Hochsauerland/Marsberg. Verdi ruft Beschäftigte in am Montag zu einem Warnstreik im Hochsauerlandkreis auf. Zum Problem konnte die Streikkultur in Marsberg werden.

Im Rahmen der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für Montag (6. März) zu einem Warnstreik in Marsberg aufgerufen. Betroffen sind Beschäftigte der LWL- Einrichtungen in Marsberg sowie alle Bereiche der Stadtverwaltung, auch städtische Kindergärten können beeinträchtigt sein. Geplant ist ein Treffen um 12 Uhr beim Brunnen vor der Polizeiwache am Weist, wo es eine Kundgebung geben soll. Damit wollen die Gewerkschaftler auf das Angebot reagieren, dass Bund und Kommunen am 23. Februar in den Tarifverhandlungen vorgelegt haben.

Angebot von Bund und Kommunen sorgt in Marsberg für Empörung

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Für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst hatten die Gewerkschaften im vergangenen Oktober eine Lohnsteigerung in Höhe von 10,5 Prozent gefordert, monatlich sollen mindestens 500 Euro mehr gezahlt werden. Weiter forderten sie eine Anhebung der Ausbildungs- und Praktikumsgehälter um 200 Euro pro Monat. Der Bund und die Vereinigung kommunaler Arbeiterverbände legten nun ein Angebot vor. Dieses sieht eine Gesamterhöhung der Gehälter um fünf Prozent vor, sowie einen Inflationsausgleich von 2500 Euro für Arbeitnehmer und 1250 Euro für Auszubildende und Praktikanten. Außerdem sollen die Jahressonderzahlungen auf 90 Prozent anhoben werden.

Verdi-Gewerkschaftssekretärin Julia Schymik beurteilt das Angebot in einer aktuellen Pressemitteilung kritisch: „Das Angebot ist mehr als respektlos! Nach zwei Jahren voller Applaus, ermöglicht das Angebot den Arbeitgeber:innen in Krankenhäusern, Pflege- und Betreuungseinrichtung nun die Absenkung der Gehälter der Beschäftigten. So wird der öffentliche Dienst als Arbeitgeber nicht attraktiver und der bestehende Pflegenotstand nur weiter verschärft!“ Aus diesem Grund wurden die Beschäftigten der LWL- Einrichtungen und der Stadtverwaltung Marsberg nun zu einem Warnstreik aufgerufen. Dieser ist nach Julia Schymik bereichsübergreifend angelegt. „Grundsätzlich haben wir alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst aufgerufen, auch die gesamte Stadtverwaltung.“ Insgesamt rechne die Gewerkschaft mit etwa 50 Teilnehmern. „In Marsberg herrscht nicht die größte Streikkultur. Gerade im Pflegebereich sind die Stationen derzeit stark gebeutelt, daher ist dort keine große Beteiligung erwartbar.“

Betriebsabläufe in Marsberg können am Montag beeinträchtigt sein

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Die LWL-Klinik ist auf den Streik vorbereitet: „Wir stehen in einem engen und guten Austausch mit Verdi“, so Jan Hendrik Unger, kaufmännischer Direktor der LWL- Einrichtungen Marsberg, „Die Versorgung der Menschen in unseren Einrichtungen ist garantiert.“ Auch Bürgermeister Thomas Schröder erwartet am Montag keine Störungen in den täglichen Abläufen: „Ich gehe nach den derzeitigen Erkenntnissen davon aus, dass die Stadtverwaltung ohne große Einschränkungen arbeitsfähig sein wird.“ Es sei jedoch möglich, dass es in anderen städtischen Einrichtungen wie den städtischen Kindertagesstätten zu Einschränkungen im Betrieb kommt. Zu diesen zählen das Familienzentrum Erlinghausen sowie die Kindergärten Giershagen und Meerhof. Eine Notbetreuung sei Thomas Schröder zufolge aber in jedem Fall gewährleistet.