Brilon/Alme. Lutz Bernsau hat auf Gut Almerfeld das „Hofladen-Portal“ entwickelt. Dort gibt’s regionale Spezialitäten aus ganz Deutschland. So funktioniert’s:

Ob Oregano-Öl aus Oberbayern, Kräutertee aus dem Chiemgau, Mango-Chili-Aufstrich aus Bayern, Strauß-Salami vom Bodensee oder exklusive Seifen aus dem Schwarzwald – der auf Gut Almerfeld lebende Künstler und Projektentwickler Lutz Bernsau hat mit dem „Hofladen-Portal“ einen Online-Marktplatz für landwirtschaftliche Erzeugnisse ins Leben gerufen.

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Online-Bestell-Portal

Ziel ist es, so Lutz Bernsau, „allen Verbrauchern die Möglichkeit zu bieten, schnell und unkompliziert aus allen Regionen Deutschlands zu beziehen.“ Nach einer Testphase soll das 2017 gestartete Projekt nun weiterentwickelt, modernisiert und auf eine breitere und am Markt orientierte Basis gestellt werden. Im Oktober 2022 ist das auf Gut Almerfeld entwickelte Hofladen-Portal durch die Firma Portalo GmbH aus Anröchte übernommen worden. Lutz Bernsau bleibt aber auch weiterhin als Kooperationspartner mit im Boot.

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Besondere Spezialitäten

Ludmila Weiß, Geschäftsführerin der Portalo GmbH erklärt: „Unser Konzept setzt nicht auf industriell gefertigte Produkte, sondern wir verstehen uns als Erzeugerportal, das aus der Landwirtschaft kommt. Unsere Hofläden bieten ausnahmslos selbst erzeugte Produkte.“ Und Lutz Bernsau ergänzt: „Der Verbraucher kann online gezielt nach Produkten oder auch direkt nach Erzeugern suchen. So kann der Kunde zum Beispiel den Schinken, für den er seit seinem Urlaub im bayerischen Wald schwärmt, schnell und einfach wiederfinden, diesen online bestellen und sich bequem nach Hause liefern lassen. So entsteht lediglich ein Transportweg. Unnötige Kühl- und Zwischenlagersituationen werden vermieden. Das Produkt macht sich vom Erzeuger direkt auf den Weg zum Kunden. Regionale und saisonale Lebensmittel reduzieren den Transport- und Lageraufwand entscheidend.“

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So funktioniert’s

Aktuell sind rund 110 Hofläden mit mehr als 2300 Produkten auf dem Portal vertreten. Ziel sei es, dass die Zahl bis Ende des Jahres 2023 auf rund 300 Hofläden anwächst. Jeder Betrieb, der seine Erzeugnisse über die Hofladen-Plattform anbietet, wird in einem Kurzportrait vorgestellt. Für die Aufnahme in den Onlineshop, die Präsentation des eigenen Betriebes und der Produktangebote entstehen für den Hofladenbesitzer noch keine Kosten. „Erst wenn ein Produkt verkauft wird, fällt eine Provision an“, so Ludmila Weiß. Lutz Bernsau erklärt, wie die Bestellung funktioniert: Der Hofladen, der das Produkt anbietet, erhält automatisch eine Auftrags-E-Mail. Der Erzeuger stellt die Bestellung zusammen, verpackt sie und gibt sie in den Versand.

Konsumenten möchten wissen, was im Kühlschrank landet

Nach Angaben des Hofladen-Portals sind in Deutschland rund 100.000 Hofläden registriert. Nach ihrer Erfahrung möchten heutzutage immer mehr Konsumenten wissen, was in ihrem Kühlschrank landet. Die Bedeutung regional und transparent erzeugter Produkte werde immer größer und auch die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Lebensmitteln steige, so die Einschätzung der Plattform-Betreiber. Gleichzeitig hat Ludmila Weiß aber auch festgestellt, dass die finanzielle Lage für Hofladen-Besitzer und Erzeuger immer schwieriger werde und viele deshalb sogar ganz aufgeben. „Unser Ziel ist es, Direkterzeuger zu stärken und die Produktvielfalt zu erhalten. Die Erzeuger legen selbst den Preis für ihre Waren fest. Wir sind die Vermittler und sorgen durch unser Marketing dafür, dass sie im Internet gefunden werden“, sagt Ludmila Weiß.

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Kinder lernen spielerisch

Auf der Hofladen-Plattform gibt es übrigens auch einen Bereich für Kinder. Dort lernen sie viele Dinge rund ums Leben auf dem Land und regionale und saisonale Lebensmittel. Es gibt Bastelideen und Ausmalbilder zum Download und „Kalle Kohldampf“ und seine Freunde vom Bauernhof können bei ihren Abenteuern begleitet werden.

Das Hofladen-Portal ist erreichbar unter: www.hofladen-portal.de