Brilon-Wald. Spatenstich für die Tunnelsanierung am Bahnhof in Brilon-Wald: Diese Auswirkungen werden die Bauarbeiten auf den Ort haben:
Der erste Spatenstich ist getan, jetzt soll es Anfang nächsten Jahres weitergehen. Die Rede ist von der Tunneleinfahrt sowie dem Tunnel im Bereich des Waldbahnhofs, der saniert werden soll.
Im Beisein der Vertreter der Deutschen Bahn AG und der bauausführenden Firmen – der ARGE Max Bögl und der Marti GmbH, die eine jahrelange Erfahrung bei solchen Projekten haben – begrüßte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch den Baubeginn. „Es geht endlich los“, betonte er und unterstrich noch einmal wie wichtig es sei, dass dieser wichtige Verkehrsknotenpunkt aufgewertet werde.
Sanierung on 1393 Metern Tunnel am Bahnhof in Brilon-Wald erforderlich
Schließlich ist die Sanierung des 1393 Meter langen Tunnels dringend erforderlich, da 150 Jahre nach der Erbauung nun immer mehr bauliche Mängel auftreten. Da die Bevölkerung von Brilon-Wald während der Bauphase von etwa vier Jahren so manche Unannehmlichkeit, nicht nur durch Lärmbelästigung sondern auch durch Bauschäden befürchtet, sprach sich der Bürgermeister dafür aus, dass man stets miteinander kommunizieren solle und alles transparent gestaltet werden müsse.
Neues Verfahren wird in Brilon-Wald erstmals eingesetzt
Als Ansprechpartnerin im Dorf sei Ortsvorsteherin Ariane Drilling die richtige Adresse. Nach zehn Jahren intensiver Planung setzt die Deutsche Bahn bei der Erneuerung des Tunnels der „Oberen Ruhrtalbahn“ mit der „Tunnel im Tunnel Methode“ ein mittlerweile bewährtes Verfahren ein. Dabei kommt im Bestandstunnel zur Profilierung der Bestandsinnenschale ein Tunnelaufweitungssystem (TAS) zur Anwendung, durch das die Züge während der Bauzeit fahren können. Erstmals wird dieses Verfahren in Nordrhein-Westfalen bei einem mehr als einem Kilometer langen Tunnel angewandt. Dieses Verfahren kommt vor allem den Bahnkunden entgegen, da so nur Vollsperrungen von Mai bis August nächsten Jahres und von Juni bis September 2025 erforderlich sind, so Dipl. Ing. Norbert Paprotny DB Netze in Köln im Rahmen des kleinen Festakts.
Unvermeidliche Sprengungen werden Anwohnern bevorstehen
Nach Aussage des Leiters von Tunnel NRW handelt es sich deutschlandweit um den ersten Bestandstunnel dessen „hufeisenförmige“ Innenschale mit Fertigteilen modernisiert wird. Daher wird der Tunnel auch zukünftig eingleisig befahrbar sein und so die Leistungsfähigkeit der Strecke durch zusätzliche Signale in Olsberg (Blockverdichtung) gewährleistet. Auch Paprotny setzt auf einen partnerschaftlichen Umgang mit der Bevölkerung und bat um Verständnis, dass es beim Einsatz von schwerstem Arbeitsgerät und auch bei unvermeidbaren Sprengungen zu stärkerem Baulärm kommen könnte. Für ihn ist das Projekt auch ein wichtiges Puzzleteil zum Klimawandel, zu dem die Deutsche Bahn ihren Beitrag leisten möchte, in dem sie ihr Angebot im ÖPNV erweitert. Der Bereichsleiter der Baufirma Max Bögl, Mathias Mondel, ging auf einige Details dieses Pilotprojekts ein und bezifferte die Kosten mit 110 Millionen Euro. So erhält der Tunnel, gemäß der heute geltenden Vorschrift einen 1,20 Meter breiten mit einem Handlauf versehenen Fluchtweg, einschließlich entsprechender Sicherheitsausstattung. Darüber hinaus wird ein 475 Meter langer Rettungsstollen mit einem Wendehammer in den Berg getrieben, der auch von Kraftfahrzeugen genutzt werden kann.
Erbauer des Tunnels haben gute Arbeit geleistet
Nach Auskunft von Mathias Mondel erfolgt der Bauvortrieb östlich, also von Brilon-Walder Seite aus, in Richtung Elleringhausen. Ein dickes Lob zollte er den Erbauern des Tunnels vor 150 Jahren, die damals gute Arbeit geleistet hätten: „Sonst hätte der Tunnel nicht so lange gehalten“.