Hochsauerland. Die Preise sind gestiegen. Wie teuer sind Häuser und Bauplätze im HSK? Es gibt lokal ziemlich große Unterschiede – und eine Stadt sticht hervor.

Wie hat sich die Lage auf dem Immobilienmarkt 2022 entwickelt? Wo werden die Immobilien am höchsten gehandelt? Wo kann man günstiger ein Haus oder Grundstück kaufen? Dazu liefert der Grundstücksmarktbericht 2023 für den Hochsauerlandkreis Trends für den HSK und gibt spannende Einblicke in die lokale Entwicklung vor Ort.

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Deutlich wird: Familien, die sich ein Haus kaufen möchten, müssen tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind im Schnitt um acht Prozent und für Eigentumswohnungen um 13 Prozent gestiegen. Allerdings – und auch das zeigt der Grundstücksmarktbericht – die Preisentwicklung ist abhängig von Lage, Ausstattung und Baujahr sehr unterschiedlich.

Ein- und Zweifamilienhäuser

Die meisten Ein- und Zweifamilienhäuser im Normaleigentum wurden kreisweit in Meschede (117), Brilon (82) und Sundern (82) gehandelt. Im Altkreis Brilon wurden 324 Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. Dabei wurde im Schnitt ein Kaufpreis von 228.000 Euro erzielt. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 202.000 Euro. Das ist eine Preissteigerung um 13 Prozent. Dazu sagt Sebastian Klaholz, Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im HSK: „Auch im Jahr 2022 sind im Vergleich zum Vorjahr höhere Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen registriert worden. Der Trend zu steigenden Immobilienpreisen war hier bis in das letzte Quartal des Jahres 2022 nachweisbar.“

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Höchste Kaufpreise in Winterberg

Blickt man auf die sechs Städte im Altkreis Brilon, sieht man, wie sehr der Wert einer Immobilie vom Standort abhängig ist. Grundsätzlich gilt die Faustregel: „Innerhalb der Kernstädte wird, im Vergleich zu den Ortsteilen, in der Regel ein höherer Preis bezahlt,“ erklärt Sebastian Klaholz. Die höchsten Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden im Schnitt in Winterberg erzielt. Der Mittelwert liegt bei 294.000 Euro und bewegt sich zwischen 64.000 und 604.000 Euro. Verkauft wurden dort im vergangenen Jahr 68 Häuser. Aber auch in Hallenberg wurde beim Verkauf von elf Immobilien ein hoher Durchschnittswert von 260.000 Euro erzielt - die Unterschiede waren extrem: Die Einzel-Werte lagen zwischen 55.000 und 479.000 Euro.

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Eigentumswohnungen

Im Schnitt um 13 gestiegen sind im HSK auch die Quadratmeterpreise für gebrauchte Eigentumswohnungen. Auch hier ist die Preisentwicklung je nach Lage, Ausstattung und Ausstattung sehr unterschiedlich. 423 Objekte wurden im Kreis veräußert - die Zahl ist um 29 Prozent gesunken. Die meisten Eigentumswohnungen wurden in Winterberg (180), Sundern (37) und Brilon (36) verkauft. Im Altkreis Brilon sind 209 Weiterkäufe für Wohnungseigentum registriert worden. Die mit Abstand meisten Objekte wurden – so Sebastian Klaholz – in Winterberg (127) und Brilon (34) veräußert. Der mittlere Kaufpreis betrug 2.100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Regional gibt es aber deutliche Unterschiede. Die höchsten Preise wurden in Winterberg gezahlt – hier lag der Durchschnittskaufpreis bei 2.500 Euro/pro Quadratmeter, Brilon und Medebach kommen auf 1.800 Euro, Marsberg lediglich auf 800 Euro. Für Neubau-Eigentumswohnungen wurden in Winterberg im Schnitt 4.700 Euro Quadratmeterpreis bei 38 Verkäufen und in Olsberg 3.400 Euro (11 Verkäufe) gezahlt.

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Bauplätze

Kreisweit gesunken ist die Zahl der verkauften Bauplätze. 260 Kaufverträge wurden abgeschlossen. Das sind 39 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Altkreis Brilon wechselten 142 Bauplätze für den Wohnungsbau den Besitzer. Im Schnitt wurden 59 Euro/Quadratmeter gezahlt. Die Preisspanne ist groß und liegt zwischen 13 und 390 Euro pro Quadratmeter. Die meisten Bauplätze wurden in Marsberg (37) und in Brilon (34) verkauft. Die höchsten Preise wurden in Brilon mit einem Durchschnitt von 84 Euro erzielt, in Winterberg waren es 69 Euro, in Medebach 33 Euro.

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Der jährliche Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für den Hochsauerlandkreis wird für den gesamten HSK erstellt – ausgenommen ist allerdings die Stadt Arnsberg. Hauptaufgabe des Gutachterausschusses ist die Schaffung von Transparenz auf dem Grundstücksmarkt. Der zweite Tätigkeitsschwerpunkt ist die Wertermittlung. Die Grundstücksmarktberichte der Gutachterausschüsse in NRW können über das Bodenrichtwertinformationssystem BORISplus.NRW in digitaler Form bezogen werden.