Medebach. Die Bandbreite an Produkten im Biohof Lämmerberg ist groß. Jetzt haben die Besitzer sogar ihre eigene Käserei. Was ihren Käse einzigartig macht:

Nicht nur für Käsefans ist das, was der 59-jährige Raimund Eder gemeinsam mit seinem 20-jährigen Sohn Johannes anbietet, das Paradies. Gemeinsam betreiben sie den Biohof Lämmerberg in Medebach bereits in der sechsten Generation. Im vergangenen Jahr eröffneten sie dann ihren eigenen Bio-Hofladen. Mittlerweile haben sie dabei das Sortiment von 600 auf 1.100 Produkte aufgestockt. Nun ist ein weiteres Highlight dazugekommen: die eigene Käserei.

Der sogenannte Hanse-Taler besteht zu hundert Prozent aus Bioschafsmilch, Käsekultur, Meersalz und Naturlab..
Der sogenannte Hanse-Taler besteht zu hundert Prozent aus Bioschafsmilch, Käsekultur, Meersalz und Naturlab.. © Benedikt Schülter

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Schon die Auslage der Käsetheke des kleinen Ladens auf dem Hof lässt das Herz von Gourmetfreunden höher schlagen. Vom kräftigen Gouda, über Parmesan bis hin zu aromatischen Bergkäse ist alles dabei, was das Herz eines Käse-Gourmets höher schlagen lässt. Noch sei beim Schnittkäse das meiste zugekauft, erklärt Raimund Eder, während er hauchzarte Stücke von den Käselaibe herunterschneidet und sie zum Probieren reicht. „Alles natürlich Biozertifiziert“, betont der Biobauer. Doch das Besondere sind natürlich die eigenen Kreationen, die er und sein Sohn in der angrenzenden Käserei herstellen. „Wir verarbeiten in der neuen Hofkäserei die Milch unserer eigenen Lacaune-Milchschafe beispielsweise zu Frischkäse, Joghurt, Quark, Schnittkäse und Hartkäse“, verrät er.

Frischkäse mit Chili

So wie der sogenannte Hanse-Taler den die Kunden eingeschweißt angeboten bekommen. Der Weichkäse besteht zu hundert Prozent aus Bioschafsmilch, Käsekultur, Meersalz und Naturlab. In kleinen Töpfchen verkaufen die Eders außerdem auch Frischkäse, beispielsweise mit Chili oder italienischen Kräutern. „Das ist alles in Handarbeit gemacht“, sagt Johannes Eder der sich im Herbst zum Fachagrarwirt für handwerkliche Milchverarbeitung ausbilden lässt. Mit zwölf Jahren habe er bereits den Wunsch gehabt, beruflich etwas mit Milch machen zu wollen. Nun steht er mit Haarnetz und weißer Schürze vor einem der beiden großen Käsekessel in der Käserei und kümmert sich um einen Frischkäse, der demnächst in der Ladentheke stehen soll. Vater und Sohn Eder haben die Kunst des Käsemachens in speziellen Kursen erlernt. Trotzdem ist Sohn Johannes alleine für die Produktion zuständig. Jetzt kann er sich dort austoben und die verschiedensten lukullischen Produkten herstellen. Dabei greifen sie beim Biohof aber nicht nur auf die Milch der eigenen Schafe zurück, sondern verarbeiten natürlich auch zugekaufte Biomilch von Kühen.

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Johannes ist für die Produktion in der Käserei zuständig und damit an den Käsekesseln zuständig.
Johannes ist für die Produktion in der Käserei zuständig und damit an den Käsekesseln zuständig. © Benedikt Schülter

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„Wir haben zuletzt Camembert gemacht. Der war aber innerhalb von einem Tag schon wieder ausverkauft“, sagt Raimund Eder und grinst. Die Käserei, die mit sogar mit LEADER-Mitteln gefördert wurde, könne natürlich nicht im großen Stil fabrikmäßig große Mengen herstellen. Trotzdem ist der Vielfalt keine Grenzen gesetzt. So planen sie, demnächst die Produktion von einem Hartkäse - ähnlich dem Parmesan. Der Begriff Parmesan ist weitreichend geschützt. Es handelt sich um die Übersetzung der italienischen Bezeichnung Parmegiano, die nicht für andere Hartkäsesorten verwendet werden darf.

Der Junior möchte sich unbedingt einmal an Mozzarella ausprobieren. Sein Vater liebäugelt mit einem eigenen Blauschimmelkäse. Johannes verzieht etwas das Gesicht. „Da bin ich jetzt aber nicht so ein Freund von. Aber es gibt bestimmt viele Fans dieser Sorte“, sagt er.

Neben dem Käse ist das Angebot des Ladens deutlich vielfältiger geworden. Neben Fleisch der eigenen Hühner und Lämmer bietet der Biovollsortimenter saisonales Gemüse und Kartoffeln aus eigenem Anbau an. Außerdem verkaufen die Eders auch Honig von zwei Medebacher Imkern. Diese seien zwar konventionell hergestellt und nicht Bio, dafür aber regional.