Brilon. Sucht ist ein wachsendes Problem im HSK: Amphetamine und synthetische Drogen treten zusammen mit Alkohol auch im HSK stärker in den Vordergrund.
Die Sucht- und Drogenberatung des Caritasverbandes Brilon mit ihrer Zentrale an der Oberen Mauer 1 in Brilon ist nun seit 50 Jahren für die Versorgung des Hochsauerlandkreises zuständig. Hilfe bekommen Menschen mit Suchtproblemen in den Bereichen Alkoholabhängigkeit und Medikamentenabhängigkeit, bei Abhängigkeit von illegalen Drogen und Glücksspielabhängigkeit.
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„Eltern und Jugendliche nahmen in den letzten Jahren aufgrund eines gesteigerten Medienkonsums häufiger Beratungsgespräche wahr“, sagt Sabine Becker, Diplom Sozialpädagogin und Suchttherapeutin, die seit Januar die neue Leitung der Caritas-Suchtberatungsstelle ist. Cannabis, Amphetamine und synthetische Drogen treten zusammen mit Alkoholkonsum immer stärker in den Vordergrund. „Beratungsgespräche geben den Abhängigen Entlastung und erste Hinweise, dass sie ihre Situation verändern können“, sagt Expertin Sabine Becker. So werden in der Beratung gemeinsam soziale Beziehungsmuster geklärt, ebenfalls Unterstützung in finanziellen Krisen angeboten, sowie die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und den Hintergründen der Suchtentwicklung besprochen.
Mehr als 500 Gespräche im Jahr 2022
„Gemeinsam entwickeln wir berufliche Perspektiven sowie die Sinnfindung samt Haltepunkte im Alltagsleben“, sagt die Beratungsstellenleiterin Sabine Becker. Zu den konkreten Hilfen in der Suchtberatung gehören auch die Vermittlung in stationäre Entwöhnungstherapien, ambulante Therapien sowie in qualifizierte Entgiftungseinrichtungen, wie z.B. die LWL-Kliniken Marsberg und Warstein.
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„Die sogenannte Dauerbetreuung nehmen Klienten in Anspruch, die besondere Bedingungen haben, so dass sie die regulären Angebote nicht oder nicht mehr ausschöpfen können, aber über längere Zeiträume Unterstützung benötigen“, erklärt Sabine Becker. Dazu zählen auch Hausbesuche. Die Beratung ist kostenlos. Die Beratungsstelle ist an die Schweigepflicht gebunden. Das Alter der Menschen, die in der Beratungsstelle Hilfe suchen, reicht von 14 bis über 70 Jahre. Im letzten Jahr waren es mehr als 500 Menschen, die sich an die Beratungsstelle gewandt haben.
„Als Alleinstellungsmerkmal im Hochsauerlandkreis können wir unser ambulantes Therapieangebot, die sogenannte ambulante Reha Sucht, kurz ARS, nennen“, betont die Suchtexpertin. Es gibt eine Therapiegruppe in Brilon sowie in Meschede. Während dieser ambulanten Rehabilitation findet eine intensive Auseinandersetzung mit den relevanten Themen statt und gerade Berufstätige profitieren von diesem Angebot, da sie weiter im Berufsleben stehen und ihrer Arbeit nachkommen können.
Nachdem Liliane Schafiyha-Canisius im Dezember 2022 in den Ruhestand getreten war, hat die Sozialpädagogin und Suchttherapeutin Sabine Becker die Leitung übernommen. Sabine Becker arbeitet seit über 20 Jahren in der ambulanten und stationären Suchthilfe, davon bereits neun Jahre beim Caritasverband Brilon.
Kompetenzen im Team
Die Diplom Sozialpädagogin Sabine Becker unterstützt als Suchttherapeutin die Ambulante Rehabilitation Sucht (kurz ARS) in Brilon und bleibt in der Beratungsfunktion Ansprechpartnerin für die Klienten aus Brilon, Olsberg und Marsberg. Durch sie finden auch weiterhin die regelmäßigen Besuche auf der Station 066 und der Suchtambulanz der LWL-Klinik Marsberg statt. „Die enge Zusammenarbeit mit der LWL-Klinik in Marsberg bleibt somit bestehen“, betont Sabine Becker.
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Jessica Büsing, Dipl.-Soz.-Arbeiterin/Suchttherapeutin, übernimmt die stellvertretende Leitung der Suchtberatung und bleibt weiterhin die zuständige Therapeutin für die ARS in Brilon. Als Beraterin begleitet sie ebenfalls Klienten aus Brilon und Umgebung.
Ulrich Pultke, Dipl. Soz. - Pädagoge/Suchttherapeut, ist im Bereich Beratung tätig und ist zuständig für Meschede, Winterberg und Bad Fredeburg. Er ist als Co-Therapeut für die ARS in Meschede zuständig.
Christoph Schwake, seit Januar im Team, hat als Suchttherapeut die ARS in Meschede übernommen und berät mit einem weiteren Stellenanteil Klienten aus Brilon, sowie Meschede.
Die Ambulante Rehabilitation wird durch zwei Psychologinnen begleitet. Dr. med. Dieter Geyer, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie/Arzt für psychotherapeutische Medizin, Rehabilitationswesen, ist seit über 25 Jahren als Beratender Arzt ein fester Bestandteil der Suchtberatungsstelle.
Petra Brandenburg und Sandra Hillebrand unterstützen die Therapeutinnen und Therapeuten im Bereich Verwaltung.