Brilon. Was passiert, wenn der Strom ausfällt? In Zukunft sollen exponierte Gebäude für den Notfall vorbereitet werden. Welche das sind:

Die Energiekrise zwingt die Städte und Gemeinden zu immer weitreichenden Maßnahmen, auch die Stadt Brilon setzt sich intensiv mit der Thematik auseinander. War ein möglicher Blackout des Stromnetzes für lange Zeit kein drängendes Problem, sieht das mittlerweile anders aus.

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Zwar hält die Bundesnetzagentur einen großflächigen und andauernden Stromausfall immer noch als unwahrscheinlich an und kommt zu diesem Schluss: „Die Versorgungssituation kann im kommenden Winter aus vielfältigen Gründen angespannt sein. Gründe sind die Gasversorgung, aber auch die Frage, wie sich die angespannte Lage auf dem französischen Energiemarkt auswirkt und welche Kraftwerke in Europa insgesamt im Winter verfügbar sind. Selbst im schlechtesten untersuchten Szenario ist aber nicht mit einem Blackout zu rechnen“, so die Agentur. Durch die angespannte Lage auf dem Gasmarkt steige die Möglichkeit eines Ausfalls zumindest theoretisch.

Stromausfälle treten immer wieder auf

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Kurze Stromausfälle können immer wieder auftreten, erklärt die Bundesnetzagentur. Sie seien regional begrenzt und hielten in der Regel nur wenige Minuten oder Stunden an. Problematischer werde es, wenn wichtige Strom- oder Hochspannungsleitungen beschädigt oder zerstört würden und der Strom flächendeckend und langanhaltend ausfalle. Betroffen seien dann nicht nur Haushalte, sondern auch Unternehmen, Krankenhäuser, Schulen und alle anderen Stromempfänger. Anlass für sogenannte „Blackouts“ seien insbesondere schlechte Wetterbedingungen wie Stürme, Gewitter oder auch heftigen Schneefall: Strom- oder Hochspannungsleitungen würden beschädigt oder zerstört. Ein längerer und flächendeckender Stromausfall sei die Folge. Aber auch ein punktuell zu hoher Stromverbrauch könne zu einem Stromausfall führen: Beispielsweise, wenn viele Haushalte Heizlüfter oder Elektroheizungen nutzen, um in der aktuellen Situation Gas zu sparen.

Feuerwehrhäuser und Rathaus als Notfallstandort

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Deswegen bereitet sich auch die Stadt Brilon auf einen Stromausfall vor, indem sie Standorte ausweist, die für die Einwohner der Kurstadt in Zukunft der erste Anlaufpunkt bei einem Notfall sein sollen. Diese Punkte können von der Bevölkerung angelaufen werden, in Notfällen, in denen die allgemeinen Kommunikationsmittel (z.B. Telefon, Handy, oder Rundfunk) nicht zur Verfügung stehen. An diesen Infopunkten werden Informationen über die Notfalllage herausgegeben, bzw. können Notfälle gemeldet werden, teilt die Stadt auf Anfrage der Westfalenpost mit. In der Kernstadt Brilon sei dieser Punkt am Rathaus geplant, in der Ortsteilen an den Feuerwehrgerätehäusern. Für die Ortsteile, in denen es keine Löschgruppe oder ein Feuerwehrgerätehaus gebe, werde derzeit eine Lösung erarbeitet.

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Darüber hinaus hat die Bundesnetzagentur auch Tipps für private Haushalte, sollte doch einmal ein Notfall auftreten: „Bei einem Stromausfall ist es zum Beispiel wichtig, Lebensmittelvorräte, Wasser, Taschenlampen, Batterien und Kerzen im Haus zu haben. Außerdem sollten Akkus an zum Beispiel Laptops und Handys stets geladen sein oder man sollte über Ersatzakkus oder eine Powerbank verfügen“, so die Ratschläge der Bundesnetzagentur.