Meerhof. Wegen Eisglätte hat sich ein Lkw auf der A44 bei Marsberg überschlagen. 60 Feuerwehrleute waren fast den gesamten Sonntag im Einsatz.

Zu einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn 44 zwischen den Anschlussstellen Lichtenau und Marsberg mussten am frühen Sonntagmorgen die Feuerwehren aus Meerhof, Essentho, Oesdorf und Marsberg ausrücken. Wie schon am Sonntag zuvor waren widrige Witterungsverhältnisse die Ursache, spiegelglatte Fahrbahnen sorgten für mehrere Unfälle. Herausragend: Auf der A44 hatte sich ein Lkw überschlagen und war in den Straßengraben geraten. Der Fahrer wurde nur leicht verletzt, die Autobahn war aber bis in den späten Sonntagabend hinein gesperrt.

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Glätte auch für die Retter gefährlich

Zum Unfallhergang: Bereits gegen 7 Uhr morgens wurden die Feuerwehren auf die A44 gerufen. Der Lkw war auf spiegelglatter Fahrbahn von der Straße abgekommen und lag im Straßengraben. Gemäß Alarmmeldung war der Fahrer nicht eingeklemmt und bereits aus dem Unfallfahrzeug befreit. „Trotzdem gestaltete sich der Einsatz sehr aufwändig und langwierig“, so der stellvertretene Feuerwehrsprecher Ralph Pohle. Aufgrund der Glätte gestaltete sich die Anfahrt der Einsatzkräfte schwierig. Der verunfallte Lkw hatte sich zudem komplett überschlagen und hatte bei dem Unfall einen Großteil seiner Ladung, mehrere Paletten Obst, verloren.

Kurz vor sieben Uhr kommt ein 63-jähriger Sattelzug-Fahrer aus Polen aufgrund von Blitzeis zwischen den Anschlussstellen Lichtenau und Marsberg in Richtung Kassel ins Schleudern. Der Sattelzug prallt gegen die rechte Seitenschutzplanke und kam nach ungefähr weiteren 100 Metern rechts von der Fahrbahn ab, überschlägt sich und landet auf dem Dach.
Kurz vor sieben Uhr kommt ein 63-jähriger Sattelzug-Fahrer aus Polen aufgrund von Blitzeis zwischen den Anschlussstellen Lichtenau und Marsberg in Richtung Kassel ins Schleudern. Der Sattelzug prallt gegen die rechte Seitenschutzplanke und kam nach ungefähr weiteren 100 Metern rechts von der Fahrbahn ab, überschlägt sich und landet auf dem Dach. © WP | Polizei

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Seitens der Feuerwehr wurden Unfallstelle und Unfallfahrzeug abgesichert. Ferner wurden auslaufende Betriebsstoffe aufgenommen und Lkw-Diesel aus dem Tank des Fahrzeugs umgepumpt. Aus der unfallbeschädigten Sattelzugmaschine waren geschätzt 800 Liter Dieselkraftstoff in das Erdreich entwichen. Die Untere Wasserbehörde wurde verständigt und beauftragte anschließend das Auskoffern der Unfallstelle, um weitere Schäden an der Umwelt zu vermeiden. Für die Bergung des Lastwagens wurde ein Spezialunternehmen angefordert. Dieses stellte das Lkw-Wrack zunächst wieder auf die Reifen, bevor es auf einen Tieflader verladen werden konnte. Die Feuerwehr unterstützte dabei.

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Kälte beeinträchtigte Rettungsarbeiten – Rotes Kreuz stellte Zelt auf

Aufgrund der Kälte und des mehrere Stunden dauernden Einsatzes wurde das Deutsche Rote Kreuz angefordert, um die Einsatzkräfte mit Heißgetränken zu versorgen; ebenfalls wurden Zelte aufgestellt, in denen sich die Einsatzkräfte aufwärmen konnten. Der Fahrer des Lkw wurde nach Sichtung durch den Rettungsdienst nur leicht verletzt und kam ins Krankenhaus nach Marsberg.

Zu einem schweren Verkehrsunfall auf der A44 zwischen den Anschlussstellen Lichtenau und Marsberg mussten am frühen Sonntagmorgen die Feuerwehren aus Meerhof, Essentho, Oesdorf und Marsberg ausrücken.
Zu einem schweren Verkehrsunfall auf der A44 zwischen den Anschlussstellen Lichtenau und Marsberg mussten am frühen Sonntagmorgen die Feuerwehren aus Meerhof, Essentho, Oesdorf und Marsberg ausrücken. © WP | Feuerwehr Marsberg/wp

60 Einsatzkräfte

Fazit: Knapp 60 Einsatzkräfte aus den Einheiten Meerhof, Essentho, Oesdorf und Marsberg waren im Einsatz. Ferner besetzte die Löschgruppe Westheim zwischenzeitlich das dortige Gerätehaus für die Sicherstellung des Grundschutzes im Marsberger Norden.

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Die Autobahn in Richtung Kassel war bis etwa 22 Uhr am Sonntagabend gesperrt. Zeitweise entstand ein Rückstau von bis zu drei Kilometern. Der Gesamtsachschaden wird auf circa 150.000 Euro geschätzt. Der Einsatz der Feuerwehr unter Leitung des Leiters der Feuerwehr Marsberg, Cyrill Stute, erstreckte sich ebenfalls über mehrere Stunden.