Winterberg. Das Unternehmen Ante-Holz setzt weiterhin stark auf den Standort Winterberg und erweitert sein Werksgelände in Züschen. Das steckt dahinter:
Ante-Holz investiert weiter in Winterberg. So hat die Firma nun einen weiteren Bürostandort in Winterberg- Züschen auf dem Gelände des 2020 geschlossenen Küster-Werks erhalten. Neugierigen Autofahrern, die die Nuhnestraße (B236) durch Züschen fahren, dürfte ohnehin seit einigen Wochen aufgefallen sein, dass sich etwas auf dem bisher ungenutzten Werksgeländer tut. Mittlerweile weisen Fassadenschilder von Ante-holz und HBS auf die neue Nutzung hin. Neben einer Erweiterung der ante-holz Lagerflächen ist kürzlich im angegliederten und nun modernisierten Bürokomplex eine Niederlassung des Ante-Unternehmensbereichs HBS eingezogen.
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Idealer Baustoff
Das hat laut dem Unternehmen einen Grund: So gewinne das sogenannte Cross Laminated Timber (CLT), zu Deutsch Brettsperrholz, beim Jahresumsatz der Ante-Gruppe zunehmend an Bedeutung. Die an zwei Standorten gefertigten großformatigen Massivholzelemente, die über den Unternehmensbereich HBS vermarktet werden, finden als Wand-, Decken- und Dachbauteile im modernen Holzbau Verwendung. Ebenso wie Dachstühle und Wandelemente in Holzrahmenbau können die Brettsperrholzelemente direkt von Zimmereien und Bauunternehmen bezogen werden. Der montagefertige Zuschnitt der Bauteile erfolgt entsprechend der Kundenvorgaben auf modernen Maschinen. Die Fertigung findet am Stammsitz in Allendorf (Eder)-Somplar und in Berga statt.
CLT ist ein massives Holzbauteil aus mehreren Massivholzschichten. Die 20, 30 oder 40 Millimeter starken Längslamellen werden in mindestens drei Lagen kreuzweise flächig miteinander verleimt. Ungeachtet dessen bleibt der Rohstoff naturbelassen. Der Anteil des baubiologischen Leims beträgt weniger als ein Prozent. Durch die kreuzweise Anordnung „sperren“ sich aufeinanderliegende Fasern in ihrem Bewegungsverhalten. Die namensgebende Eigenschaft sorgt dafür, dass das Schwinden und Quellen des Holzes durch Feuchtigkeit vermieden wird. Der Baustoff sei somit „ideal für umweltbewusste Bauherren mit hohen Qualitätsansprüchen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
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Steigende Nachfrage
Zudem würden aus Produktionsresten Pellets gefertigt. Parallel zur Herstellung von CLT unterstützt HBS auch bei der Planung von Massivholzgebäuden. Für die statische Bemessung stehe dabei eine Bemessungssoftware zur Verfügung und Fragen zur Konstruktion oder Bauphysik werden von einem kompetenten Team beantwortet. „Wir möchten so der steigenden Nachfrage nach CLT-Elementen im modernen Holzbau und einer umfassenden fachlichen Beratung zu unseren gesamten Holzbauprodukten wie dem Abbund von Dach- und Deckenelementen Rechnung tragen“, so Firmengründer und geschäftsführender Gesellschafter Jürgen Ante. „Besonders freut mich zudem eine Expansion am Gründungsort von ante-holz, wo heute noch nur einen Steinwurf entfernt der ante-Holzmarkt angesiedelt ist, an dem auch jeder Privatkunde einkaufen kann“, so Ante weiter.
Die inhabergeführte ante-Gruppe ist eine der größten der europäischen Holzindustrie und beschäftigt mehr als 1400 Mitarbeiter an insgesamt sechs Standorten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Gesamtjahresumsatz von mehr als 600 Millionen erwirtschaftet. Am erweiterten nordrhein-westfälischen Unternehmensstandort Winterberg seien „aufgrund der enormen Nachfrage nach HBS-Produkten“ bereits in kürzester Zeit Mitarbeiter für die technischen Büros eingestellt worden. Zudem ist kurzfristig geplant, das Team weiter aufzubauen. Personalleiterin Kerstin Hellbach-Richwien dazu: „Wir wachsen weiter und suchen ungehindert der aktuellen Situation, die mancherorts vorherrscht, neue Kolleginnen und Kollegen“.