Winterberg. Nach kurzer Zeit räumt Tourismusförderer Christian Klose seinen Posten. Jetzt hat die Stadt die Gründe präzisiert. Das muss der Nachfolger können:
Das kam für den der Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft (WTW), Winfried Borgmann, überraschend. Wie die WP bereits berichtete, räumt Tourismusförderer Christian Klose Ende des Jahres nach nur anderthalb Jahren seinen Posten. Eine Entscheidung, die Klose wohl für sich selbst getroffen habe, berichtet Borgmann. Laut ihm habe es auf Basis unterschiedlicher Ansichten, Haltungen und Werte bei bestimmten Sachverhalten unterschiedliche Bewertung gegeben. Trotzdem habe Borgmann nicht mit einer Kündigung Kloses gerechnet: „Ich war von seiner konsequenten Entscheidung überrascht, kann aber seine Beweggründe nachvollziehen“, sagt der Geschäftsführer.
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Das sagt die Stadt
Und auch die Stadtverwaltung Winterberg äußert sich: Klose habe den Job in einer Zeit übernommen, in der es darum ging, den Tourismus nach der langen Zeit der Pandemie schnell wieder auf Kurs zu bringen, schreibt die Pressesprecherin der Stadt Winterberg, Rabea Kappen. Eines der Schlüsselprojekte, die Christian Klose in dieser Zeit verantwortet habe, sei die Fortschreibung des Tourismuskonzeptes gewesen.
Gemeinsam mit Akteuren aus dem Tourismus und Bürgerinnen und Bürgern seien Vorschläge und Ideen gesammelt worden, um die Ferienregion Winterberg/Hallenberg qualitativ und nachhaltig weiterzuentwickeln. Dies sei ein wichtiger Prozess, der immer und fortlaufend zu den Kernaufgaben der Winterberg Touristik und Wirtschaft zähle, so Kappen.
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Trennung nach intensiven Gespräch
Der Grund für die Trennung von Klose und der WTW: „Intensive Gespräche insbesondere über die zukünftige Ausrichtung und Konzeption des Tourismus in der Ferienregion Winterberg mit Hallenberg haben gezeigt, dass es hinsichtlich der Priorisierung von Projekten und deren Inhalten wie beispielsweise beim Thema der digitalen Entwicklung oder der Förderung der Tourismus-Akzeptanz insgesamt unterschiedliche Auffassungen gab“, schreibt Kappen. Trotzdem sei die Trennung sehr kurzfristig erfolgt. Erst in der vergangenen Woche habe es ein intensives und ergebnisorientiertes Gespräch mit Christian Klose über die zukünftige Ausrichtung und Konzeption des Tourismus gegeben. Danach habe Klose mitgeteilt, dass er aus persönlichen Gründen die WTW verlassen und sich einer neuen beruflichen Herausforderung stellen möchte.
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Das muss der Klose-Nachfolger können
Jetzt sei man auf der Suche nach einem Nachfolger: Man werde den Blick nun nach vorne richten und die Personal-Akquise für die Nachfolge gründlich und intensiv vorantreiben. „Wir sind zuversichtlich, den richtigen Mann oder die richtige Frau für diese attraktive Position zu finden“, so Kappen. Der Bewerber sollte eine mehrjährige Erfahrung und Kompetenzen im Destinationsmanagement und -marketing mitbringen. Gefordert seien ferner ein sogenanntes „digitales Mindset“ und umfassende Kenntnisse sowie Erfahrungen im Outdoor- und Aktivtourismus. Dies gelte besonders für den Wintertourismus. „Wir erwarten ein hohes Maß an intrinsischer Motivation und Eigeninitiative, Innovationskraft und Kreativität, Ideenreichtum und Begeisterungsfähigkeit sowie zeitliche Flexibilität bei der Gestaltung des beruflichen Alltags.“ Es seien zudem betriebswirtschaftliche und organisatorische Fähigkeiten gefragt, um die aufgebauten Netzwerke Winterbergs optimal zu nutzen sowie auszubauen und zu pflegen. Wünschenswert zudem: Kenntnisse im Gesundheitstourismus sowie im Kur- und Bäderwesen. Die Ferienregion Winterberg mit Hallenberg habe sich, laut Stadt, in den vergangenen 15 Jahren enorm und äußerst erfolgreich entwickelt. Die Region verfüge über eine „starkes Fundament an touristischen Kernthemen.
Mit Blick auf das Tourismuskonzept habe sich die WTW personell und inhaltlich „sehr gut aufgestellt“. Die diversen Schlüsselprojekte in den jeweiligen Erlebnisprofilen würden nun Schritt für Schritt von den jeweiligen Produktmanagerinnen umgesetzt. Zudem laufe der Optimierungsprozess mit der Erarbeitung weiterer Maßnahmen kontinuierlich weiter. Christian Klose selbst wollte sich gegenüber der WP nicht äußern.