Olsberg. In der Kernstadt von Olsberg ist Bauland knapp. Etwas Abhilfe könnte demnächst die Ausweisung des fast vier Hektar großen Baugebietes schaffen.
In der Kernstadt von Olsberg ist seit langem das Bauland knapp. Etwas Abhilfe könnte demnächst die Ausweisung des fast vier Hektar großen neuen Baugebietes „Rosenterrasse“ am Langenberg nördlich des Olsberger Bahnhofs unterhalb der Straße nach Brilon schaffen.
Das dürfte allerdings das letzte Baugebiet sein, das auf lange Sicht in der Kernstadt ausgewiesen sein, wie Bauamtsleiter Hubertus Schulte in der Sitzung des Ausschusses „Planen und Bauen“ mitteilte. Auf dem Gelände, das östlich an die seit 1973 geschlossene Gaststätte „Rosenterrasse“ (daher der Name des Baugebietes) grenzt, könnten voraussichtlich mehr als 300 Wohneinheiten auf etwa 120 Neubauten entstehen. Damit auch ein schöner Ausblick ins Tal möglich ist, sollten die ein- oder mehrgeschossigen Häuser auf den Grundstücken ab 550 Quadratmetern in versetzter Bauweise errichtet werden.
Landesinitiative „Bauland an der Schiene“
So Professor Heinz Jahnen vom Büro „HJPplaner“ aus Aachen in seinen Ausführungen, der im Auftrag der Stadt Olsberg eine Machbarkeitsstudie für dieses Baugebiet erstellt hatte, nachdem die Stadt im Rahmen der Landesinitiative „Bauland an der Schiene“ die Möglichkeit benutzt hatte, dieses Gelände untersuchen zu lassen. Daher rechnete man sich als zentraler Haltepunkt des Schienenverkehrs gute Chancen aus, mit der BahnflächenEntwicklungs-Gesellschaft NRW (BEG NRW) ins Gespräch zu kommen und ins Förderprogramm aufgenommen zu werden.
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Ohne den Segen der Firma Oventrop ist die Bebauung des 38.000 Quadratmeter großen Geländes nicht möglich. Da der Armaturen-Hersteller aber seine Zustimmung signalisierte, weil die Firma den Betriebsteil „Gießerei“ mittelfristig nach Brilon verlegen will, muss auf den Immissionsschutz keine Rücksicht mehr genommen werden.
Jetzt heiße es für die Stadt Olsberg die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, so Professor Jahnen in der Sitzung, in der zum Auftakt Daniel Albers als sachkundiger Einwohner verpflichtet wurde. Wie den Ausführungen des Professors zu entnehmen war, soll die Erschließung und auch die Anbindung an das örtliche Straßennetz von der Briloner Straße aus (im Volksmund „Langenbergstraße“ genannt) erfolgen. Zudem sind bauliche Maßnahmen an der Bahnbrücke über die „Obere Ruhrtalbahn“ erforderlich.
Sprecher aller Fraktionen begrüßen die Ausweisung des Areals
Wenn man aber die Fahrbahnbreite von derzeit 8,50 m auf 6,50 m reduziere, könnten die jetzt noch schmalen seitlichen Fußgängerwege wesentlich verbreitert werden, was technisch möglich ist und auch für einen Radweg wäre noch genug Platz. Damit wäre die ursprünglich angedachte Fußgängerbrücke vom Wohngebiet über den Bahnkörper zum Olsberger Bahnhof und dem Schulzentrum vom Tisch.
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Sprecher aller Fraktionen begrüßten die Ausweisung des Areals am Langenberg als Baugebiet. Man brauche das Baugebiet unbedingt, waren sich die Ausschussmitglieder einig. Sich allerdings in östlicher später noch einmal zu erweitern, dürfte kaum möglich sein, so Bauamtsleiter Hubertus Schulte auf Anfrage von Alfred Metten (SPD). Peter Bergmann (Bündnis 90/Die Grünen) unterstrich noch einmal ausdrücklich, dass der Bau eines Radweges unbedingt erforderlich sei. Außerdem bat er zu prüfen, ob im Baugebiet auch Sozialwohnen gebaut werden könnten, da im kommenden Jahr 154 der 287 Sozialwohnungen in Olsberg aus der Bindung fallen.
Diese Problematik wurde im späteren Verlauf der Sitzung (nicht öffentlich) noch erörtert. In Anbetracht der Notwendigkeit, den Bürgern in Olsberg dem Wunsch nach dem Bau eines Eigenheims Rechnung zu tragen, war die Abstimmung reine Formsache.