Brilon. Das illegale Schild musste entfernt werden. Um andere Fahrer von einem öffentlichen Parkplatz fernzuhalten, wird ein Briloner kreativ.

Die Posse um einen öffentlichen Parkplatz in Brilon geht weiter: Kurz vor Weihnachten wurde ein Autofahrer bereits vom Ordnungsamt aufgefordert, ein Schild auf dem durch die Allgemeinheit finanzierten Stellplatz an der Straße Niedere Mauer zu entfernen. Damit sollte ein vermeintlicher Besitzanspruch begründet werden.

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So sah der Parkplatz noch im Dezember aus.
So sah der Parkplatz noch im Dezember aus. © WP | Franz Köster

Nun werden subtilere Methoden angewandt, um andere Autofahrer davon abzuhalten, dort zu parken, obwohl sie dazu berechtigt wären. Zu spüren bekam das in diesen Tagen ein Autofahrer, der dort sein Auto abgestellt hat.

Zettel an der Windschutzscheibe

Als er am Abend wieder zu seinem abgestellten Wagen zurückkam, fand er einen Zettel an seiner Windschutzscheibe: „Da sie hier nicht wohnen möchte ich sie bitten wo anders zu parken“ steht darauf geschrieben. Der Autofahrer ist zunächst verunsichert, erinnert sich dann aber an den Artikel in der Westfalenpost vom 23. Dezember 2022. Schon zu diesem Zeitpunkt stellte das Ordnungsamt deutlich klar: „Es handelt sich bei dem Parkplatzschild um ein privates Schild, welches keinen öffentlichen Charakter hat. Dieses ist natürlich unzulässig auf öffentlichen Parkflächen“, so die Stadt auf Anfrage der WP.

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Dreiste Aufforderung

Obwohl das illegale Schild entfernt werden musste, möchte der Parkplatzbesetzer – bei dem es sich nicht zwingend um dieselbe Person handeln muss, wie im Dezember – seine unbegründeten Besitzansprüche anscheinend durchsetzen: Nun werden also die angeblich ortsfremden Autofahrer durch eine persönliche Nachricht dazu aufgefordert, diesen Parkplatz nicht mehr zu benutzen. Illegal ist das natürlich nicht, aber unangenehm.

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Sowohl für die parkenden Autofahrer, die unberechtigterweise darum gebeten werden, sich doch einen anderen Parkplatz zu suchen. Besonders unangenehm ist das aber für denjenigen, der den steuerfinanzierten Parkplatz mit mehr als zweifelhaften Methoden in sein persönliches Privateigentum überführen möchte. Dabei gibt es dazu eigentlich überhaupt keinen Anlass: Nur wenige Meter weiter gibt es auf dem Parkplatz an der Krumme Straße genug weitere kostenlose Parkplätze.