Winterberg. Hähnchen vom Buchenholzgrill: Das ist das Geheimnis des Hähnchen-Manns bei Winterberg. Kunden kommen von weit her, um die Brathähnchen zu kosten.

Der Mollseifer Hof bei Winterberg liegt bereits seit vielen Jahren in den Händen der Familie Geier. Neben der schönen Lage des Gasthofs ist die Familie auch für ihre Hähnchen vom Buchenholzgrill bekannt. Senior-Chef Volker Geier berichtet von den Anfängen des Betriebes und verrät, was die Hähnchen so besonders macht.

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Die ersten Aufzeichnungen vom Mollseifer Hof liegen weit zurück - im Jahr 1820. Damals hieß der Betrieb noch Gasthof Wagner und war das erste Anwesen im Dorf. „1978 habe ich den Betrieb zusammen mit meinem Vater übernommen. Die ursprünglichen Besitzer haben zu der Zeit einen Nachfolger gesucht, weil deren Söhne gestorben waren“, erklärt Volker Geier. Daher wird der Mollseifer Hof zu einem Familienbetrieb, in dem alle mit anpacken. Seine Frau hilft mit - genau wie Sohn Stefan und die Schwiergertochter. „Bei uns muss jeder alles können und wir müssen in der Aufgabenverteilung flexibel sein“, so der gelernte Koch.

Von Winterberg abhängig – vor allem in der Wintersaison

Der Mollseifer Hof ist mit seinen sechs Doppelzimmern nur auf kurze Übernachtungen von ein bis zwei Tagen ausgelegt. Der wichtigste Faktor, damit der Betrieb läuft und die Einnahmen stimmen: Winterberg. „Wir sind von Winterberg abhängig, vor allem in der Wintersaison“, sagt Volker Geier. Die Hochburg des Wintersports treibt viele Übernachtungsgäste auf den Mollseifer Hof. Im Sommer ziehen vor allem die umliegenden Wanderwege Besucher an.

Volker Geier (62) und Ehefrau Elisabeth betreiben die Gaststätte im Dorf. Es ist das einzige Hauptgewerbe im Ort. Ihr über Buchenholz gebratenes Hähnchen ist weit über die Dorfgrenzen berühmt und muss immer vorbestellt werden.
Volker Geier (62) und Ehefrau Elisabeth betreiben die Gaststätte im Dorf. Es ist das einzige Hauptgewerbe im Ort. Ihr über Buchenholz gebratenes Hähnchen ist weit über die Dorfgrenzen berühmt und muss immer vorbestellt werden. © WP

Für seine Hähnchen vom Buchenholzgrill ist Volker Geier im ganzen Sauerland bekannt. Noch darüber hinaus: Sogar im Ruhrgebiet und bei Urlaubern aus den Niederlanden hinterlässt er bleibenden Eindruck. „Die Hähnchen sind einfach ein Selbstläufer. Als wir damit angefangen haben, hätten wir nie gedacht, dass das so eine Größenordnung annimmt“, so der Gastronom. Von Mai bis Ende September können Interessierte sich freitag- und samstagabends jeweils um 18 Uhr unter Voranmeldung die Hähnchen bestellen.

Bislang nie daran gedacht, in Rente zu gehen

Früher gab es sogar zwei Hähnchen-Durchgänge an einem Abend, das wurde aufgrund der hohen Nachfrage jedoch einfach zu viel für den kleinen Betrieb. Daher bietet die Familie bei einem Durchgang nur noch 40 Portionen zum Verzehr an. „Unsere Hähnchen sind nicht wie vom Gasgrill oder aus dem Ofen: Durch den Buchenholzrauch ähneln sie eher einem Räucherhähnchen und bekommen ihre besondere Note“, berichtet Volker Geier. Schon weit im Voraus sei der Familienbetrieb immer ausgebucht und könne sich vor lauter Bestellungen kaum retten. In den Sommermonaten gäbe es die Hähnchen auf der Sonnenterrasse am Mollseifer Hof - zusammen mit Pommes, Salat und Bier dazu.

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Auch wenn die Freitag- und Samstagabende am Mollseifer Hof aufgrund der Hähnchen immer voll ausgebucht sind und Volker Geier eigentlich schon in Rente ist, könne er sich nicht vorstellen aufzuhören und sich wirklich zur Ruhe zu setzen. „Ich habe nie ans aufhören gedacht - dazu gibt es keinen Grund“, erklärt der Gastronom und lacht.