Brilon. Eine Frau aus Brilon erzählt: „Ohne Unterstützung durch den Warenkorb könnte ich am Monatsende wahrscheinlich nur noch Nudeln mit Ketchup essen.“

Für Sabine ist der Warenkorb des Caritasverbandes Brilon seit vielen Jahren enorm wichtig: „Ich bin sehr dankbar, dass es dieses Angebot gibt. Sonst würde ich nicht über die Runden kommen, obwohl ich grundsätzlich sehr sparsam lebe und einkaufe. Früher war es finanziell schwierig für mich, weil ich alleinerziehend mit drei kleinen Kindern war, heute vor allem, weil die Preise so gestiegen sind“, erzählt die 59-Jährige.

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Alleinerziehend mit drei Kindern

Seit vielen Jahren ist Sabine schon Warenkorb-Kundin. Noch gut erinnert sie sich an die Zeit, als sie allein drei kleine Kinder versorgen musste. „Das waren harte Jahre, auch für die Kinder. Bei uns zu Hause fehlte es an vielem, was andere ganz selbstverständlich hatten. Damals hätten die Kinder zum Beispiel gerne Gameboys gehabt. Das war aber natürlich bei uns nicht drin“, erklärt die Brilonerin. Deshalb sei es für sie immer sehr wichtig gewesen, über den Warenkorb Lebensmittel, vor allem auch frisches Obst und Gemüse und Milchprodukte zu bekommen. Das habe die Haushaltskasse sehr entlastet.

Bis zur Geburt der Kinder habe sie gearbeitet und Geld verdient, erinnert sich Sabine, die gelernte Hauswirtschafterin ist. Doch allein mit drei Kindern sei es schwierig geworden: „Ich habe stundenweise in verschiedenen Jobs gearbeitet, in der Pflege, im Putz-Service oder auch in Heimarbeit. Es war mir immer sehr wichtig, so gut es geht, finanziell selbst für uns zu sorgen, aber ich war sehr eingeschränkt, weil die Kinder ja auch betreut werden mussten.“ Die Kinder sind heute längst erwachsenen und so konnte Sabine in den vergangenen Jahren wieder mehr arbeiten. Auch bei der Caritas in Brilon war sie einige Zeit beschäftigt, musste aber aus gesundheitlichen Gründen schließlich ganz aufhören zu arbeiten.

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Wichtige Anlaufstelle

„Ich bekomme nur eine sehr mickerige Rente. Davon allein könnte ich nicht leben. Deshalb ist der Warenkorb für mich eine so wichtige Anlaufstelle“, sagt Sabine. Alle drei Wochen kann sie sich dort mit Grundnahrungsmitteln versorgen und muss pro Einkauf dafür lediglich einen Euro zahlen. Was sie darüber hinaus benötigt, muss sie ganz normal im Supermarkt besorgen, was angesichts der aktuellen Preisentwicklung die finanzielle Lage gerade für Menschen mit wenig Geld noch verschärft. Die Brilonerin beschreibt ihre Situation so: „Gerade jetzt, wo die Preise so gestiegen sind, ist die Versorgung durch den Warenkorb sehr wichtig für mich. Ein Beispiel, wie die Preise zurzeit steigen, ist der Kochkäse mit Kümmel, den ich sehr gerne esse. Früher hat die Packung 99 Cent gekostet. Jetzt sind es 1,89 Euro. Und so geht das ja mit vielen Dingen, auch zum Beispiel mit den Stromkosten. Statt 70 Euro muss ich jetzt über 100 Euro Abschlag bezahlen. Ohne die Unterstützung durch den Warenkorb könnte ich am Monatsende wahrscheinlich nur noch Nudeln mit Ketchup essen.“

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Kurs: Gut und günstig kochen

Sabine erzählt, dass sie immer sehr gut überlege, was sie einkaufen könne. Dabei achte sie auf Sonderangebote, vergleiche Packungsgrößen und kaufe nur das ein, was sie tatsächlich brauche. Sie hat die Erfahrung gemacht: „Wenn man planlos einkauft, kommt man in Teufels Küche.“ Deshalb gehe sie immer mit Zettel los und versuche Fertiggerichte zu vermeiden, zumal die in der Regel sehr teuer seien. Beim Warenkorb bekomme sie immer Obst, Gemüse und Kartoffeln, so dass sie sich viele Gerichte frisch zubereiten könne. Sehr geholfen haben ihr übrigens die über die Caritas angebotenen Kochkurse, in denen man lernt, gut und günstig zu kochen. „Ich finde, das ist eine super Sache. Man lernt dort, mit wenig Geld etwas Leckeres und Gesundes zu kochen.“ Aber natürlich freut sich die Brilonerin, wenn es über die Grundnahrungsmittel hinaus, beim Warenkorb auch mal etwas Besonderes gibt: Kaffee zum Beispiel, Pralinen, besondere Süßigkeiten oder Fischfilet.

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Zum Abschluss hat die 59-Jährige einen Wunsch, den sicher viele haben, die einen der Warenkorb-Angebote nutzen: Sie wünscht sich, dass es diese Hilfe auch in Zukunft für alle Menschen gibt, die sonst nicht über die Runden kommen würden.