Marsberg. Grundschüler haben ab 2026/27 Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Darauf müssen die Städte vorbereiten. So sieht die Situation in Marsberg auf.

Ab dem Schuljahr 2026/27 hat jedes Kind, das ab diesem Schuljahr die erste Klasse besucht, einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Zum Schuljahr 2029/30 besteht dann ein Betreuungsanspruch für alle Grundschulkinder. Vor diesem Hintergrund muss es auch an den Marsberger Grundschulen mit Blick auf Ausstattung und Raumangebot einige Veränderungen geben.

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Zusätzlicher Raumbedarf

Ein Beratungsbüro hat festgestellt, dass es mit Blick auf diesen Rechtsanspruch zusätzlichen Raumbedarf an den Grundschulen am Burghof und in Giershagen von jeweils 400 Quadratmetern gibt. Die Grundschule in Westheim, die im ehemaligen Hauptschul-Gebäude untergebracht ist, bietet dagegen genug Platz. Im jüngsten Schulausschuss stelle Schulamtsleiterin Milja Siebrecht die Thematik vor. Für die Aus- und Umbau-Planung für die Grundschulen in Marsberg und Giershagen durch ein im modernen Schulbau erfahrenes Architekturbüro sollen im Rahmen der Haushaltsplanung für 2023 für beide Schulen jeweils 25.000 Euro als Planungskosten berücksichtig werden - vorbehaltlich der Zustimmung durch die politischen Gremien.

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Neuanschaffungen

Einige Ausstattungsverbesserung für den OGS-Bereich gab es bereits: Alle drei Marsberger Grundschulen haben profitiert von Landes- und Bundesmitteln aus dem Förderprogramm „Beschleunigter Infrastrukturausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder“. An der Grundschule am Burghof wurden zwei „Snoozle-Räume“ gestaltet, in denen die Kinder eine Auszeit nehmen können. Außerdem wurde zwei Klassensätze Schülerstühle mit höhenverstellbaren Fußrasten und verschließbare Möbel für die Klassenräume angeschafft, damit die Räume sowohl morgens für den Unterricht als auch nachmittags in der Betreuungszeit genutzt werden können. Außerdem wurden die Außentoiletten reaktiviert und renoviert und Außenfahrzeuge für die Kinder angeschafft.

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Nachfrage steigt

Für die Grundschule Giershagen wurden rollbare Schallschutzsofas gekauft, die die über ein hohes Rücken- und Seitenteil verfügen, so dass sich Kinder akustisch abschirmen können. Neu sind auch verschließbare Möbel für die Klassenräume und acht klappbare 8-er-Tisch-Sitz-Kombinationen, so dass am Vormittag trotz der Raumknappheit differenzierter gearbeitet werden kann. Nachmittags können diese Möbel flexibel eingesetzt werden. Für draußen wurde außerdem - wie auch für die Grundschule Westheim - ein neues Außenspielgerät „Kometenschweif“ angeschafft. „Wir haben sehr individuell geguckt, was jede Schule benötigt“, erklärt Milja Siebrecht. Die Schulamtsleiterin rechnet damit, dass die Nachfrage nach einer Offenen-Ganztagsbetreuung angesichts des Rechtsanspruchs weiter steigen wird. In der Grundschule am Burghof werden zurzeit bis nachmittags rund 100 Kinder betreut, in den Grundschulen Giershagen und Westheim sind es ca. 50 bis 60 Grundschüler.