Hochsauerlandkreis. Manche Städte verzichten auf Weihnachtsbeleuchtung. Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach, Hallenberg: In zwei Städten bleibt’s dunkel.

Bleiben die Städte im Hochsauerlandkreis rund um die Weihnachtszeit dunkel? Die Deutsche Umwelthilfe fordert tatsächlich dazu auf, im Zuge der aktuellen Krise auf Lichterketten und Co. zu verzichten. Und tatsächlich folgen Städte wie Olsberg und Medebach der Empfehlung. Wie die anderen HSK-Städte reagieren:

Olsberg

Der Beirat der Fachwelt Olsberg hat bereits entschieden, in diesem Jahr auf eine Weihnachtsbeleuchtung als äußeres Zeichen der Adventszeit zu verzichten. Eine Nachricht, die im Netz einschlägt wie eine Bombe. Via Facebook teilt die Fachwelt ein Statement: „Über 6000 Euro plus Stromkosten raushauen erschien uns nicht angebracht - und uns gefiel der Gedanke der Umwelthilfe an sich. An dem ist unserer Meinung nach auch nix Falsches dran!“ Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, heißt es weiter. „Aber eine, die getroffen werden musste. Wir von der Fachwelt Olsberg haben diesen Schritt gemeinsam beschlossen, werden uns aber im Gegenzug um eine stimmungsvolle Ausleuchtung des Ortes bemühen“, verspricht die Fachwelt. Wie die konkret aussehen soll, ist noch unklar. Planungen hierfür seien schon angelaufen. Gelder, die normalerweise fest aus dem Budget der Fachwelt in die Auf- und Abhängung der Weihnachtsbeleuchtung gehen, werden in diesem Jahr der Weihnachtsverlosung zugutekommen. Die Fachwelt verspricht, diese mit Gewinnen zu füttern, „so geben wir dem Ort weihnachtliches zurück!“ Den Olsbergern scheint dieser Schritt nicht zu gefallen, zahlreiche kritische Kommentare hageln unter dem Beitrag auf die Fachwelt Olsberg ein, die sich in den Kommentaren ebenfalls zur Wehr setzt und schlussendlich die Kommentarfunktion deaktiviert. „Wir müssen nicht begründen, wieso wir diese Entscheidung getroffen haben.Gerne nehmen wir eure Kritik zur Kenntnis, es wird aber nichts an der Entscheidung ändern.“

Medebach

„Unsere großflächige Winterbeleuchtung an den Straßenlampen der Hauptstraßen in der Kernstadt werden wir in diesem Jahr nicht aufhängen“, sagt Thomas Grosche, Bürgermeister der Stadt Medebach. Doch nicht vollständig: „Einen beleuchteten Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz soll es geben, genau wie eine weihnachtliche Beleuchtung im Bereich des Marktplatzes zum Beispiel zum Weihnachtsmarkt.“ Für die Kosten der Beleuchtung kommt die Kommune auf, denn diese ist an die Straßenlampen gekoppelt.

Winterberg

Seitens der Stadt Winterberg wird auf die Weihnachtsbeleuchtung als Tradition und Zuversicht in der dunklen Jahreszeit verwiesen. Man werde – vorbehaltlich der weiteren Entwicklung – die Beleuchtung einschalten. „Ob wir die gesamte Weihnachtsbeleuchtung aufhängen und in Betrieb nehmen oder nur die Kernbereiche der Kernstadt und der Ortsteile wird noch abgestimmt“, so Rabea Kappen, Sprecherin der Stadt. Bei dem großen Weihnachtsbaum auf dem Winterberger Marktplatz wird derzeit geprüft, ob zwischen der Straßenlaterne und der Verkabelung bis zum Baum eine Zeitschaltuhr eingesetzt werden kann, damit die Stadt die Beleuchtungszeit reduzieren und gegen 22 Uhr abstellen kann. „Sollte dies möglich sein, werden wir auch mit unseren Ortsteilen die Reduzierung der Leuchtzeit der Weihnachtsbäume abstimmen.“ Dennoch hängt die Beleuchtung insgesamt von der Schaltung der Straßenlaternen ab und kann nicht individuell eingestellt werden. „Gemeinsam mit dem Stadtmarketingverein Winterberg mit seinen Dörfern verfolgen wir die aktuelle Diskussion zur Weihnachtsbeleuchtung vor dem Hintergrund des Energieeinspargesetztes intensiv. Nach unserer Auslegung gelten diese Regelungen für die Weihnachtsbeleuchtung nicht. Zur Klärung haben wir das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz angefragt“, so Kappen.

Marsberg

In Marsberg ist die Stadt noch in Absprache mit dem Gewerbeverein. „Es wird nach einer, für alle Beteiligten zufriedenstellenden Lösung, gesucht“, so Bernadette Vorsmann. Im Rahmen der Abstimmungsgespräche wird erörtert, welche Möglichkeiten umzusetzen sind. Im Gespräch sind eine Reduzierung der Leuchtdauer am Tag oder eine Reduzierung der Lichterketten oder Leuchtmittel. Auch die Abschaltung der Weihnachtsbeleuchtung direkt nach den Feiertagen steht im Raum. Bezahlt werden die Kosten für die Beleuchtung von der Stadt.

Hallenberg

„Tatsächlich haben wir seitens der Verwaltung diese Thematik bereits sehr früh zur politischen Diskussion vorbereitet. Unser Haupt- und Finanzausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung einen umfänglichen Maßnahmenplan als Entscheidungsgrundlage vorgelegt bekommen, welcher detailliert bearbeitet worden ist. Der Ausschuss hat sich gegen einen völligen Verzicht der Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt Hallenberg ausgesprochen“, erklärt Enrico Eppner, Bürgermeister. „Gleichwohl ist jedoch zu prüfen ob ein beschränkter Betrieb nur am Wochenende möglich ist.“ Die städtische Weihnachtsbeleuchtung besteht aus einem Weihnachtsbaum in allen vier Ortsteilen und aus Sternen im Innenstadtbereich, an der B236, welche durch die Straßenlaternen gespeist werden. Die Kosten hierfür trägt die Stadt Hallenberg. Sowohl die Leuchtmittel der Weihnachtsbäume, als auch die überschaubare Ausleuchtung der Sterne ist bereits zu 100 Prozent auf effiziente LED-Technik umgerüstet worden. „Deswegen und auf der Grundlage der Gremiumsentscheidung wird die Stadt Hallenberg versuchen im einen zu vertretbaren Rahmen den Bürgerinnen und Bürgern auch unter widrigen Umständen ein wenig Weihnachtsstimmung zu vermitteln“, so Eppner. Bei einer massiven Änderung der Versorgungslage am Energiemarkt oder Vorgaben per Verordnung wird die Verwaltung reagieren und die notwendigen Schritte einleiten.

Brilon

In Brilon sei man derzeit ebenfalls in Abstimmung mit dem Gewerbeverein, wie die Stadt mitteilt. Einen beleuchteten Weihnachtsbaum wird es auf dem Marktplatz geben, alles weitere sei noch nicht entschieden. Kompromisslösungen wie die anderen Städte sie ins Auge fassen, sind denkbar.