövern müssen alle Beteiligten gute Nerven zeigen. 
Volle Konzentration ist angesagt. Bei den Manövern müssen alle Beteiligten gute Nerven zeigen.  © DRF Luftrettung

Beim Windentraining waren neben der Bergwacht Nordrhein und der Bergwacht Hessen auch die Bergwacht Winterberg vertreten. Am Ende des intensiven Trainings herrschte große Zufriedenheit. „Leben zu retten muss immer wieder intensiv geübt werden“, so der stellvertretende Landesrotkreuzleiter Reiner Bluhm, zu dessen Aufgabengebiet die DRK-Bergwacht Westfalen-Lippe gehört. „Das gilt natürlich erst recht bei anspruchsvollen Einsätzen mit der Winde auf engem Raum. Das perfekte Zusammenspiel innerhalb des Teams muss immer wieder aufs Neue geübt und perfektioniert werden.“ Bei dem Training musste jedes Team, das aus einem Bergwacht-Luftretter und einem Notarzt der DRF bestand – den korrekten Ablauf in mehreren Notfallszenarien üben: So wurde die Lagerung und Rettung eines liegenden Patienten mit dem Bergesack, die Evakuierung einer Person mit dem Rettungsdreieck, den Einsatz der Winde auf engem Raum sowie das punktgenaue Absetzen von Luftretter und Notarzt.

Lesen Sie auch:Neuer Polizeichef in Brilon: „Es gibt unglaubliches Leid“

Windentraining der DRF Luftrettung in Winterberg. Bereits zum dritten Mal kreiste Christoph Dortmund am 21. und 22.4 stundenlang über dem Skilift Karussell in Winterberg. 
Windentraining der DRF Luftrettung in Winterberg. Bereits zum dritten Mal kreiste Christoph Dortmund am 21. und 22.4 stundenlang über dem Skilift Karussell in Winterberg.  © DRF Luftrettung

Marc Sartorius ist Rettungsspezialist Helikopter und beschreibt, wie es ist, mit einem Notarzt zusammen am Haken zu hängen. ,,Das werden wir immer wieder gefragt. Ich bin dann voll konzentriert und habe keine Zeit, nervös zu werden“, sagt der 33-Jährige, der im Hauptberuf Rettungssanitäter ist. ,,Der Teamgedanke steht über allem“, fügt Marc Sartorius hinzu, ,,und wir müssen uns auf unseren Partner blind verlassen können.“ Aufseiten der DRF Luftrettung kommt neben dem Piloten vor allem dem Winden-Operator eine große Rolle zu. Er muss in der Lage sein, im Zusammenspiel mit dem Piloten, Luftretter und Notarzt punktgenau an der Einsatzstelle zu platzieren. ,,Auch deswegen sind diese Trainings so wichtig“, erklärt Marc Sartorius, der nach dem Training sehr zufrieden war.

Lesen Sie auch: ADFC-Radklima-Test: So schneiden die Städte im Sauerland ab

Marc Sartorius ist einer von fünf Bergrettern der DRK-Bergwacht Westfalen-Lippe. Er sagt: „Der Teamgedanke steht über allem.“
Marc Sartorius ist einer von fünf Bergrettern der DRK-Bergwacht Westfalen-Lippe. Er sagt: „Der Teamgedanke steht über allem.“ © DRK

Die DRK-Bergwacht Westfalen-Lippe zählt aktuell 35 aktive Bergretter (28 Männer, sieben Frauen). Die Einsatzgebiete sind das Sauerland, das Wittgensteiner Land und das Siegerland. Neben der bestehenden Bergwacht Winterberg (DRK-Kreisverband Brilon) befinden sich zurzeit die Bergwacht Attendorn (DRK-Kreisverband Olpe) und die Bergwacht Kaan Marienborn (DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein) im Aufbau.

Ein eingespieltes Team ist wichtig ist für den Einsatz wichtig.
Ein eingespieltes Team ist wichtig ist für den Einsatz wichtig. © DRK

In der meisten Zeit des Jahres rettet die Bergwacht überwiegend Wanderer und Bergsteiger. In den Wintermonaten konzentrieren sich die Einsätze stark auf Wintersportler. Ganzjährig führt die Bergwacht Luftrettung und Seilbahn-Evakuierung durch. Allein für das Jahr 2022 meldete die Bergwacht Winterberg 461 Einsätze.