Obermarsberg. Der 10. historische Markt auf der Oberstadt von Marsberg ist einer der Höhepunkte im 1250. Jubiläumsjahr. Es wird ganz schön ‘was geboten.
1250 Jahre Ober/Marsberg: Mit vielen tollen Veranstaltungen haben die Oberstädter seit Jahresbeginn von sich Reden gemacht. Nun steht einer der Höhepunkte, der 10. Historische Markt an. Wegen Corona war die Markt-Pause etwas länger. Der jüngste fand 1997 statt. „Nach fünf Jahren ‚Abstinenz‘, war es nicht ganz einfach, wieder alle Akteure für dieses Jahr zu gewinnen. Trotzdem ist es uns gelungen, wieder eine tolle Festmeile entlang der Eresburgstraße zu präsentieren“, ist Marktleiter Detlev Steinhoff stolz. „Die positive Resonanz der vergangenen Märkte scheint sich weit herumgesprochen zu haben, denn es kommen altertümliche Händler, Aussteller und Handwerker aus der gesamten Bundesrepublik. Für unseren Markt jedenfalls bedeutet das wieder eine Bereicherung.“
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Bis ins 19. Jahrhundert wurde in den Gemäuern der „Stadt auf dem Berge“ Markt gehalten. Und daran knüpfen die Historischen Märkte der Neuzeit mit Erfolg an. So wie es Brauch war, vor mehr als 700 Jahren. Handwerker und Händler, Musici, Gaukler, Komödianten, Lagerleben der historischen Schützen, Gaumenschmaus, Spezereien, edle Speisen und Getränke, Drakenblut-Whiskey, Schaugießerei, Glücks-Hufeisen-Schmied, Ackerbau und Viehzucht, eine Zeltstadt mit dem Lagerleben des Mittelalters und vieles mehr. Die Veranstalter rechnen wieder mit einigen Tausend Besuchern.
Mittelalterliches Leben
Der historische Markt auf dem geschichtsträchtigen Boden der ehemaligen Eresburg und Sachsenfestung, hoch über dem Diemeltal zwischen Nikolaikirche und einzigen erhaltenen Pranger Westfalens bietet über 100 Stände, Buden, Aktionen und Attraktionen. Sie präsentieren mittelalterliches Treiben zum „Anfassen“ für zwei Tage.
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Schirmherr MdB Dirk Wiese wird am Samstag, 3. September, um 13 Uhr den Markt eröffnen. Jeder Besucher wird wieder auf seine Kosten kommen, versprechen die Veranstalter. An Bewährtem wurde festgehalten, so zum Beispiel an den erschwinglichen Preisen. Der Bustransfer vom Burghof-Center in Niedermarsberg oder vom Sportplatz Obermarsberg ist kostenlos, ebenfalls der Eintritt für Kinder bis 16 Jahre.
Zu den vielen Aktionen gehört auch wieder das Ausrücken der historischen Feuerwehr. Dreimal täglich, wenn unterhalb der Nikolaikirche die ersten Rauchwolken aus dem extra errichteten, mit Stroh gedeckten Haus züngeln, dauert es nicht mehr lange, bis sich die historische Feuerwehr mit ihrer Handdruckspritze, Leitern und viele Getöse den Weg durch die Menschenmassen bahnt.
Straßenmusikanten und mehr
Ist das Spektakel gerade vorbei, kommt wieder Leben in das Lager der historischen Schützen gleich nebenan. Etwas weiter stimmen die Straßenmusiker wieder ein Lied an und der Schmied schlägt auf einem glühenden Eisen den Takt dazu.
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Und das, was Leib und Seele zusammenhält kommt natürlich auch nicht zu kurz: Reges Treiben herrscht am alten Backhaus, das vom Erlös eines historischen Marktes erworben wurde. Steinofenbrot, Platenkuchen frisch aus dem Ofen, Waffeln für die Kinder, Spanferkel vom Grill, saftige Zwiebelsteaks aus der riesigen Pfanne. Weiter oben gibt es die „Würzige Irminsuler“ (Bratwürstchen) und bei der Bauernfamilie eine deftige Kartoffelsuppe. Beim Apotheker gibt es hochprozentiges, den Sturmius-Tropfen und bei Gutenbergs Nachfolgern die leckere Druckerschwärze.
Wasserguillotine und Münzpräger
Auf historischem Weg
Schon am Mittwoch, 31. August, machen sich die Historischen Schützen Obermarsberg auf. Sie wollen auf der alten Wein- oder Wagenstraße, die von Frankfurt über Wetter, Frankenberg, Korbach, Marsberg, Paderborn bis nach Bremen führte, den Weg nachzuvollziehen, den Karl der Große im Jahre 772 zur Eroberung der Eresburg in Obermarsberg genommen hat.
Zur Eröffnung des Marktes werden die Historischen Schützen um 13 Uhr vom Südtor her einmarschieren.
„Nur noch vom Erzählen kennen wir die alten Handwerksberufe, die sich aus ganz Deutschland für den 10. Historischen Markt angesagt haben“, freut sich Organisator und Marktleiter Detlev Steinhoff, „Handwerker, Trödler und Krämer, Bauernstuben, mittelalterliche Musikgruppen sowie Gaukler, Straßentheater und allerlei Gesinde präsentieren links und rechts der Eresburgstraße ein buntes Mittelalterliches Spektakulum.“
Um einige Attraktionen ist er diesmal wieder reicher geworden: Eine Böttcherei - auch für Kinder und ein Senfmacher haben sich angesagt. Die Druckerei Boxberger druckt mit dem Nachbau einer original Gutenberg Druckpresse. Mit dabei sind wieder die Gruppen Castra Vita, eine Zeltstadt die sich mit dem Lagerleben des Mittelalters beschäftigt, die Sugamber der oberen Lenne mit Programmen wie Spinnen und Weben. Für Abwechslung sorgen werden die Wasserguillotine, das Badehaus, Apotheke, die Waschfrauen, ein Lager der Sachsen, ein Salzhändler, ein Falkner, Drehorgelspieler und eine Imkerei. Historisches Handwerk präsentieren die Dachdecker, Kerzenzieher, Papierschöpfer, Holzschnitzer, Steinmetze, Dengler, Zeugmeisterei, Bernsteinschleiferei, Seilerei, Laternenbauer aus Polen und die Münzpräger.