Olsberg. Nach dem Großbrand vor etwa einem Jahr wird das Aqua Olsberg wieder aufgebaut. Erste Bilder zeigen nun exklusiv, welchen Luxus Besucher erwartet.
Es gibt konkrete Pläne für das Aqua Olsberg – und davon gleich zwei. Im Olsberger Rat hat das Architekturbüro Passgang aus Lippstadt nun zwei Konzepte zum Wiederaufbau des Aqua Olsberg vorgestellt. Grundriss und Impressionen sehen edel aus und beeindrucken die Olsberger Politiker– allerdings stehen nun Baukosten von mehreren Millionen Euro im Raum. Bürgermeister Fischer mahnt, man müsse sich Zeit lassen um eine Entscheidung gut zu durchdenken.
Grüner, ruhiger und edler: So soll das Aqua Olsberg innen aussehen
Es soll grüner werden, ruhiger, mit viel Holz, edlen Materialien und mit einem Fokus auf das Solebad. Bernd Passgang, Architekt aus Lippstadt, hat schon Erfahrungen im Bau von Solebädern wie das Aqua Olsberg es vor dem Großbrand noch war. Gemeinsam mit seinem Team hat er zwei Konzepte für Olsberg entwickelt. Maßgebliche Vorgaben waren seitens der Politik schon diskutiert worden: Komplette Barrierefreiheit, Aktivierung der Gesamtfläche und eine Neustrukturierung der Bäder. Unter diesen Gesichtspunkten hat Bernd Passgang nun seine Ideen vorgestellt.
Für beide Konzepte gilt, dass der Eingangsbereich des Bades deutlich erkennbar und sofort einladend sein solle. „Er muss ins Gebäude ziehen und dient als Wetterschutz, soll aber auch besonders betonen, das etwas Besonderes hinter dem Eingang passieren wird“, erklärt Passgang. Die Empfangssituation sei sehr kritisch gewesen, jetzt soll sie verlegt und aufgewertet werden – durch viel Holz, Licht und Grün sowie einer dreiseitig geöffneten Erreichbarkeit. Passgang: „Das soll für alle eine Anlaufstelle sein.“ Auch die Gastronomie soll mit ähnlichem Design aufgewertet werden.
Freizeitbad im Innenbereich bleibt erhalten, außen wird darauf verzichtet
Das Freizeitbad im Innenraum soll erhalten bleiben. „Wir wollen mit indirektem Licht und einer neuen Farbgestaltung arbeiten, um das Bad aufzuwerten“, so Passgang. Das Solebad soll innen und außen zusammengefasst werden. Passgang und sein Team rücken zudem den Kneipp-Aspekt in den Vordergrund. „Mitunter hatte das Bad vorher eine Schlachthofatmosphäre, dabei soll Kneipp etwas schönes und angenehmes sein.“ Fußbäder sollen also beleuchtet, das Design des gesamten Solebads modernisiert werden, es soll viel warmes Holz geben und Kabinen sollen für ein ungestörtes Entspannen sorgen. Im Außenbereich soll es Kneipp-Anwendungen wie einen Pfad geben. Passgang will auch den Bereich für Anwendungen wie Massagen ausbauen – und aus dem Keller herausholen. Mit intransparenten Fenstern soll Tageslicht für Wohlfühlatmosphäre sorgen. Für die Saunalandschaft will er das Thema Sauerlandhäuser aufnehmen - und hat Saunahütten dafür vorgesehen, mit spitzen Dächern und hohen Glasfronten mit einem Schwimmteich und einem Ruhehäuschen. Auch an die kleinen Gäste denkt Passgang: In direkter Nähe des Freizeitbades soll es ein Spielbecken geben, das auch das Element Wasser für Kinder begreifbarer machen werde. Wegfallen soll allerdings bei beiden Konzepten das Freizeitbad im Außenbereich.
Das Solebad wird unterschiedlich aussehen
Zwischen den Konzepten gibt es einige Unterschiede, wie beim Solebad. Bei beiden Konzepten soll das alte Solebecken erhalten bleiben. Die Größen des Beckens unterscheiden sich allerdings, wie die Pläne des Architekten zeigen.
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Zum Schluss seiner Präsentation kommt Passgang auf die Kosten zu sprechen – und Gemurmel wird im Olsberger Rat laut. Denn Konzept eins soll rund 14 Millionen, Konzept zwei rund 17 Millionen Euro kosten (Rund 9 Millionen entfallen auf die Baukosten, 3 Millionen auf den Außenbereich, 800.000 Euro auf die Inneneinrichtung). Ein Betrag, der weit über die schätzungsweise 2 Millionen Euro hinausgeht, die der Kämmerer der Stadt von der Versicherung nach dem Brand erwartet.
Bürgermeister betont, man müsse die Entscheidung gut abwägen
Wolfgang Fischer betont, dass er Entwurf alle Kriterien enthalte, die die Politik vorgegeben habe. Komplette Barrierefreiheit, Kneipp-Anwendungen. Er gibt zu Bedenken, dass die Baukosten nicht die alles entscheidende Maßgabe sei, denn man müsse schlussendlich sehen, ob auch der Betrieb zu finanzieren sei. Elisabeth Nieder betont, dadurch dass das Bad gesundheitliche Aspekte in den Fokus rücke, könne man auf eine Förderung – im besten Fall von bis zu 95 Prozent der Kosten – hoffen. Auf Bedenken, dass für Kinder gerade auch mit dem Wegfall des Freibades nur wenig Spielraum im Entwurf für das neue Aqua Olsberg sei, betont Fischer mit Unterstützung einiger Ratsmitglieder, dass man sich auf die Hauptklientel konzentrieren müsse. Elisabeth Nieder ergänzt, man habe durch Befragungen feststellen können, dass das Freibad im Jahr von höchstens 3000 Menschen genutzt würde. Eine geringe Anzahl, die einen Wegfall berechtigen würde.
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Eine Entscheidung für eines der beiden Konzepte will die Politik noch nicht treffen. Der Rat nimmt die Entwürfe zur Kenntnis und wird diese vorerst in den Fraktionen besprechen.