Marsberg. Im Sektor Bildung spielt auch er eine Schlüsselrolle: Uwe Scholand gibt Einblicke in den Alltag eines Hausmeisters an einer Marsberger Schule.

Mit der Serie „Zahlen bitte“ wirft die Westfalenpost einen Blick auf den kommunalen Haushalt, heute geht es in die Sekundarschule nach Marsberg. Etwas mehr als zwei Millionen Euro des kommunalen Haushalts fließen in den Sektor Bildung, über die Hälfte dieser Mittel werden für Sach- und Dienstleistungen benötigt. Unter diese fallen auch die Verwaltung und Instandhaltung von öffentlichen Bildungseinrichtungen, Schulen und Kitas - ein Aufgabenbereich, der nicht nur finanziell hohe Aufwendungen fordert. Auch personell kann die Bewältigung dieser Aufgaben eine Herausforderung sein. Eine Schlüsselfigur dabei ist der Hausmeister. Die Westfalenpost durfte Uwe Scholand über die Schulter gucken, der am Teilstandort Trift 33 der SekundarschuleMarsberg nach dem Rechten sieht.

Der Beruf hat sich verändert

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Wenn er seine Tätigkeit beschreiben soll, muss Uwe Scholand lachen: „Es kommt keine Langeweile auf!“ Das Aufgabenfeld des Hausmeisters ist so vielseitig, dass er es nicht in einem Satz zusammenfassen kann: „Also, für gewöhnlich beginne ich morgens damit, aufzuschließen und einen Kontrollgang zu machen.“ Ab dann gestalten sich die Tage aber sehr abwechslungsreich: „Für Veranstaltungen wird dann zum Beispiel die Aula vorbereitet oder ich räume nach einer stattgefundenen Veranstaltung auf.“ Er pflegt die Gebäude und die Außenanlagen, im Winter streut er das Salz. Wenn etwas kaputt gehe, sorgt er für die Reparatur oder einen Ersatz. Auch bei größeren Reparaturangelegenheiten ist er immer der Ansprechpartner für die beauftragten Firmen. Häufig ist er auch unterwegs auf Botengängen ins Rathaus und organisiert die Kommunikation mit der Stadt Marsberg. Wenn eine der Schultoiletten verstopft ist, kümmert er sich auch darum, und wenn sich in der Pausenhalle ein Kind übergeben muss, holt er Eimer und Lappen: „Man darf nicht empfindlich sein. Da kommen ganz unterschiedliche Dinge auf einen zu.“ Häufig werden die Räumlichkeiten auch abends noch genutzt, zum Beispiel für Sitzungen der Volkshochschule oder der Feuerwehr. Auch dann ist er immer mit vor Ort.

Die Gebäude, für die er verantwortlich ist, kennt er wie seine Westentasche: „Man kennt die Geräte und die Örtlichkeiten irgendwann und merkt bei dem Kontrollgang sofort, wenn etwas nicht stimmt.“ Etwa ein Jahr dauere es, um ein Gebäude richtig kennenzulernen: „Da hat man dann sehr viel Erfahrung.“ Schon seit 22 Jahren ist er als Hausmeister tätig, an verschiedenen Schulen in Marsberg. Der Beruf habe sich aber sehr verändert. „Früher hatte man mehr Zeit für alles“, erzählt Uwe Scholand. Der Alltag in der Schule sei heute häufig hektisch: „Da geht die Schulzeit dann bis c.a. 15 Uhr, das ist für Schüler und Lehrer sehr anstrengend. Früher war es hier nachmittags ruhiger.“ Auch der kollegiale Umgang habe sich sehr verändert: „Früher saß der Hausmeister auch mit im Lehrerzimmer. Das ist heute etwas schade, man hat wenig Kontakt und das Persönliche ist nicht mehr da.“

Talent zur Selbstorganisation ist gefragt

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Seinen Beruf liebt Uwe Scholand aber trotzdem, vor allem die Abwechslung: „Kein Tag sieht gleich aus, da ist kein stupider Routineablauf. Es gibt ständig neue Aufgaben, das ist sehr schön.“ Viel zu tun gibt es immer und die Tage sind in der Regel geschäftig. Deshalb genießt er auch besonders die kleinen Pausen, in denen er Zeit für eine Tasse Kaffee findet. Seit es in Marsberg einen „Hausmeisterpool“ gibt, in welchem sich alle Fachkollegen kennen, sei vor allem das Organisatorische leichter geworden: „Da können wir uns ganz schnell gegenseitig vertreten, wenn mal einer ausfällt. Gerade bei der Urlaubsplanung ist das sehr hilfreich.“

Das vielseitige Aufgabenfeld eines Hausmeisters setzt eine große Bandbreite an Fähigkeiten voraus. „In jedem Fall benötigt man handwerkliche Fähigkeiten“, schildert Uwe Scholand. Die meisten Hausmeister der Stadt Marsberg besitzen eine handwerkliche bzw. eine elektrotechnische Ausbildung. Man müsse aber auch eine persönliche Eignung haben, häufig ist Einfühlungsvermögen gefragt: „Man kommt ja auch viel in Kontakt mit den Kindern. Da muss man Geduld haben und darf sich nicht auf die Palme bringen lassen.“ Wichtig sei es außerdem, sich selbst gut organisieren zu können: „Man muss seinen Tag selbst strukturieren und bei den verschiedenen Aufgaben den Überblick behalten. Man muss auch ein wenig flexibel sein und manchmal improvisieren.“