Brilon. Der Bilstein bei Brilon hat seine „Wächter“ zurück: Nachdem ein Orkan an der Landmarke gerüttelt hatte, stehen dort wieder fünf Douglasienriesen.
Es hat doch etwas gefehlt da oben auf dem Bilstein. Und es ist erstaunlich, wie ganz anders die Kuppe wirkt, wenn man gerade jetzt in der Wanderzeit dort oben die Aussicht genießt – und die Landmarke im Blick hat: Für rund 9000 Euro, so die Stadt, hat die Zimmerei Kersting im Auftrag der Kommune im Sommer wieder eine Landmarke auf dem Bilstein gesetzt. Es sind fünf Douglasienstämme, die ganz bewusst in natura belassen und nicht lackiert wurden.
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16 Meter lange Stämme
„Die Stämme sind knapp 16 Meter lang und haben unten einen Durchmesser von 60 Zentimetern. Sie stecken in Metallschuhen, die vorher auch schon dort genutzt wurden. Douglasie ist recht witterungsbeständig“, sagt Rainer Manereck von der Zimmerei Kersting. Mit einem Teleskoplader wurden die wuchtigen Teile von der Fachfirma aus Nehden nach oben befördert und nach und nach aufgestellt.
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Die Stadt Brilon und ihre Landmarken: Nachdem bereits das Kyrill-Tor bei Gudenhagen erneuert werden musste, hatte im Februar 2020 einer der mächtigen, rund 20 Meter hohen Fichtenstämme das Zeitliche gesegnet. Damals stand die Stadt vor der Frage. Neues Stangen-Rondell aus Holz oder lieber Stahlrohre. Bei der Preisgegenüberstellung war die Metallvariante fast doppelt so teuer wie die Holzversion, die nun auch zum Tragen gekommen ist.
Zur Erinnerung: Im Rahmen ihrer „Regionale 2013“-Projekte hatte die Stadt Brilon die von „Kyrill“ kahlgeschlagene Nordflanke des Bilsteins touristisch aufwerten lassen. Neben dem „Trailground“ legte sie dort einen Wanderweg an, den Themenweg „Geologischer Sprung“ mit eben diesen Landmarken. Die WP vor zwei Jahren: „146.000 Euro waren dafür 2014 im Haushaltsplan an Kosten veranschlagt, 116.899 Euro gab es als Zuschuss - und deshalb ist die Stadt zur Sanierung in der Pflicht. 25 Jahre, so Beigeordneter Reinhold Huxoll damals auf Anfrage der WP, müsse die Stadt den Förderzweck gewährleisten. Im Frühjahr 2015 hatte die Aussichtsplattform ihren baubehördlichen Segen erhalten, kaum drei Jahre später - kurz zuvor war Orkan „Friederike“ übers Land gedonnert - war einer der Stämme abgebrochen.
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Angeregt hatte die Aussichtsplattform der Briloner Heimatbund Semper Idem. Die weite Sicht, die der Bilstein hinein ins Waldecker Land bot, wusste die Stadt Brilon bereits im Mittelalter zu nutzen. Auf der Berg legte sie einen Wachturm an. Diente die Fernsicht früher dem Schutz der Stadt und ihrer Bürger, so gilt der Blick heute einer erdgeschichtlichen Besonderheit der Region: dem Diabas des Bilsteins und den Kalkkuppen der Briloner Hochfläche.