Thülen. Nach dem Aus für die Dorfkneipe Thülen soll ein neuer Treffpunkt entstehen, der vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bieten wird. Das ist geplant:

Es soll ein Ort werden, an dem sich die Vereine treffen, die Karnevals-Wagenbauer werkeln, Versammlungen oder auch ein Beerdigungskaffee stattfinden können - in Thülen soll ein neues Dorfgemeinschaftshaus entstehen. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten auf der freien Fläche im Ortskern starten.

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

Gemeinschaftsprojekt aller Vereine

Ortsvorsteher Johannes Becker freut sich, dass das Gemeinschaftsprojekt von allen Vereinen im Dorf unterstützt und gefördert wird. Träger ist der Dorfverein Thülen. „Für uns wird das eine sehr wichtige Begegnungsstätte für alle Generationen. Wir möchten einen Ort schaffen, an dem gewachsene Traditionen und Brauchtum gelebt und weiter entwickelt werden können und Raum für ehrenamtliches Engagement ist. Wichtig ist es uns auch, dass hier auch etwas für die Jugendlichen entsteht,“, erklärt der Ortsvorsteher.

Lesen Sie auch:Cineplex Brilon löst Versprechen ein: Diese Filmreihe kommt

Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten

Entstehen soll das Dorfgemeinschaftshaus an der Straße Zur Heide. Dort gibt es eine Freifläche, auf der das Gebäude in Holzständerbauweise entstehen soll. Genutzt werden soll es von den Vereinen, Vereinigungen und politischen Parteien ganz unterschiedlich. Der größte Gebäudeteil, der hallenartig angelegt wird, soll für größere Veranstaltungen, als Trainingsfläche für die Tanzgruppen, aber auch für den Wagenbau des Thülener Karnevals genutzt werden.

So soll das Dorfgemeinschaftshaus Thülen aussehen.
So soll das Dorfgemeinschaftshaus Thülen aussehen. © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW/Wp

Dieser Bereich kann - je nach Bedarf - durch eine mobile Heizung beheizt werden. Außerdem sollen zwei Gemeinschaftsräume, eine Küche und Sanitärräume entstehen. Diese Räume werden über eine fest installierte Heizanlage beheizt und können je nach Bedarf durch flexible Trennwände unterteilt werden. Durch eine Zwischendecke erhalten diese Räume eine Höhe von etwa drei Metern. Der Raum oberhalb dieser Zwischendecke soll als Magazin und Materiallager genutzt werden.

Nach Aus der Dorfkneipe fehlte ein Treffpunkt

Die Idee für ein Dorfgemeinschaftshaus war entstanden, nachdem vor etwa einem Jahr die von Bürgerinnen und Bürgern initiierte Dorfkneipe in Thülen geschlossen und verkauft wurde. „Dadurch fehlten eine zentrale Anlaufstelle und ein Treffpunkt“, erklärt Ortsvorsteher Johannes Becker. Hinzu kam, dass auch das Schwesternwohnheim von der Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe aufgegeben wurde, was vor allem für die Älteren im Ort eine wichtige Begegnungsstätte war. „Angesichts dieser Entwicklungen, ist die Idee für den Bau des Dorfgemeinschaftshauses entstanden“, so Becker - zumal es schon vorher Überlegungen gegeben habe, eine Halle für den Karnevals-Wagenbau zu bauen.

Lesen Sie auch: Energiekrise im HSK: Hier bleiben die Weihnachtslichter aus

Dorferneuerungsprogramm des Landes

Möglich wird das Dorfentwicklungs-Projekt durch finanzielle Mittel aus dem Dorferneuerungsprogramm 2022 des Landes NRW. Die Fördersumme beläuft sich auf 250.000 Euro. Auch die Stadt Brilon beteiligt sich mit einer Finanzspritze von 40.000 Euro am Bau des Gemeinschaftshauses. Bürgermeister Dr. Christof Bartsch erklärt, dass er das Projekt von Beginn an unterstützt habe und, dass der Rat der Stadt Brilon die Haushaltsmittel dafür freigegeben hat. Er macht deutliche, welche Bedeutung das Projekt für das Dorf hat: „Der Briloner Ortsteil Thülen mit seinen 1.050 Einwohnern ist geprägt durch eine breit angelegte Vereinstätigkeit, in die sich viele Mitbürgerinnen und Mitbürger aktiv einbringen. Dem bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagement in den Vereinen und Verbänden auch auf die Zukunft hin Raum zur Entfaltung geben zu können, einen Ort des Austauschs und der Begegnung für alle Generationen zu schaffen und gewachsene Traditionen und Brauchtum weiterhin zeitgemäß vital zu erhalten, dient die geplante Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses.“

Lesen Sie auch: Marsberg: Warum diese zwei Grundschulen mehr Platz brauchen

Crowdfunding-Projekt

Insgesamt sind für das Projekt, so Ortsvorsteher Johannes Becker, rund 430.000 Euro Gesamtkosten veranschlagt worden. Das noch fehlende Geld soll durch Eigenleistung, Sponsoren und die Teilnahme am Crowdfunding-Projekt der VerbundVolksbank OWL e.G. unter dem Motto „Viele schaffen mehr“. Online Spenden kann man unter www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/thuelen-dorfgemeinschaftshaus.

Ortsvorsteher Johannes Becker hofft, dass viele Menschen oder auch Firmen das Vorhaben finanziell oder durch aktive Teilnahme an den Arbeitseinsätzen unterstützen. Starten sollen die Bauarbeiten noch in diesem Jahr. Die Fertigstellung und Einweihung ist dann für den Sommer 2023 geplant.

Im Rahmen der „Dorferneuerungs“-Mittel des Landes wurden seit 2018 rund 82,1 Millionen Euro an Finanzmitteln zur Verfügung gestellt. Allein im Jahr 2022 werden über das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Fördermittel in Höhe von 41,2 Millionen Euro, davon 20,1 Millionen Euro für Feuerwehrgerätehäuser zur Verfügung gestellt.