Olsberg. Schwerer Vorwürfe gegen Pfarrer Steilmann: Im Raum Olsberg und Bigge stehen viele Menschen unter Schock und haben eine klare Meinung in dem Fall.
Die Informationspolitik des Erzbistums Paderborn im Fall des zurückgetretenen Pastors Richard Steilmann hat bei den Menschen im Pastoralverbund Bigge-Olsberg nachhaltig für große Irritationen gesorgt. In einer ersten Pressemeldung war lediglich von „Unregelmäßigkeiten in der kirchengemeindlichen Vermögensverwaltung“ die Rede gewesen. Zugleich waren der Verzichts des Pastors auf die Pfarrstelle in Olsberg und die kommissarische Übergangsregelung kommuniziert worden. Damit war der Gerüchteküche Tür und Tor geöffnet worden.
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Brief nach Paderborn
Ehrenbürgermeister Elmar Reuter aus Bigge - selbst bekennender und in der Gemeinde engagierter Christ - hatte das zum Anlass genommen, um gegenüber dem Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck in einem Brief seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen. Er hatte betont, welch große Wertschätzung der Pfarrer in der Gemeinde genießt und vor allem die Frage in den Raum gestellt, warum eine Öffentlichkeit zu Vorgängen hergestellt werde, die erst noch durch die Revision aufgeklärt und bewertet werden sollen. Er sehe in dem bisherigen Verfahren eine Vorverurteilung eines allgemein geschätzten Menschen. Der Umgang zeuge nicht von einer Personalführung mit sozialer bzw. christlicher Kompetenz und sei in kirchenfernen Kreisen Wasser auf deren Mühlen.
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Weitere Details
Am Donnerstagabend legte das Bistum dann doch Details auf den Tisch. Demnach weist ein Prüfbericht einen Verlust in Höhe von rund 175.000 Euro in der Vermögensverwaltung der St.-Martin-Kirchengemeinde Bigge aus. Finanzielle Auffälligkeiten in benachbarten Kirchengemeinden seien durch die Prüfer nicht festgestellt worden. Vom Kirchenvorstand St. Martin Bigge wollten sich am Freitag weder der Geschäftsführer Volker Müller noch sein Stellvertreter Wendelin Rother mit dem Hinweis auf „noch viele offene Fragen“ und auf ein „schwebendes Verfahren“ zu dem Fall äußern.
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Es geht um IHREN Pfarrer
Wenn auch nicht von den mutmaßlichen finanziellen Unregelmäßigkeiten betroffen, geht es aber auch für anderen Gemeinden in Olsberg um IHREN Pfarrer. Für den geschäftsführenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes der St.-Nikolaus-Gemeinde Olsberg, Rembert Busch, ist es auch nicht nachvollziehbar, dass das Erzbistum in einem laufenden Verfahren Informationen an die Öffentlichkeit gegeben hat. Busch. „So etwas macht man einfach nicht.“ Nach der zweiten Meldung aus Paderborn irritiere es ihn, wie es möglich gewesen sein solle, Geld an der Kontrolle des Gemeindeverbandes vorbeizuführen. Wichtig sei für ihn die Aussage, dass sich der Pfarrer nicht persönlich bereichert habe.
Viele Anrufe hat Rembert Busch in den vergangenen Tagen bekommen. Auch Anrufer, die sich um den Pfarrer sorgen. Einer soll vorgeschlagen haben, eine Kollekte zu organisieren, um den Schaden wieder gut zu machen…