Essentho. ABC-Einsatz im Raum Marsberg: Rund 10.000 Liter Gülle sind nach Schätzungen der Feuerwehr auf einem Bauernhof in Essentho ausgetreten.
Zu einem größeren ABC-Einsatz wurden am Samstag Feuerwehr-Einheiten aus dem gesamten Stadtgebiet nach Essentho alarmiert: Auf einem landwirtschaftlichen Anwesen war eine größere Menge Gülle ausgetreten und hatte sich über einen Feldweg in Richtung Ortsmitte ausgebreitet. Gefahr für Bevölkerung und Umwelt bestand nicht.
ABC-Einsatz ausgelöst
Die Feuerwehr: „Unter Beteiligung der Unteren Wasserbehörde des HSK konnten zügig die erforderlichen Einsatzmaßnahmen eingeleitet werden. Gegen 8.30 gab es den ersten Einsatzalarm, zunächst für die Löschgruppe Essentho. Als sich bei der ersten Erkundung zeigte, dass mehrere Kubikmeter Gülle ausgetreten waren, entschied Einsatzleiter Cyrill Stute, weitere Einsatzkräfte anzufordern: Die Alarmierung als ABC-Einsatz stellte dabei sicher, dass ausreichend Personal und die notwendigen Fahrzeuge und Geräte zeitnah und zielgerichtet zur Verfügung standen.
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Alarmiert wurden die Löschgruppen aus Westheim, Oesdorf und Westheim sowie die kommunale ABC-Komponente mit Einsatzkräften aus Marsberg, Giershagen, Bredelar und Beringhausen. Auch die Fachgruppe Drohne und der Führungsstab wurden mitalarmiert. So konnte vor Ort die Einsatzstelle schnell strukturiert und konnten passende Maßnahmen eingeleitet werden.
Unglück passiert beim Umpumpen
Nach ersten Schätzungen waren ca. 10.000 Liter Gülle ausgetreten; der Vorfall ereignete sich beim Umpumpen von Gülle: Beim Umpumpen hatte sich laut Feuerwehr ein Schlauch gelöst, so dass einige Minuten lang unkontrolliert Gülle austrat. Beim Eintreffen der Feuerweh trat jedoch keine weitere Gülle mehr aus, der Eigentümer hatte die Pumpe bereits abschalten können.
Ein Großteil dessen blieb in der unmittelbaren Umgebung des landwirtschaftlichen Betriebs, ein Teil erstreckte sich über zwei Feldwege allerdings bis in den Ortseingang von Essentho in Richtung Meerhof. Etwa 400 Meter Feldweg waren betroffen sowie ein Teil der Fahrbahn Richtung Meerhof. Der Einsatz der Drohne zeigte sich als sehr effektiv, da sehr schnell ein Überblick über die gesamte Einsatzstelle vorlag. Um die ausgetretene Gülle aufzunehmen, wurde Sägespäne eingesetzt, die aus örtlichen Sägewerken zur Einsatzstelle gebracht wurden. Diese wurden auf die Güllespur aufgebracht. Die Einsatzkräfte legten dafür leichte Chemikalienschutzanzüge an, um sich vor Verunreinigung zu schützen. Ferner wurden zwei Gullischächte abgedichtet, um den Eintritt der Gülle in die Kanalisation zu unterbinden.
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Untere Wasserbehörde vor Ort
Mit der Unteren Wasserbehörde des HSK wurde dann das weitere Vorgehen unmittelbar vor Ort abgestimmt: Nachdem der gesamte betroffene Bereich kontrolliert wurde und sichergestellt war, dass keine Gülle in die Kanalisation gelangt war, wurde entschieden, den gesamten verschmutzten Bereich mit Sägemehl abzustreuen. Für die Aufnahme und Entsorgung des Sägemehls zeigte sich der Eigentümer verantwortlich. Das Ordnungsamt der Stadt Marsberg sowie Stadtwerke und Wasserwerk wurden ebenfalls zur Einsatzstelle geschickt und klärten mit Einsatzleitung und Wasserbehörde das weitere Vorgehen ab. Auch von der Feuerwehr Paderborn kam ein Fahrzeug mit Sandsäcken zur Einsatzstelle, das aber nicht benötigt wurde.
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Da Gülle nicht als Gefahrstoff eingestuft ist, mussten keine besonderen Maßnahmen mehr eingeleitet werden. Mit Messgeräten wurde der unmittelbare Bereich der Austrittsstelle sicherheitshalber kontrolliert, es konnten keine Atemgifte festgestellt werden. So konnten um die Mittagszeit die Einsatzkräfte der Feuerwehr nach und nach abrücken und die Einsatzstelle dem Eigentümer übergeben.
Durch das Deutsche Rote Kreuz wurde eine Verpflegung der Einsatzkräfte mit Heißgetränken und belegten Brötchen sichergestellt. Knapp 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK waren unter der Leitung des Leiters der Feuerwehr, Cyrill Stute aus Essentho, im Einsatz.