Brilon. Vivi und Chris stehen vor einem Monsterprojekt: Ihr neues Haus in Brilon wollen die beiden selber kernsanieren. Bei Instagram kann man zuschauen:

In dem kleinen Bungalow am Rand von Brilon wirbelt ein dünner Staubdunst durch die Luft. Es riecht nach nacktem Mauerwerk und Putz und mitten im Zimmer steht eine große Kreissäge, umringt von Eimern und Müllsäcken mit Bauschutt. Im Vergleich zu den vielen Fotos auf Vivis und Chris’ Instagramkanal ist das Haus nicht wiederzuerkennen.

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Vivi und Chris, das sind Vivien Balkenhol aus Elleringhausen und Christian Vogel aus Brilon, die auf ihrem gemeinsamen Instagram-Blog „lifeisatrip“ ihre kreativen Projekte vorstellen und dokumentieren. Mit dem neuesten Projekt haben sich die beiden eine Menge vorgenommen: Sie haben ein Bungalow in Brilon gekauft, das sie eigenhändig kernsanieren und renovieren. Auf den Fotos in ihrem Blog kann man sehen, wie sehr sich das Haus schon innerhalb weniger Wochen verändert hat. „Wir haben hier im Februar angefangen“, schildert Vivi, die früher selbst auch Reporterin für die junge Westfalenpost gewesen ist. „Ich habe erst einmal das ganze Haus ausgeräumt und die Tapeten gelöst, ab Mitte März hat Chris dann hier alles rausgerissen.“

In den ersten Schritten wird das Haus vollständig entkernt. Dabei fällt jede Menge Müll an, dessen Beseitigung eine Herausforderung ist.
In den ersten Schritten wird das Haus vollständig entkernt. Dabei fällt jede Menge Müll an, dessen Beseitigung eine Herausforderung ist. © Privat | Vivien Balkenhol

Ein zeitaufweniges Projekt, in das ihr ganzes Herzblut fließt

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Etwa 120 Stunden hat jeder der beiden seit Beginn der Aktion beim Ausmisten und Entkernen schon in das Projekt investiert. Dafür haben sie beruflich gute Voraussetzungen: Vivi hat sich mit Fotografie und Grafikdesign mit ihrem Atelier „Vibagrafik“ selbstständig gemacht und Chris ist der Geschäftsführer des „Liftstation“-Shops in Winterberg. Diese Unabhängigkeit erlaubt ihnen ein gewisses Maß an Flexibilität, trotzdem opfern sie für das Projekt einen Großteil ihrer Freizeit. „Wir ziehen in drei Wochen schon in unseren ausgebauten Van auf das Grundstück und möchten im September ins Haus einziehen. Ganz fertig wird es aber voraussichtlich erst zum Ende des Jahres“, erklärt Vivi. Bis dahin müsse auf dem 780 Quadratmeter großen Grundstück mit den 120 Quadratmetern Wohnfläche noch einiges passieren. Den Van, den sie und Chris über die nächsten Monate bewohnen werden, haben die beiden in einem früheren Projekt 2021 eigenhändig ausgebaut. „Das war quasi unsere Generalprobe, bevor wir uns an das große Hausprojekt wagen.“

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Wie die kahlen Räume des Bungalows einmal aussehen könnten, visualisiert die gelernte Grafikdesignerin mit Photoshop: „Es hilft mir, wenn ich mir das so veranschaulichen kann.“ Ein Beispiel dafür zeigt sie im Blog: Für die Küche werde ein bestehender Durchgang zugemauert und eine andere Wand durchbrochen. „Wir haben da generell noch ganz viele Pläne und jeden Tag neue Ideen.“ Umgesetzt werden diese Bauvorhaben von Chris. Der gelernte Schreiner hat durch die Arbeit an anderen Haus-Sanierungen viel Erfahrung gesammelt. Diese gibt er auf dem Blog auch weiter: „Dort erkläre ich dann in den Videos manchmal auch, was ich da mache und warum.“ Andere sollen durch den Blog von den Erfahrungen lernen können, die Vivi und Chris mit ihrem Hausprojekt sammeln.

Von den Erfahrungen, die Vivi und Chris bei der Sanierungsaktion machen und die sie im Blog festhalten, können andere Instagramnutzer profitieren.
Von den Erfahrungen, die Vivi und Chris bei der Sanierungsaktion machen und die sie im Blog festhalten, können andere Instagramnutzer profitieren. © Privat | Vivien Balkenhol

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„Wir haben schon eine Menge gelernt“, erklärt Vivi. Zum Beispiel sei es wichtig, sich gut zu organisieren und die Arbeitsschritte sinnvoll zu strukturieren. „Die Komplikationen fangen schon bei der Müllbeseitigung an.“ Weiter müsse man das richtige Werkzeug parat haben und es in gutem Zustand halten, so Chris. Auch solle man sich vorher gut überlegen, welche Arbeiten man selber machen kann: „Man sollte nur das selber machen, was man sich wirklich zutraut. Bei manchen Dingen ist es besser, sich fachkundige Unterstützung zu holen.“

Für die, die selbst mit so einem Projekt liebäugeln, haben die beiden eine Menge Tipps: „Man sollte sich zum Beispiel schon bei der Hausbesichtigung einen Handwerker mitnehmen, der mit einem geschulten Auge mit draufschaut“, empfiehlt Chris. „Vor allem bei alten Häusern kann der besser einschätzen, wo Mängel sind.“ Außerdem sollte man vorher finanziell gut kalkulieren, denn eine Haussanierung sei auch ohne Handwerker in jedem Fall kostspielig. „Dazu muss man immer mit Überraschungen und auch Problemen rechnen. Es gibt viele Dinge, die man nicht einplanen kann.“ In solchen Fällen müsse man gute Laune bewahren und sich fachmännischen Rat holen. „Dann kann man zusammen überlegen, wie man die Probleme lösen kann.“

Für weitere Tipps und Empfehlungen laden Vivi und Chris alle Interessierten ein, ihren Blog bei Instagram zu besuchen: „Da wird ganz viel erklärt und wir gehen auch auf Fragen ein. Es gibt dort zum Beispiel auch die Kategorie `Chris’ Quick Tipp’. Jeder kann etwas anpacken. Man braucht nur einen guten Plan dahinter.“ Wer sich für das Projekt interessiert, findet den Blog unter: www.instagram.com/lifeisatrip_de