Winterberg. Koch Marcel Beine hat sein Lokal „Essbar“ in Züschen dicht gemacht und ist mit einem neuen Restaurantkonzept nach Winterberg gezogen:
Die Gastronomie in Winterberg ist um eine Attraktion reicher. Denn der 35-jährige Koch Marcel Beine hat seine „Essbar“ in Züschen mittlerweile dicht gemacht und firmiert jetzt unter neuem Namen im Hapimag-Resort am Holtener Weg 21 in direkter Nähe zum Rothaarsteig. Dabei verrät der Name des Restaurants eine Menge über den ambitionierten Koch und das Speisenangebot: Wanderlust.
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Konzept: Fern- und Heimweh
Er habe beim Namen aber nicht nur auf die deutsche Bedeutung geschielt, die sich von selbst erkläre, sagt Beine. Sondern auch die englische Bedeutung in den Fokus genommen: Fernweh. Beine blickt aus einem der Fenster seines neuen Restaurants auf Winterberg. Direkt unterhalb verläuft der Rothaarsteig - Wanderlust erscheint dabei mehr als passend. Die endgültige Entscheidung nach Winterberg zu gehen, die Essbar in Züschen zu schließen und das neue Lokal zu eröffnen, sei sehr kurzfristig gewesen, sagt Beine. „Ich hätte keine Probleme gehabt, die Essbar weiterzuführen. Aber die Küche war dort auch einfach sehr, sehr klein.“ In seinem neuen Lokal hat er nun Platz für bis zu 120 Gästen.
Schritt für Schritt werde er jetzt sein Konzept dort umsetzen. Ein erster Gastraum wurde bereits komplett renoviert und neu dekoriert. Motto: Waldstube. Ein dunkler Steinboden, Waldfotografien an den Wänden und ein Kronleuchter aus Hirschgeweihen stehen für den rustikal-modernen Stil. Die gemütlichen Stühle und Bänke runden den positiven Eindruck ab. Dabei setzt der Gastgeber auf wenig Schnickschnack. So wie bei der Auswahl seiner Speisen. „Beim Essen denken wir immer zu kompliziert. Wir haben dabei auch immer irgendwelche Sterneköche im Kopf. Dabei kann das einfachste Essen so gut sein“, sagt Beine und bittet in die gut ausgestattete Restaurantküche. Er liebe es zu reisen, sagt Beine während er in Minutenschnelle eines seiner Bestsellergerichte kocht: Einen Salat mit gebratener Avocado, einem Tomatensud, Quinoa und Kräutersauce. Das schmeckt wie ein Gedicht und ist absolut vegan, sagt Beine während er das Essen auf einem Teller wie in einem Sternerestaurant anrichtet.
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Das Überraschungsmenü
Das Quinoagericht ist auch das einzige, was auf der ständig wechselnden Speisekarte immer seinen Platz habe. Dabei unterscheidet er zwischen den Oberbegriffen „Heimweh“ und „Fernweh“. Unter Heimweh sind Beines deutschen Speisen aufgeführt. „Wir nehmen Gerichte aus Deutschland und interpretieren sie neu“, sagt er. So gibt es bei ihm auch ganz klassisch Rinder-Roulade mit Rotkohl und Klößen oder Kabeljau mit Limettenschaum, Spitzkohl und Schmelzkartoffeln.
Unter Fernweh finden sich seine Interpretation internationaler Mahlzeiten, die er auf seinen Urlaubsreisen kennenlernen durfte. Egal ob Südamerika, Bali, Sri Lanka, Bali oder Kuba. Auch hier geht es hauptsächlich um die Einfachheit der Gerichte, diese aber geschmacklich auf ein hohes Level zu hieven. Wie zum Beispiel bei der Garnele mit Zitronengras- Gemüse und Polenta. Eine besondere Empfehlung hat der Chef aber auch: ein Drei- oder Vier-Gang-Überraschungsmenü. Dabei könne man aber bereits im Vorfeld auf die Bedürfnisse, Intoleranzen und dem jeweiligen Geschmack der Gäste eingehen und somit das Essen auch individuell vorbereiten. Das Menü mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert kostet 30 Euro. Wer eine Suppe dazu haben möchte, legt noch einmal fünf Euro drauf.
Insgesamt vier Köche (inklusive Beine), vier festangestellte Servicekräfte, eine Spülkraft und fünf Aushilfen kümmern sich in dem neuen Restaurant um die Gäste. Demnächst werden auch die anderen Gasträume modernisiert, verspricht Beine. Die Pläne für einen Gastraum in balinesisch-indonesischen Stil und einem Raum mit viel Schiefer liegen schon in der Schublade und sollen bald umgesetzt werden.