Hochsauerland/Olsberg. Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) sind „die rechte Hand“ des Apothekers. In Olsberg steht eine PTA-Lehranstalt. Was sie zu bieten hat.

Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) sind „die rechte Hand“ des Apothekers. In der Apotheke informieren und beraten sie Patienten bei der Arzneimittelabgabe und stellen Rezepturen her. Die Lehranstalt in Olsberg stellt sich vor und informiert über das Berufsfeld und Zukunftschancen.

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Name der Schule: Lehranstalt für pharmazeutisch technische Assistenten und Assistentinnen des Hochsauerlandkreises
Homepage: www.pta.hochsauerlandkreis.de
Motto: PTA ein Beruf mit Zukunftsperspektive
Schulleiterin: Anne-Katrin Rudolphi

Schulleiterin Anne-Katrin Rudolphi
Schulleiterin Anne-Katrin Rudolphi © PTA Olsberg

Schülerzahl: zur Zeit 51 (maximal 72 Plätze)
Anzahl der „Lehrer“: Vier Apothekerinnen und Apotheker sowie eine Apothekerin als Honorarkraft, außerdem zwei PTA zur Unterstützung im Praktikum
Referendare: keine, eine Apothekerin befindet sich in der Weiterbildung zur Fachapothekerin im Gebiet theoretische und praktische Ausbildung
Zahl der Klassen: 2
Was passiert im Fall des Unterrichtsausfalls? Gibt es nicht, da wir einen Bereitschaftsdienst haben und im Notfall digital unterrichten. In dem zweijährigen Lehrgang müssen 2600 Unterrichtsstunden angeboten werden.
Individuelle Förderung: Bei Bedarf bieten die Lehrer Nachhilfestunden an. Für unsere Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund besteht die die Möglichkeit, an einer schulbegleitenden Sprachförderung (SCHUBS-Programm des HSK) teilzunehmen.
Sprachen: Fachsprache (hier lernt man die vielen pharmazeutischen Fremdwörter) und manchmal ein wenig Englisch im Fach Apothekenpraxis
AGs: Es bilden sich häufig freie Lerngruppen
Schüleraustausch: PTA aus Apotheken, der Industrie oder Krankenhausapotheken werden in den Unterricht eingeladen

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Schwerpunkt/Profile: Neben den bekannten Schulfächern wie Deutsch und Mathe, lernt man bei uns eine Menge über Nutzen und Risiken von Arzneimittel und Medizinprodukte. Im Chemielabor werden Stoffe analysiert, die dann im Galeniklabor zu Arzneimitteln verarbeitet werden. Unsere Schülerinnen und Schüler sind nach der Ausbildung in der Lage, z.B. Kapseln, Salben, Fieberzäpfchen- und Säfte herzustellen und können so auch auf Lieferengpässe reagieren.
Ausstattung/Digitalisierung: Für den theoretischen Unterricht steht ein Klassensatz Ipads zur Verfügung. In der Lehrapotheke können, unterstützt von aktueller Apothekensoftware, Rezeptscanner und -drucker, Beratungsgespräche geübt und auf dem Aktivboard nachverfolgt werden. In den Laboren stehen Laptops mit aktueller Software zur Bearbeitung von Gefahrstoffen oder Rezepturen bereit. Neuerdings identifizieren wir Ausgangsstoffe auch mit einem modernen Nahinfrarotgerät. Natürlich haben wir auch ausreichend Geräte, um die apothekenüblichen Arzneimittel per Hand herzustellen.
Beschreiben Sie bitte die Ausbildung zur PTA: Die Ausbildung dauert zweieinhalb Jahre. Sie umfasst eine zweijährige schulische Ausbildung und anschließend eine halbjährige Ausbildung in einer Apotheke.
Beschreiben bitte Sie das das Berufsbild einer PTA: PTA können in Apotheken, im Krankenhaus, der pharmazeutischen Industrie usw. arbeiten. Die Hauptaufgaben sind die beratungsaktive Abgabe, Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln.
Welche Weiterbildungs-/Karrieremöglichkeit gibt es in dem Berufsfeld? Es werden Weiterbildungen zur Fach-PTA in verschiedenen Fachbereichen, wie z.B. Allgemeinpharmazie, Naturheilverfahren, Homöopathie, Dermopharmazie u.v.m. angeboten. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung und Berufserfahrung stehen PTA einige berufsverwandte Studiengänge – teils auch ohne Abitur- offen. (Beispiele: Pharmazie, Bioanalytik, Medizinökonomie…)
Welche Voraussetzung (Schulabschluss) muss ein Interessent/eine Interessentin mitbringen? Mittlerer Schulabschluss oder Hauptschulabschluss mit dem Nachweis einer erfolgreich abgeschlossenen mindestens zweijährigen Berufsausbildung.

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Was macht Ihre Schule besonders? Wir sind eine kleine eigenständige Schule in Trägerschaft des HSK mit familiärem Klima und profitieren von der Kooperation mit dem Berufskolleg Olsberg, dessen gut ausgestattete Labore wir mitnutzen können. Bei uns unterrichtet Fachpersonal mit Bezug zur Praxis und einer Weiterbildung im Bereich der theoretischen und praktischen Ausbildung. Der Kontakt zur den Apotheken im HSK ist uns wichtig. Bei uns laufen Stellengesuche und -angebote zusammen. Viele Apotheken sind im Förderverein der Schule und ermöglichen uns neben Ausstattungsgegenständen auch Begleitliteratur und Klassenfahrten für die Schülerinnen und Schüler . Durch das aktuelle Förderprogramm vom Land NRW besteht Schulgeldfreiheit.
Was erwarten Sie von Ihren Schülerinnen und Schülern? Der PTA Beruf erfordert Offenheit, Einfühlvermögen und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit gesunden und kranken Menschen. Sprachkenntnisse (mindestens B2) sind hierfür besonders erforderlich. Außerdem sollten sich unsere SUS auf naturwissenschaftliche Inhalte einlassen. Grundkenntnisse sind hilfreich, aber keine Bedingung. Spaß am Kochen ist eine gute Voraussetzung für das „Salbenrühren“. Klümpchen oder Haare im Produkt sind in beiden Bereichen unerwünscht.
Was dürfen Schülerinnen und Schüler von Ihrer Schule erwarten? Wir begleiten unsere Schülerinnen und Schüler von Beginn der Ausbildung bis ins Berufsleben und gern auch darüber hinaus. Am Ende der Ausbildung steht ein abwechslungsreicher, gefragter Beruf mit Zukunftsperspektiven im HSK und im ganzen Bundesgebiet.