Hallenberg. „Heiße Ecke“ und „Gestiefelter Kater“ gehen auf der Freilichtbühne Hallenberg ins Finale. Nächstes Jahr wird’s wieder ernst beim Passionsspiel.

Die Freilichtbühne Hallenberg ist mit ihrer Saison auf der Zielgeraden. Nach diesem Wochenende wird die Fritteuse an der „Heißen Ecke“ ausgeschaltet und „Der gestiefelte Kater“ packt sein Schuhwerk ein. Das Reeperbahn-Musical ist noch am Mittwoch um 17 Uhr, am Freitag um 20 Uhr und am Sonntag um 15.30 Uhr zu sehen. Das Märchenstück nur noch am Samstag um 15.30 Uhr.

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Mehr Zuschauer in der zweiten Spielhälfte

„Die zweite Spielhälfte lief von der Resonanz her besser als die erste. Aber die Besucher-Zahlen der Vorjahre werden wir wohl nicht erreichen. Man hat das Gefühl, es sind noch nicht alle wieder zurück“, sagt Bühnensprecher Georg Glade. Sei es Corona oder seien es finanzielle Erwägungen – wie in allen großen Theatern bleiben die Besucher-Zahlen hinter den Erwartungen zurück. Glade geht davon aus, dass bis zum Wochenende mehr als 18.000 Zuschauer die beiden Inszenierungen in Hallenberg gesehen haben werden. Das Publikum sei in beiden Stücken begeistert mitgegangen und auch die Spieler und Spielerinnen hätten viel Spaß gehabt.

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Nach dem Spiel ist auch in Hallenberg vor dem Spiel. Denn sobald der letzte Vorhang - symbolisch betrachtet - gefallen ist, geht es spätestens Anfang November mit den Vorbereitungen für die „Passion“ los. Für die schauspielernden Männer heißt das: Bärte stehen und Haare wachsen lassen.

Saison 2020 fiel aus

Normalerweise wird das Spiel vom Leben und Sterben sowie der Auferstehung Jesu Christi seit 1950 alle zehn Jahre aufgeführt. Lediglich 1965 wurde der Zehn-Jahres-Rhythmus für eine zusätzliche Passions-Spielzeit unterbrochen. 2020 wäre die neunte Inszenierung gewesen. Aber Corona machte den Hallenbergern einen Strich durch die Rechnung. Mitten in den Vorbereitungen und Einzelproben musste die schwere Entscheidung getroffen werden: Die Saison 2020 fiel komplett aus.

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Passions-Jahre sind für die Bühne in mehrfacher Hinsicht eine besondere Herausforderung. Denn wer mitspielt, muss sich auf durchschnittlich 30 Aufführungen einlassen. In den „normalen“ Spielzeiten kommen auf die Mitwirkenden jeweils 15 Termine im Erwachsenen bzw. im Familientheater zu. In der „Passsions-Phase“ steht aber nur ein Stück auf dem Spielplan – also auch 30 Termine für jeden.

Freilichtbühne Hallenberg

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Im Passionsjahr nur ein Stück

Aus den Reihen der Mitspieler kam in diesem Jahr der Vorschlag, auch im Passions-Jahr ein Familienstück ins Programm zu nehmen. „Wir haben die Idee ernsthaft und ausführlich in einer außerordentlichen Generalversammlung diskutiert. Am Ende wurde aber sehr deutlich beschlossen, dem Antrag nicht stattzugeben“, so Glade. Gerade die Passion erfordere eine große Anzahl an Mitspielern – auch an Kindern. Und um mit zwei Stücken unter den Spielern keine Konkurrenzsituation zu schaffen, soll es bei einem Stück bleiben.

Eigener Wokshop

Die Kinder- und Jugendarbeit habe aber im Bühnenverein einen großen Stellenwert. Es sei daher angedacht, neben dem doch sehr ernsten Passion-Stück ein Workshop-Angebot zu erarbeiten, das den jungen Akteuren Spaß bereite und ihre Entwicklung fördere.

Statt der sonst üblichen 30 Aufführungen plant die Freilichtbühne im kommenden Jahr zunächst mit 22 Spielterminen. Premiere soll am 4. Juni sein. Zur Eröffnung der Saison hat der Paderborner Erzbischof seine Zusage gegeben.