Medebach. Die Landeskommission des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Referinghausen bei Medebach unter die Lupe genommen. So stehen die Siegchancen:
Schafft die 214-Seelen-Gemeinde aus dem Medebacher Stadtgebiet auch noch den Sprung in das Bundesfinale des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ im nächsten Jahr? Dass das Dorf auf einem guten Weg dahin ist, davon konnte sich die rund 15-köpfige Landeskommission am Mittwochmittag ein Bild machen, als sie Referinghausen kritisch unter die Lupe nahm. Ob es letztendlich für das Dorf, das sich gerne „Klein. Aber oho“ nennt, reicht, ist natürlich völlig offen. Schließlich sind die Hürden ziemlich hoch und die anderen 31 Teilnehmer auf Landesebene genauso engagiert wie der kleine Medebacher Ortsteil. Ziel des Wettbewerbs ist es nach wie vor, die Menschen auf dem Land zu motivieren. Außerdem geht es darum, die Zukunft ihrer Dörfer mitzubestimmen und sich an der wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Entwicklung zu beteiligen.
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Mehrere Kriterien
So lagen die entscheidenden Kriterien erneut bei der Heimatpflege, dem Umweltschutz, der Landwirtschaft und dem Gartenbau sowie der dörflichen Entwicklung und dem Tourismus. Natürlich kamen auch die Zukunftsperspektiven und die Steigerung der Lebensqualität bei der Expertenrunde mit Dr. Waldemar Gruber von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen an der Spitze auf den Prüfstand.
Themen mit mit denen sich die Dorfgemeinschaft unter der Federführung von Ortsvorsteher Reinhard Figgen im Vorfeld des Bereisungstermin eingehend befasst hat, „Was hier Referinghausen entstanden ist, passt gut in die integrierte Dorfentwicklung der Stadt Medebach“ so Bürgermeister Thomas Grosche bei der Begrüßung der Kommission. Und Landrat Dr. Karl Schneider fügte hinzu: „Hier wird nicht nur nach der öffentlichen Hand gerufen“.
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Regenerative Gestaltung
Anschließend präsentierte Ortsvorsteher Reinhard Figgen im Beisein vor allem auch vieler älterer Dorfbewohner, was in seinem Heimatdorf in den vergangenen Jahren alles auf die Beine gestellt wurde. Nicht ohne Stolz betonte er, dass das alles das Ergebnis einer intakten Dorfgemeinschaft sei in der alle an einem Strang ziehen. Wie schon beim Kreiswettbewerb war die Präsentation in vier farbliche Bereiche gegliedert, Rot stand für die Gemeinschaft, grün für die Energie, gelb für die regenerative Gestaltung und blau den Sport. Das Ergebnis dieses bürgerschaftlichen Engagements dürfte auch bei der Kommission bleibenden Eindruck hinterlassen haben, Sei es nun die futuristischen Gebäude am „Open Mind Place“, der Milchweg, das Projekt „Der Natur mehr Raum geben“ und die Umgestaltung des Sportplatzes in eine Freizeitanlage sowie auch das touristische Angebot. Auch wurde mehr als deutlich, wie man den Spagat vom „Kuhdorf zum Q-dorf“ schafft. Wobei das „Q“ für Qualität steht, auch wenn es in Referinghausen wesentlich mehr Kühe gibt als Einwohner. In einer Zeit, in der Gaspreis täglich weiter nach oben klettert, könnten die Jurymitglieder Simon Frese besonders aufmerksam zugehört haben, als er seine Biogas-Anlage vorstellte: “Verdorbene Lebensmittel sind kein Abfall, wenn man sie einer weiteren Verwertung zuführt“.
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Ein Preis zum Träumen
Mit dem von der Anlage im Nachbardorf Titmaringhausen gelieferten Gas versorgt Frese auch fast hundert Prozent der Haushalte von Referinghausen. Und das zu einem Preis, von dem selbst die Einwohner im nahen Medebach nur träumen können. Eigentlich könne er noch wesentlich mehr Gas produzieren, so Frese, doch das Genehmigungsverfahren zu Erweiterung der Anlage sei mehr als kompliziert und langwierig. Landrat Dr. Schneider bescheinigte den Referinghäusern, sich hervorragend dargestellt zu haben und animierte sie: „Macht weiter so“.
Und Bürgermeister Thomas Grosche unterstrich noch einmal, dass das Dorf eine Vorbildfunktion im Stadtgebiet habe. Ob es bei der Siegerehrung am 11. September auf dem „Düsser Bauernmarkt in Bad Salzkotten nun zu Gold, Silber oder Bronze reicht, ein Gewinner steht jetzt schon fest, das ist die Dorfgemeinschaft Referinghausen.